Die Zeitenjagd blieb am Samstag aus, Fahrten im Renntrimm standen am zweiten Tag des WEC-Prologs auf dem Paul Ricard HTTT im Fokus der Arbeit. Am Ende markierte in der Nachmittagssession schloss sich die Klammer: Wie am Freitagmorgen lag der Audi mit der Startnummer 2 (Lotterer/Fässler/Treluyer) mit einer Zeit von 1:43.423 Minuten vorn, doch die Zeit war die langsamste Bestzeit des gesamten Tests. Die generell langsameren Zeiten sorgten dafür, dass der Toyota mit der Startnummer 8 (Davidson/Buemi/Lapierre) mit 1:43.615 Minuten auf den zweiten Platz vorrücken konnte. Von einigen 42er-Sprintrunden abgesehen lagen die Toyota-Bestzeiten über den ganzen Test hinweg in diesem Bereich.

Die neue LMP1-Generation erwies sich als erstaunlich standfest, Foto: Gabi Tomescu/AdrenalMedia.com
Die neue LMP1-Generation erwies sich als erstaunlich standfest, Foto: Gabi Tomescu/AdrenalMedia.com

Bemerkenswert war ein Trend, der sich vom Freitag fortsetzte: Audi drehte von allen LMP1-Teams mit Abstand die wenigsten Runden. Auch in der letzten Session standen ganze 25 Runden des schnellsten R18 e-tron quattro 56 Umläufen des zweitplatzierten Toyota und 62 Runden des drittplatzierten Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 20 (Bernhard/Webber/Hartley) gegenüber. Dieser ließ sich eine 1:43.990 als schnellste Zeit am Nachmittag notieren. Wenig zum Fahren kam auch der viertplatzierte Porsche von Dumas/Jani/Lieb, der einen Reifen verlor. Der Vorfall sorgte für die einzige rote Flagge am Samstag, am Ende reichten 1:44.117 Minuten für Rang vier.

Den Titel des Trainingsweltmeisters durfte sich der Toyota von Nakajima/Wurz/Sarrazin notieren lassen, der bei 71 Anläufen auf 1:44.954 Minuten kam. Hier standen Longruns auf dem Programm. Toyota tauschte die Aero-Spezifikationen am Samstag immer wieder aus. Rebellion Racing verlegte sich ebenfalls auf Longruns; mit 1:48.914 Minuten lagen Prost/Heidfeld/Beche mit dem Lola B12/60 Coupe aus dem Vorjahr über fünf Sekunden hinter den schnellsten Hybridautos zurück, die Teamkollegen Belicchi/Kraihamer/Leimer waren noch einmal anderthalb Zehntel langsamer. Topspeedrekorde gab es keine zu vermelden, doch Porsche war weiterhin in der Radarfalle am schnellsten.

Wenig Fahrbetrieb in LMP2 und GTE

In den weiteren Klassen packten einige Teams die Sachen bereits zusammen; insgesamt sieben Fahrzeuge nahmen die letzte Testsession gar nicht mehr in Angriff. Wenig überraschend gab es so auch keine weiteren Verbesserungen der Zeiten in den einzelnen Klassen zu vermelden. Die LMP2-Bestzeit schnappte sich in Abwesenheit der beiden Millennium-Orecas und des G-Drive/Oak-Morgan das KCMG-Team um Howson/Bradley/Matsuda in 1:51.071 Minuten vor den beiden SMP-Orecas, die aber nur wenige Runden drehten. Die schnellste P2-Zeit geht damit an Milennium Racing in 1:48.9 Minuten durch Shinji Nakano am Freitagnachmittag.

Porsche gibt beim Topspeed weiter den Ton an, Foto: Porsche
Porsche gibt beim Topspeed weiter den Ton an, Foto: Porsche

Die GT-Bestzeit schnappte sich wie schon einmal am Freitag der Proton-Porsche von Ried/Bachler/Al Qubaisi aus der GTE Am, doch mit 1:59.042 Minuten war die Zeit rund eine Sekunde langsamer als die absolute GTE-Testbestzeit von 1:58.0 durch den Manthey-Porsche, der die letzte Session ausließ. Noch weitere sieben Zehntel langsamer als Proton Competition war der AF-Corse-Ferrari von Rigon/Bruni/Calado als schnellstes GTE-Pro-Fahrzeug vom Samstagnachmittag.

Nach dem Warmgaloppieren auf dem Paul Ricard HTTT bei Le Castellet bereitet sich die Langstrecken-Weltmeisterschaft nun auf den Saisonauftakt in Silverstone in drei Wochen vor. Bis dahin gibt es von den Regelhütern noch einiges zu erledigen, da in Le Castellet die maximale Spritmenge pro Runde noch nicht richtig festgelegt werden konnte und über dem Fuel Flow Meter weiterhin große Fragezeichen stehen. Die Zeiten sind also weiter mit Vorsicht zu genießen.