Nein, es gab keine neuen Sensationmeldungen über den Porsche-Topspeed: Die 919er beließen es bei 324 km/h in der letzten Session, doch die Zeiten purzelten weiter: Brandon Hartley brachte seinen Hybrid-Sportler auf die schnellste Zeit des ersten Tages: 1:41.289 Minuten, nur mehr eine Zehntel weg vom LMP1-Streckenrekord von 2010 mit deutlich leistungsstärkeren Boliden. Auf Rang zwei hinter Bernhard/Webber/Hartley sortierte sich in 1:42.426 Minuten der zweite Porsche 919 Hybrid von Dumas/Jani/Lieb ein. Nach wie vor sind die Zeiten sehr mit Vorsicht zu genießen, da völlig unterschiedliche Programme gefahren wurden.

Porsche hat mit dem Ultra-low-Downforce-Setup die schnellsten Zeiten gefahren, auf Rang drei kam in der Nachtsession mit einer Zeit von 1:42.841 Minuten der Toyota TS040 Hybrid von Wurz/Sarrazin/Nakajima, der ebenfalls auf wenig Abtrieb eingestellt war. Ganz vorsichtig lässt sich als erster Schluss ziehen, dass auf der hier befahrenen Streckenvariante die Fahrzeuge mit wenig Abtrieb am schnellsten sind. Somit wären die Audi-Zeiten - in der Abendsession kamen Lotterer/Fässler/Treluyer als Viertschnellste auf 1:43.220 Minuten - wieder ganz anders einzusortieren, schließlich lassen die Topspeedwerte auf ein Setup mit viel Abtrieb schließen.

Die neuen, schmaleren Reifen geben keinen Anlass zur Klage, Foto: Michelin
Die neuen, schmaleren Reifen geben keinen Anlass zur Klage, Foto: Michelin

Doch Audi kam nicht ohne Probleme über die Runden: Das Fahrzeug mit der Startnummer 1 (di Grassi/Duval/Kristensen) konnte nur drei Runden zurücklegen. Rebellion Racing ließ die Vorjahres-Lolas ganz in der Garage. Somit blieb nur noch der zweite Toyota, der aussagekräftige Zeiten fahren konnte. Davidson/Lapierre/Buemi verbesserten sich im High-Downforce-Trimm auf 1:43.700 Minuten und kamen somit immerhin auf eine halbe Sekunde an den ähnlich abgestimmten Audi heran.

Porsche-Junior führt Profis vor

Obwohl nur insgesamt zwölf Runden in Abendsession unterwegs, konnte sich wiederum Ex-Formel-1-Fahrer Shinji Nakano die Bestzeit in der LMP2 gutschreiben lassen. Der Millennium-Pilot war in 1:49.246 Minuten ähnlich schnell wie am Nachmittag und beeindruckende sechs Zehntel schneller als der baugleiche SMP-Oreca von Zlobin/Minassian/Mediani. Hinter dem anderen Oreca 03-Nissan von SMP (Ladygin/Shaitar/Ladygin, 1:50.696) sortierte sich der von Oak Racing eingesetzte G-Drive-Morgan von Rusinov/Canal/Pla auf der vierten Position ein, hatte mit 1:51212 Minuten aber fast zwei Sekunden Rückstand. Der zweite Millennium-Oreca blieb ebenso wie derjenige von KCMG an der Box.

Die Bestzeit von Klaus Bachler im Amateur-Auto dürfte für zufriedene Gesichter bei Porsche sorgen, Foto: Porsche
Die Bestzeit von Klaus Bachler im Amateur-Auto dürfte für zufriedene Gesichter bei Porsche sorgen, Foto: Porsche

Eine Überraschung gab es bei den GT-Fahrzeugen: Klaus Bachler fuhr im Proton-Porsche aus der GTE Am schneller als die Fahrzeuge aus der GTE Pro. Die Zeit von 1:58.662 war aber deutlich langsamer als diejenigen vom Nachmittag. Hinter Ried/Bachler/Al Qubaisi setzte sich James Calado für AF Corse in Szene: GTE-Pro-Bestzeit in 1:58.986 Minuten, doch auch hier bleibt festzuhalten, dass die Zeiten am Nachmittag schon schneller waren. Das Manthey-Team ging ebenso wenig wie Aston Martin Racing und 8 Star Motorsports auf die Strecke.

Am Samstag wird es zwei weitere Sessions beim WEC-Prolog geben. Es ist wahrscheinlich, dass einige Fahrzeuge dann mit einem völlig anderen Aero-Kit an den Start gehen werden, so dass man dann vorsichtig die Zeiten mit verschiedenen Setups vergleichen könnte.