Mike Rockenfeller wird vorerst nicht in den Prototypensport zurückkehren. Wie man dieser Tage bei Audi entschied, werden 2014 sämtliche Einsätze des Neuwieders der Verteidigung seines heuer gewonnenen DTM-Meistertitels gelten. Gleich zwei Terminkollisionen zwischen der deutschen Tourenwagenserie und der Langstrecken-Weltmeisterschaft waren Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich zufolge ausschlaggebend für Rockenfellers nächste Rennsaison.

Zum einen gastiert der WM-Tross am 3. Mai im belgischen Spa-Francorchamps, während die DTM gleichzeitig in Hockenheim an den Start geht. Zum anderen ist der 1. Juni ein relevantes Datum für beide Championate. Dort nämlich steigt der offizielle Testtag zu den 24 Stunden von Le Mans; die Tourenwagen sind parallel auf dem Hungaroring in Ungarn unterwegs. Bezüglich Rockenfellers Aktivitäten ergebe die Überschneidung der beiden Programme schlichtweg keinen Sinn, erklärte Ullrich.

Der DTM-Champion selbst äußerte sich unlängst auf der ADAC SportGala zur Situation: "Wegen der Termine war das, was ich mir erhofft hatte - nämlich beides zu fahren - leider nicht möglich. Dann war klar, dass ich mit der Nummer 1 in der DTM an den Start gehen und versuchen werde, um Siege zu kämpfen." Bislang ist der 30-Jährige der einzige Audianer, welcher für das Jahr 2014 bereits von oben bestätigt worden ist.

Rückkehr wohl nur eine Frage der Zeit

Dass "Rocky" früher oder später auch wieder im LMP1-Audi Gas geben wird, scheint jedoch sicher zu sein. So gab Ullrich zu verstehen: "Ich kann euch sagen, dass er die Sportwagen noch immer in seinem Herzen hat. Und er wird zurückkehren. Seit dem vergangenen Jahr haben wir einen langfristigen Plan, allerdings möchte ich über diesen noch nichts sagen." Aktuell ist in Audis WM-Kader ein Platz frei, schließlich verkündete Stammpilot Allan McNish kürzlich das Ende seiner Karriere als aktiver Fahrer.

Rockenfeller wird diese Position ergo nicht einnehmen. Obgleich Beobachter vermuten, dass Lucas di Grassi derjenige ist, der McNish ersetzen wird, sind bei den Ingolstädtern noch keine Entscheidungen gefallen. McNishs Abgang habe gar einen Effekt bis hinein in die DTM, so Ullrich. Hinzu kommt: Sollte di Grassi tatsächlich zur LMP1-Stammkraft aufsteigen, würde Audi folglich einen weiteren Piloten benötigen, um das zusätzliche Auto für die 24 Stunden von Le Mans vollständig zu besetzen.