Der TS030 Hybrid mit der Startnummer 8 beendete den Finallauf auf dem Bahrain International Circuit siegreich; Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin feierten ihren ersten Saisonsieg. Doch das Team musste die Enttäuschung des Ausfalls der Startnummer 7 von Alex Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima hinnehmen. Nach einer anfänglichen Führung in der ersten Rennstunde, kam nach etwa zwei Stunden das Aus, als – mit Alex am Steuer – ein Ölleck einen Motorschaden auslöste und das Rennen des Trios vorzeitig beendete.

Nicolas ging von der Pole Position ins Rennen mit Sébastien als Nachbar in der ersten Startreihe und die beiden führten das Rennen in dieser Reihenfolge auch an und setzten sich in der Folge von den Verfolgern ab. Als nach etwa einer Stunde Renndauer Nicolas während der Überrundungen von Nachzüglern aufgehalten wurde, stach Sébastien vorbei in Führung. Die Beiden absolvierten dann im Abstand einer Runde ihre jeweiligen Boxenstopps und übergaben ihre Autos jeweils an Alex und Stéphane.

Die beiden führten das Feld weiter an, als nach etwa zwei Stunden Fahrzeit das Rennen für die Nummer 7 mit dem technischen Defekt endete, als Alex gerade die 64. Runde zurückgelegt hatte. Stéphane blieb so allein an weiter Front und baute seine Führung kontinuierlich aus, bevor er das Fahrzeug an Anthony übergab. Ein eingeplanter doppelter Stint baute die Führung der Nummer 8 weiter aus. Sébastien übernahm das Lenkrad für die letzten 80 Minuten des Rennens bis zur Zielflagge und siegte mit einem Vorsprung von über einer Minute.

Nach dem Finallauf in Bahrain hat Toyota Racing nun am Ende der Saison 2013 einen Endstand von 152,5 WM-Punkten und den zweiten Platz in der Konstrukteurs Meisterschaft, nebst zwei Siegen, sechs Podestplätzen und drei Pole Positions auf der Habenseite stehen. In der Fahrer-WM erzielte die Mannschaft Nummer 8 106,25 WM-Punkte und den dritten Gesamtrang, während Alex und Nico mit 69,5 Punkten Vierte wurden, obwohl sie nur in sechs der insgesamt acht WM-Läufen angetreten waren. Kazuki, der nur bei vier WM-Läufen am Start war, kam auf 37,5 Punkte.

Das heutige Rennen war zugleich, gerechnet ab dem Debüt des TS030 Hybrid im Vorjahr in Le Mans, die 14. und letzte WM-Teilnahme des Werksautos. In diesem Zeitraum wurden damit fünf Pole Positions und zehn Podestplätze errungen, darunter fünf Siege.

Stimmen nach dem Rennen

Alex Wurz musste frühzeitig Feierabend machen, Foto: Toyota
Alex Wurz musste frühzeitig Feierabend machen, Foto: Toyota

Alex Wurz: "Natürlich ist das enttäuschend, die Saison so zu beenden. Während meinem Stint achtete ich darauf, die Reifen zu schonen und es war trotzdem ein netter Kampf um die Spitze. Ich kam Stéphane immer näher. Alles lief rund, als ich plötzlich ein Geräusch hörte, es roch nach Öl und dann hatte ich bald keinen Vortrieb mehr. Ich stellte das Auto am Streckenrand ab, Game Over. Das tut mir für das Team leid, denn wir leisteten übers Wochenende gute Arbeit."

Nicolas Lapierre: "Ich bin sehr enttäuscht, denn es lief alles bestens. Ich hatte einen guten Start und gemeinsam mit Sébastien setzten wir uns vom Feld ab. Ich hatte einen kleinen Zwischenfall bei den Überrundungen und büßte dadurch die Führung ein. Doch ich war dann dicht hinter Sébastien und beide Autos waren stark unterwegs. Dann übergab ich das Cockpit an Alex und leider trat dann das Problem auf. So wollten wir die Saison nicht beenden, aber wenigstens konnten wir aufzeigen, dass das Auto konkurrenzfähig ist, was für die nächste Saison doch sehr vielversprechend ist."

Kazuki Nakajima: "Wir lieferten ein wirklich gutes Rennen und uns ein nettes Duell mit unserem Schwesterauto. Leider ereilte uns dann ein Motorschaden und das warf uns aus dem Rennen. Schade, dass ich heute nicht zum Fahren kam, aber das kann im Motorsport eben passieren. Ich denke, wir hatten heuer eine Menge Pech, ich hoffe, wir werden nächste Saison umso mehr Glück haben."

Anthony Davidson: "Fantastisch, am Ende auf dem obersten Treppchen zu landen. Ich freue mich so für das Team, dass wir unseren ersten heuer wirklich verdienten Sieg errungen haben. Klar, die 7 hatte bereits in Fuji gesiegt, doch die Umstände mit den schweren Regenfällen waren sehr ungewöhnlich. Das heutige Resultat hingegen ist verdient, vor allem nach dem, was uns in Shanghai widerfuhr, als wir bequem in Führung lagen und dann wegen eines technischen Defekts ausschieden. Wir waren hier das gesamte Wochenende über schnell und es ist großartig, erstmals für Toyota Racing ein Rennen zu gewinnen."

Sébastien Buemi: "Ich musste mich ja eine Weile gedulden, bis ich meinen ersten Sieg bei einem Langstrecken-Rennen feiern konnte. Das ist ein toller Lohn für das gesamte Team nach so einer harten Saison. Ich bin mit dem Ergebnis happy, jetzt können wir alle nach Hause fliegen und den Winter ein wenig genießen, bevor wir uns auf die nächste Saison konzentrieren. Wir sind noch immer recht neu im Langstreckensport und ich denke, wir dürfen auf diesen Sieg stolz sein. Wir werden hart daran arbeiten, im nächsten Jahr noch mehr zu erreichen."

Stéphane Sarrazin: "Es war ein tolles Rennen für uns. Ich musste lange warten, bis ich endlich ein Rennen gemeinsam mit Sébastien und Anthony gewinnen konnte. Wir hatten ein großartiges Wochenende, frei von jeglichen Fehlern. Wir waren das gesamte Wochenende über schnell und auch im Rennen war unsere Abstimmung sehr gut. Wir konnten das Rennen kontrollieren und ich war mit dem Auto sehr zufrieden, ich spürte, dass wir das Zeug zum Sieg hatten. Ich bin begeistert, weil wir von Beginn der Saison an unser Bestes gaben. Einfach Traumhaft, das Team leistete großartige Arbeit und ich bin so froh, ein Teil dieser Truppe zu sein."

Yoshiaki Kinoshita, Team Präsident: "Dieser Sieg bedeutet uns sehr viel, denn dies war das letzte Rennen der Saison und wir konnten es gewinnen. Unser Sieg war keine reine Glücksache, sondern die Folge dessen, dass wir besser als unsere Konkurrenz waren. Von diesem Gesichtspunkt gesehen, bin ich sehr glücklich. Auch konnten wir unser Leistungsniveau einem weltweiten Publikum vorführen, das haben die vergangenen Rennen nicht wirklich so widergeben können. Ich möchte dem gesamten Team für den nie endenden Einsatzwillen und die geleistete Arbeit danken; dies war ein hartes Jahr, aber wir schlossen es ganz fantastisch ab."