Im ganzen Trubel und Rechnen um die letzten WM-Entscheidungen gingen am Samstagabend in Bahrain die schönsten und emotionalsten Szenen fast ein bisschen unter. Aber für die Beteiligten war der Sieg der dänischen Truppe im Young Driver AMR mit der Nummer 95 etwas ganz Besonderes. Der erste wirklich auf der Strecke errungene Sieg nach dem Le-Mans-Drama, dem tödlichen Unfall von Allan Simonsen, nach dem Kraftakt, trotzdem weiterzumachen, nachdem man dann in Interlagos und Shanghai jeweils klar in Führung liegend durch Defekte ausgeschieden war und in Austin kurz vor Schluss noch vom Schwester-Auto, der 96, abgefangen worden war...

Diesmal ging endlich alles glatt für Christoffer Nygaard, Kristian Poulsen und Nicki Thiim - und es gab wohl kaum einen im Fahrerlager, der der sympathischen Struve-Mannschaft diesen Erfolg nicht gönnte.

Tom Kristensen, selbst ja schon ausgeschieden, war zu Aston Martin in die Box gekommen, um bei der Zieldurchfahrt und dann nachher auch beim Podium bei seinen dänischen Landsleuten zu sein. Bruno Senna, der in Fuji für den an dem Wochenende im Porsche-Cup beschäftigten Nicki Thiim im Amateur-Aston ausgeholfen hatte und das Auto dort auf die Pole gestellt hatte, was am Ende ja für den "Sieg" in Japan entscheidend war, war der erste Gratulant, jubelte mit dem ganzen Team, wischte sich bei der Siegerehrung für die Dänen sogar verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel...

Natürlich war da bei allen die Erinnerung an Le Mans, an Allan Simonsen, "den wir alle für immer in unserem Herzen haben werden. Auch für ihn und vor allem seine Familie wollten wir unbedingt noch einmal diesen schönen Abschluss", meinte Teamchef Jan Struve sichtlich bewegt. "Wir haben das alle gebraucht, die Fahrer, das Team - auch um noch einmal Mut zu schöpfen für nächstes Jahr..."