Lange war es still geworden um Nicolas Perrin und sein LMP1-Projekt. Für die WEC-Saison 2014 konnte kein Kunde gefunden werden, doch Perrin gibt nicht auf. Sein LMP1, von dessen Konzept der frühere Williams-F1-Aerodynamiker sehr überzeugt ist, hat einige Upgrades erfahren. Außerdem will Perrin ein Manko ausmerzen, das mögliche Kunden eventuell abgeschreckt hat: Zu den 24 Stunden von Le Mans 2014 soll ein rennfertiges Fahrzeug präsentiert werden, das in der WEC 2015 zum Einsatz kommen soll. Derzeit versucht Perrin, das Geld dafür zusammen zu bekommen.

"Wir haben realisiert, dass wir ein bisschen ein unbeschriebenes Blatt sind und dass mögliche Kunden nicht mitbekommen, wie fortgeschritten unser Auto ist", so Perrin, der vor seinem ehrgeizigen Projekt für Pescarolo den Aston Martin AMR-One überarbeitet hatte. "Ich bin mir sicher, dass wir ein Produkt von höchster Qualität haben, das überraschen kann. Und das will ich zeigen." Er verstehe aber, dass Kunden etwas Handfestes sehen wollen, bevor sie sich entscheiden. "Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das Auto zu bauen und es nächsten Juni nach Le Mans zu bringen."

Offen ließ er dabei, ob das Fahrzeug lediglich als Showcar nach Le Mans kommen soll oder gar beim Klassiker an den Start gehen wird. Allerdings gab er zu, dass es auch andere Möglichkeiten zum Einsatz des Fahrzeugs gäbe als einen normalen Verkauf. "Wir glauben, dass es ein paar Möglichkeiten gibt, die bald Form annehmen werden. Wir sind dicht davor, es dingfest zu machen", so Perrin optimistisch. Derzeit bestehe die Hauptaufgabe aber darin, das Geld dafür aufzutreiben. Eine Möglichkeit wäre ein selbstfinanzierter Einsatz des Fahrzeugs durch ein professionelles Team oder die Zusammenarbeit mit einem Hersteller. Nissan will 2015 in die LMP1 einsteigen.

Da die Option 2014 vom Tisch ist, hatten Perrin und sein Unternehmen Perrinn Ltd. Zeit, den Prototypen einer kräftigen Überarbeitung zu unterziehen. "Auch als klar wurde, dass wir keinen Kunden für 2014 finden würden, haben wir unser Design weiter verfeinert. Es gibt große Updates, die auch ein Allrad-System umfassen." Dies ermöglicht es, auch von der Vorderachse Energie zurückzugewinnen. "Wir möchten etwas ausliefern, was so nahe wie möglich an einem Werksfahrzeug dran ist." Perrinn hatte als erster Konstrukteur bereits im Mai angekündigt, ein Kundenfahrzeug für die LMP1 auf Kiel zu legen.