Das Sportwagenrennen auf dem Formel-1-Kurs in der Millionenmetropole war spannend bis zum Schluss. Erst kurz vor dem Ziel konnte sich Jörg Bergmeister im 911 RSR mit der Startnummer 91 vor den bis dahin auf dem dritten Platz fahrenden Ferrari setzen und diese Position in den letzten Runden verteidigen. Für die Porsche-Werksfahrer war es nach Le Mans, Sao Paulo und Fuji bereits die vierte Podiumsplatzierung der Saison. Ihre Werksfahrerkollegen Marc Lieb und Richard Lietz kamen im zweiten 911 RSR als Sechste ins Ziel.

Kein so gutes Ende gab es für die Le-Mans-Sieger Marc Lieb und Richard Lietz: Nach einem starken Qualifying starteten sie das Rennen vielversprechend aus der zweiten Reihe des GT-Feldes, mussten sich am Ende aber mit dem sechsten Platz zufrieden geben.

Aufmerksamer Beobachter des Rennens in Shanghai war Kunstturnstar und Porsche-Fahrer Marcel Nguyen. Als Gast des Porsche AG Team Manthey fieberte der zweifache Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012 an der Box mit, nachdem er sich zuvor von Werksfahrer Marc Lieb den 911 RSR ausführlich hatte erklären lassen. Marcel Nguyen ist auch in China sehr populär und musste vor dem Start und nach dem Ziel fast so viele Autogramme geben wie die Rennfahrer.

Stimmen nach dem Rennen

Der Porsche 911 RSR funktionierte vor allem bei kühleren Bedingungen gut, Foto: Porsche
Der Porsche 911 RSR funktionierte vor allem bei kühleren Bedingungen gut, Foto: Porsche

Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter 911 RSR: "Das Rennen war ein Abbild des Qualifyings. Die Aston Martin waren einmal mehr dominant, dahinter lieferten wir uns mit Ferrari einen spannenden Kampf um das Podium. Dass wir das bessere Ende für uns hatten, war sicherlich verdient. Es war das Beste, was wir auf dieser Strecke erreichen konnten."

Patrick Pilet: "Der dritte Platz ist ein gutes Resultat. Jörg und ich haben alles gegeben und sind ein perfektes Rennen gefahren. Wir haben nicht den kleinsten Fehler gemacht. Es war sehr schwierig mit den Reifen, die auf dieser Strecke sehr stark abbauten. Im letzten schnellen Sektor verloren wir pro Runde fünf Zehntelsekunden, und was da bei 168 Runden herauskommt, kann man sich leicht ausrechnen."

Jörg Bergmeister: "Mit dem dritten Platz können wir heute zufrieden sein. Am Anfang des Rennens hatten wir starke Handlingsprobleme, aber mit zunehmendem Grip und tieferen Temperaturen wurde unser Auto immer besser. Zum Schluss konnten wir dann die Zeiten der Konkurrenz fahren."

Marc Lieb: "Wenn man von Position drei startet und als Sechster ins Ziel kommt, ist das erst einmal natürlich enttäuschend. Während der Startphase waren wir eindeutig nicht schnell genug. Zum Schluss wurde es dann wieder besser. Es wäre schön, wenn jetzt mal bei einem Rennen wieder alles passen würde."

Richard Lietz: "Im Qualifying ging´s ganz gut. Auf vier, fünf Runden konnten wir die Pace der Konkurrenz halten, danach verloren wir zu sehr an Boden. Die Reifen bauten zu stark ab. Jetzt müssen wir schauen, ob das am Setup lag oder an den hohen Temperaturen. Ich bin sicher, dass wir das bis Bahrain wissen, die Konsequenzen ziehen und beim Saisonfinale dann wieder besser aussehen."

Marcel Nguyen (Kunstturnstar und Porsche-Fahrer): "Es war ein tolles Erlebnis, so ein Rennen einmal hautnah an der Box mitzuerleben. Am eindrucksvollsten waren für mich die Boxenstopps und der Sound der Motoren. Vor dem Start hat mir Marc Lieb seinen Porsche 911 RSR erklärt und wie sich die Fahrer auf so ein Rennen vorbereiten. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr aus diesem tollen Auto ausgestiegen."