Die Liste von potenziellen LMP1-Kombinationen ist um ein weiteres Angebot reicher: Nach Perrinn, Dome, Oreca (Rebellion), HPD und Onroak (Oak Racing) hat sich nun auch das Traditionsteam Welter Racing (WR) zum Bau eines LMP-Coupes entschlossen. Das Fahrzeug, dessen Name noch nicht bekannt ist, soll für beide Prototypen-Klassen tauglich sein und als Basis für ein weiteres Garage-56-Projekt dienen, vermeldet Sportscar365. WR war nach den 24 Stunden von Le Mans 2010 abgetaucht und hatte zuletzt den wenig ruhmreichen GreenGT H2 entworfen, der kurz vor der diesjährigen Le-Mans-Ausgabe zurückgezogen werden musste.

Mit dem neuen Fahrzeug soll der Name Welter Racing wieder zurückkehren. "Wir haben mit dem Chassis-Design vor sechs Monaten begonnen", so WR-Ingenieur Thibaut Dejardin. "Es gibt ein Windkanal-Modell, das am Ende des Jahres nach Paris gehen wird. Dieses soll dann vom ACO abgenommen werden." Das Fahrzeug soll eine große Spanne von Motoren abdecken können, zu einer möglichen Hybrid-Kompatibilität äußerte sich der Ingenieur nicht.

Ob es zu einem LMP1-Einsatz kommen wird, ist noch unklar: "Derzeit gibt es an der LMP1 [von Privatteams] kein großes Interesse, da sie eher für Werksteams gedacht ist. Aber die neuen LMP1-Regeln sind für über 2014 hinaus geschrieben und wir können das Chassis länger nutzen. Was die LMP2 betrifft, wissen wir nicht genau, was ACO und FIA für die Zukunft vorhaben." Gleichzeitig kündigte er an, dass das Chassis auch für ein innovatives Projekt verwendet werden wird, das bei den 24 Stunden von Le Mans vermutlich 2015 als Garage-56-Projekt an den Start gehen wird.

Was die konventionellen LMP-Klassen angeht, wird auch für WR die schwierigste Aufgabe darin bestehen, einen geeigneten Partner zu finden. Ein Eigenengagement ist jedoch auch nicht ausgeschlossen. Im April 2014 sollen die Testfahrten beginnen, der Fokus wird also auf der Saison 2015 liegen. Es wäre aber durchaus möglich, zu Testzwecken noch 2014 bei einigen WEC-Läufen an den Start zu gehen, oder für die LMP2-Version in der ELMS.

WR genießt in der Sportwagen-Fangemeinde Kultstatus, da es das Team immer wieder geschafft hat, mit äußerst begrenzten finanziellen Mitteln erfolgreich in Le Mans teilzunehmen. Den vermutlich ewigen Geschwindigkeits-Rekord auf der Hunaudiers-Geraden von 405 km/h hält ebenfalls ein Fahrzeug des an der Marne beheimateten Sportwagenkonstrukteurs.