Das Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Japan wurde beendet, ohne so recht stattgefunden zu haben. Etwa vier Stunden lang regnete es derart stark, dass ein sicherer Wettbewerb nicht gewährleistet werden konnte. Insgesamt schwenkten die Streckenposten dreimal rote Flaggen, das letzte Mal bedeutete jedoch das Ende des sechsten Saisondurchgangs. Die Toyota-Mannen Kazuki Nakajima, Alexander Wurz und Nicolas Lapierre wurden damit als Gewinner des Rennens gewertet.

Aufgrund der Art und Weise des Zustandekommens des Resultats herrschte im Lager der Lokalmatadore allerdings kein großer Jubel über den ersten Erfolg in diesem Jahr. Auch bei Audi konnte man sich nicht freuen, wenngleich Tom Kristensen, Allan McNish und Loïc Duval als Zweitplatzierte die Verteidigung des Hersteller-WM-Titels für Ingolstadt unter Dach und Fach brachten. Da der Nummer-eins-Audi durch Probleme mit der Gasannahme weit zurückfiel, ging Position drei an Rebellion Racing (Lola-Toyota).

Zweiter Toyota landet ganz hinten

Da sich das Wetter zwischenzeitlich besserte, hätte die Fahrt nach der zweiten Unterbrechung eigentlich wieder aufgenommen werden sollen. Doch pünktlich zum Anrollen des Sicherheitsfahrzeugs begann es einmal mehr, wie aus Eimern zu gießen. Zwar machten sich noch einmal alle 26 Boliden auf den Weg, doch schon nach einer halben, äußerst langsamen Runde hatte die Rennleitung genug gesehen: Rot leuchtete auf und alle Teilnehmer wurden ins Parc fermé beordert. Zu einem Neustart kam es ergo nicht mehr.

Die Regelhüter entschieden überdies, dass sämtliche Fahrer, deren jeweiliges Auto innerhalb der Punkteränge abgewinkt wurde, auch Punkte erhielten. Schließlich kamen der geringen Distanz wegen nicht alle Piloten zum Einsatz. Unter normalen Umständen muss ein Fahrer eine Mindestzeit am Steuer absolviert haben, um Zähler angerechnet zu bekommen. Diese Regelung wurde heute freilich außer Kraft gesetzt. Kristensen, McNish und Duval sind hierdurch gemeinsam die Favoriten auf den Titel in der LMP1-Kategorie geblieben.

Genau genommen hat das Le-Mans-Siegertrio seinen Vorsprung in der Tabelle sogar ausbauen können, denn nicht nur ihre ersten Verfolger (Lotterer/Fässler/Tréluyer) strauchelten, sondern auch Anthony Davidson, Stéphane Sarrazin und Sébastien Buemi im zweiten Toyota. Schwierigkeiten bei der Betankung des Hybriden mit der Nummer acht sorgten dafür, dass man vor dem Start nicht rechtzeitig aus der Garage fahren konnte. Den Regeln entsprechend musste Davidson aus der Boxengasse loslegen. Der Wagen kam als letzter über die Linie.

Motorsport-Magazin.com wird im Verlauf der nächsten Stunden alles Wissenswerte zum kuriosen WM-Durchgang in Oyama aufarbeiten.

Das vorläufige Endergebnis in der Übersicht

LMP1
1 Nakajima/Wurz/Lapierre (Toyota, #7)
2 Kristensen/Duval/McNish (Audi, #2)
3 Prost/Beche/Heidfeld (Rebellion-Lola, #12)

LMP2
1 Baguette/González/Plowman (Oak-Morgan, #35)
2 Rusinov/Martin/Conway (G-Drive-Oreca, #26)
3 Hiranaka/Ueda/Wirdheim (Gainer-Zytek, #27)

GTE Pro
1 Mücke/Turner/Makowiecki (Aston Martin Racing, #97)
2 Bruni/Fisichella (AF-Corse-Ferrari, #51)
3 Bergmeister/Pilet (Manthey-Porsche, #91)

GTE Am
1 Nygaard/Poulsen/Senna (Aston Martin Racing, #95)
2 Campbell-Walter/Hall/Adam (Aston Martin Racing, #96)
3 Ried/Roda/Ruberti (Proton-Porsche, #88)