Die LMP1-Motorenoptionen sind um ein weiteres Angebot reicher geworden: Judd bleibt seiner Tradition als Motorenlieferant für Privatrennställe treu und hat einen unkomplizierten V8-Saugmotor mit 4,4 Litern Hubraum für 2014 vorgestellt. Das Aggregat basiert auf dem derzeitigen 3,4l DB-Motor und wurde im Hubraum vergrößert, um dem neuen Reglement gerecht zu werden. Mehr Hubraum bei weniger Umdrehungen wird dabei als sprinteffizient angesehen. Das Konzept setzte sich hausintern gegen einen V10-Entwurf durch. Unterdessen zeichnet sich ab, dass auch der langjährige Kontrahent AER einen V6-Entwurf ins Rennen schicken könnte.

Judd ist seit Jahren Ausrüster vieler privater LMP1-Rennställe und hat insbesondere verschiedene V10-Motoren in der abgelaufenen Dekade in eine ganze Reihe privater Chassis verpflanzt. Seit der Hubraumreduktion in der LMP1-Kategorie anno 2011 hat sich der DB-Motor als kostengünstiges Aggregat erwiesen. Für die neuen Regularien, die kommende Saison eingeführt werden, standen sich nun dieses Aggregat und der GV5.5 S2 der älteren Motorengeneration gegenüber. Die Wahl fiel nun auf eine aufgebohrte DB-Maschine.

"Nach vielen Diskussionen mit verschiedenen Chassis-Herstellern und durchgeführten Simulationen haben wir einen V8-Saugmotor als vernünftigste und kostengünstigste Art ausgewählt, um Kunden einen zuverlässigen und konkurrenzfähigen Antrieb für 2014 und danach bereitzustellen", sagte John Judd. "In mancher Hinsicht wäre unsere V10-Plattform auch ein attraktives Angebot gewesen, aber diese Option war in Anbetracht des gesunkenen Mindestgewichts für LMP1-Fahrzeuge nicht ideal."

Derzeit befindet sich der neue Motor auf dem Prüfstand und soll Anfang 2014 für Testfahrten bereit sein. "Wir haben noch eine signifikante Menge an Entwicklungsarbeit vor uns, aber die Tests sind bislang sehr gut gelaufen und die Resultate sind vielversprechend", so Judd. Die Ziele seien bislang erreicht worden. Mit Judd hat sich nun nach HPD und Toyota, die weiter Rebellion ausrüsten werden, ein weiterer Motorenhersteller hinzugesellt. Schon bald könnte die nächste Ankündigung erfolgen: Judds langjähriger Widersacher AER arbeitet vermutlich an einem V6-Motor für die LMP1.