Mit dem vierten Platz in der GTE-Pro-Klasse haben Richard Lietz und sein Partner Marc Lieb im Porsche 911 RSR des Porsche AG Team Manthey beim vierten Lauf zur WEC in Brasilien ihr Minimalziel erreicht: Ankommen und Punkte für die Meisterschaft holen.

Bei 30 Grad und herrlichem Sonnenschein machte sich das Feld auf die Reise. Und es wurde noch schwieriger wie erwartet: Schon nach fünf Runden hatte Startfahrer Marc Lieb Kontakt mit dem AF-Corse-Ferrari von Ex-Sauber-Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi. Die Folge war ein Felgenschaden rechts vorne, der einen außerplanmäßigen Boxenstopp erzwang. Damit wurde das erfolgreichste Langstreckenduo der letzten Jahre ans Ende des Feldes zurückgeworfen und schied schon in der Anfangsphase aus dem Kreis der Sieganwärter aus.

Das Rennen entwickelte sich unterdessen sehr ereignisreich: Ein schwerer Unfall des Toyota-LMP1 nach einer Kollision mit einem Lotus-LMP2 zog eine Safety-Car Phase nach sich, die fast eine Stunde dauerte. Einige Runden später geriet der Ferrari von Kobayashi durch einen Defekt in Brand und wurde vollständig vernichtet. Richard Lietz und Marc Lieb aber leisteten sich während des gesamten Rennens nicht den geringsten Fehler und brachten den Elfer trotz eines zweiten Reifenschadens noch auf dem ausgezeichneten vierten Platz ins Ziel.

Richard Lietz: "Ein Platz auf dem Podium wäre sicher im Bereich des Möglichen gewesen, denn unser RSR lief über die gesamte Distanz wie ein Uhrwerk. Leider kostete uns der Reifenschaden in der Startphase sehr viel Zeit, die bei dieser harten Konkurrenz einfach nicht mehr aufzuholen war. Wir haben hart gekämpft, den Elfer gut ins Ziel gebracht und mit Platz vier noch das Beste aus unserer Situation gemacht."

Lietz/Lieb mussten durch dieses Ergebnis die Führung in der Sportwagen-Weltmeisterschaft abgeben, aber der Abstand zu den Führenden ist nur marginal und bei vier noch ausstehenden Rennen ist noch alles drinnen. Die WEC wird am 22. September in Austin/Texas auf dem Circuit de las Americas fortgesetzt.