Porsche erlebte bei den 24 Stunden von Le Mans eine unglaubliche Wiederauferstehung. Bei den fünf verbleibenden WEC-Läufen gilt es, diese Form zu bestätigen. Jörg Bergmeister stand beim Porsche-Doppelsieg an der Sarthe auf dem falschen Teil des Siegerpodests und strebt gemeinsam mit seinem Teamkollegen Patrick Pilet den ersten Saisonsieg an. Die erste Chance dafür ergibt sich im Autodromo Jose Carlos Pace in Sao Paulo. Bergmeister wird sich dabei aber einer weiteren Herausforderung stellen müssen: Interlagos ist eine von vier neuen Strecken, die er in den kommenden Wochen kennenlernen wird.

"Mit Ausnahme von Fuji sind alle kommenden Strecken neu für mich" erläutert der Leverkusener die Situation gegenüber der offiziellen WEC-Homepage. Dieser stellt er sich aber gerne und blickt voller Vorfreude auf die kommenden zwei Rennen: "Am meisten freue ich mich auf Sao Paulo und Austin. Sie sehen sehr interessant aus, soweit ich das aus den Formel-1-Übertragungen beurteilen kann. Ich mag es wirklich, neue Herausforderungen anzugehen." Seine Fahrerkollegen haben ihn bereits auf den Interlagos-Kurs heiß gemacht: "Sie haben mir viele positive Dinge über die Strecke erzählt. Sao Paulo wird ohne Zweifel eine interessante Erfahrung."

Die lange Sommerpause nutzte der 37-Jährige ausgiebig: "Ich habe einige Tests absolviert und bin das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps gefahren - das hält mich davon ab, einzurosten." Gemeinsam mit seinen WEC-Kollegen Timo Bernhard und Nicolas Lapierre (Toyota-Werksfahrer) kam er im Porsche 911 GT3 R auf Gesamtrang 13. "Außerdem habe ich natürlich mein reguläres Trainingsprogramm verfolgt und habe zu Hause einige Mountainbike-Touren unternommen. Wenn es die Zeit zugelassen hat, bin ich außerdem mit Freunden Kartfahren gegangen, um etwas Abwechslung zu bekommen."

Die letzten fünf Rennen auf drei Kontinenten führen durch verschiedene Zeitzonen. "Das bereitet mir keine Probleme", sagt Bergmeister. "Die letzten zwölf Jahre bin ich in Amerika gefahren und das Reisen dorthin war wesentlich anstrengender. Ich bin gut darin, mich schnell umzugewöhnen."