Für Neel Jani geht jetzt alles ganz schnell: Bereits in der kommenden Woche wird er erstmals den neuen LMP1-Porsche testen. Für seinen bisherigen Arbeitgeber, Rebellion Racing, wird er 2013 nur noch einmal an den Start gehen: Beim Petit Le Mans auf der Road Atlanta in Braselton beim Saisonfinale der ALMS. In der WEC wird zunächst Mathias Beche seinen Platz bei Rebellion einnehmen, anschließend jongliert das Team mit seinen bestehenden Piloten. Rebellion hat seine WEC-Aktivitäten auf ein Auto zurückgefahren und sich aus der ALMS bis auf das Petit Le Mans zurückgezogen, um sich auf die Entwicklung des R-One für 2014 zu konzentrieren.

Jani wird seinen ersten Porsche-Test bereits kommende Woche in Weissach bestreiten. Er wird jedoch beim einzigen verbliebenen ALMS-Einsatz des Teams, dem Petit Le Mans nochmal ins Lenkrad greifen und will dort seine fünfjährige Zusammenarbeit mit dem Rebellion-Team erfolgreich beenden: "Es wäre schön, mit einem Sieg aufzuhören", sagte er und bedankte sich beim Rebellion-Teamchef: "Alexandre Pesci hat mich zu einer Zeit zu den Sportwagen gebracht, als ich nicht gerade darauf aus war, dort zu fahren. Er hat mir eine Plattform gegeben, um mein Talent unter Beweis zu stellen, was es mir erlaubt hat, den Platz bei Porsche zu bekommen."

Der Schweizer betonte, dass er sehr durch das Team profitiert habe und ihnen dafür enorm dankbar sei. Als Highlight seiner Rebellion-Zeit nannte er zwei Events aus 2012: den Gesamtsieg beim Petit Le Mans mit Nicolas Prost und Andrea Belicchi und den vierten Platz beim großen Le-Mans-Rennen gemeinsam mit Prost und Nick Heidfeld. Auf seinen Auftritt auf der Road Atlanta freut sich Jani: "Das ist die beste Möglichkeit, denn dort werden wir mit Sicherheit einen guten Kampf gegen den Muscle-Milk-HPD [Pickett Racing] erleben. In der WEC fährt das Team ja gegen sich selbst", sagte er im Hinblick auf den Rückzug von Strakka Racing.

Unterschiedliche Fahrerkonstellationen bei den WEC-Läufen

In Weissach wird für Jani kommende Woche der erste Porsche-Test anstehen, Foto: Porsche
In Weissach wird für Jani kommende Woche der erste Porsche-Test anstehen, Foto: Porsche

Auch dem Rebellion-Team kommt die Freistellung für Jani gelegen, hat man doch seit dem Rückzug aus der ALMS und eines WEC-Autos einen Personalüberschuss auf Fahrerseite. Die Lösung für die verbliebenen Rennen steht bereits: Heidfeld und Prost werden in Interlagos und Austin durch Mathias Beche verstärkt. In Fuji werden sich Beche und Belicchi das dortige 6-Stunden-Rennen alleine bestreiten. Am selben Wochenende findet auch das PLM statt, womit die Fahrerbesatzung dort ebenfalls steht: Prost, Heidfeld und Jani. Die letzten beiden WEC-Läufe in Shanghai und Bahrain werden Prost, Beche und Belicchi fahren - Nick Heidfeld setzt also aus.

Teammanager Bart Hayden kommentierte die Entscheidungen seines Teams wie folgt: "Wir gehen sicher, dass alle Fahrer für den Rest der Saison dabei bleiben können, bevor 2014 der große Schritt für uns ansteht." Dieser sieht den Einsatz von zwei von Oreca aufgebauten Rebellion R-One vor. "Das Programm mit dem neuen Auto ist ein großes Unterfangen für das Team und es ist wichtig, die richtige Balance zu finden zwischen dem Support der [diesjährigen] Weltmeisterschaft und dem Sicherstellen der notwendigen Ressourcen für unsere zukünftigen Pläne." Das Ziel sei es, beim Rest der WEC-Läufe zuverlässig zu bleiben und in der ALMS das Petit Le Mans zu gewinnen.