Weiterhin sind zwei Cockpits des neuen Porsche-LMP1 nicht offiziell vergeben worden. Eigentlich jedoch sind es nur noch anderthalb, denn die Stuttgarter habe sich bereits einen jungen GT-Piloten aus ihren eigenen Reihen ausgeguckt. Wer dies sein wird, wurde zwar noch nicht publik gemacht, doch wie mittlerweile mehr und mehr vermutet wird, könnte es sich um den Franzosen Jean-Karl Vernay handeln.

Schon am Le-Mans-Wochenende hatte Motorsport-Magazin.com darüber berichtet, doch Porsches Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz hielt sich in einem Gespräch bedeckt. Vernay selbst wurde erst kürzlich von Endurance-Info.com auf das Thema angesprochen. Er gab zu Protokoll: "Diese Gerüchte sind natürlich sehr schmeichelhaft. Porsche kam nach Le Mans zu mir, um zum GT-Sieg zu gratulieren, mehr aber nicht."

Vernay saß bereits im Peugeot-Prototypen

Hatz bestätigte lediglich, dass es um einen jungen, hauseigenen GT-Schützling geht. Bei einem Blick auf Vernays Motorsport-Vita zeigt sich, dass er durchaus geeignet sein könnte: en masse Rennerfahrungen im Neunelfer, ein Meisterschaftserfolg in der LMP2-Kategorie des Intercontinental Le Mans Cup für Signatech-Nissan, Testfahrten mit dem LMP1-Prototypen 908 HDi FAP Peugeots im Jahr 2011.

Der 25-Jährige wurde am vergangenen Wochenende entgegen seiner eigentlichen Pläne von Porsche zum Einsatz für das Kundenteam IMSA Performance zur European Le Mans Series an den Red Bull Ring beordert, da Stammpilot Wolf Henzler beim amerikanischen Ableger der Meisterschaft in Kanada zugegen sein musste. Vernay: "Offenbar hat Porsche Vertrauen in mich. Daher bat man mich, zu kommen und zu fahren."

"Es ist klar, dass der LMP1 mich sehr interessiert, aber die Entscheidung ist nicht meine. Meine Priorität ist es, ein Werksfahrer zu sein. Ob im GT oder im Prototypen, ist zweitrangig. Mehr gibt es derzeit nicht zu sagen." Wann Porsche sein Aufgebot komplettiert haben wird, ist unklar. Bis dato gaben die Verantwortlichen den Kader nur häppchenweise bekannt. Zuletzt wurde Formel-1-Pilot Mark Webber bestätigt, davor bereits Neel Jani. Von Beginn an gesetzt waren Timo Bernhard und Romain Dumas.