Von wegen LMP1 ist ab 2014 nur für Werksteams: Nach Perrinn und Dome hat nun Rebellion ein eigenes Prototypen-Projekt vorgestellt. Das Schweizer Team setzt dabei auf professionelle Unterstützung. Oreca wird den Rebellion R-One designen, aufbauen und entwickeln. Die Ziele sind dabei hoch gesteckt: Die Werksteams sollen herausgefordert werden. Das komplett neue Reglement soll dies möglich machen. Der R-One wird von Grund auf neu konstruiert, die Arbeiten laufen bereits seit einigen Wochen. Zum Einsatz wird 2014 wieder ein Toyota-Motor kommen, dessen finale Spezifikation noch nicht feststeht, doch der Name (RV8KLM) lässt auf einen V8-Sauger schließen.

Teamchef Bart Hayden steckt die Ziele sogar noch höher: "Die neuen Regeln für 2014 sind eine großartige Gelegenheit für private LMP1-Teams, um den Gesamtsieg bei einzelnen Rennen zu kämpfen. Bei Rebellion Racing sind wir dadurch alle motiviert. Wir wollen auf unseren bisherigen Erfolgen aufbauen und ein noch höheres Niveau erreichen. Wir haben Oreca ausgewählt, den Rebellion R-One zu bauen und zu entwickeln, weil sie auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken können und viele erfolgreiche Prototypen produziert haben."

Oreca gibt das Kompliment zurück: "Jeder hier bei Oreca ist glücklich über die Partnerschaft mit Rebellion Racing", sagt Hughes de Chaunac, der Vorsitzende der Oreca-Gruppe. "Sie sind ein Team, das seine Fähigkeit, einen LMP1 professionell einzusetzen, bewiesen hat und sich hohe Ziele setzt. Neben unserer Partnerschaft mit der Toyota Motorsport GmbH, die deren Le-Mans-Programm abdeckt, passt das Projekt, das Rebellion-Fahrzeug zu designen, perfekt in unsere sich entwickelnden Aktivitäten als Konstrukteur. Wir sind motiviert, dies auf eine professionelle Art zu tun und teilen diese Sehnsucht nach einer fesselnden Herausforderung."

Neue Wege dank neuer Regeln

Hughes de Chaunac hat den nächsten Oreca-Coup unter Dach und Fach gebracht, Foto: Speedpictures
Hughes de Chaunac hat den nächsten Oreca-Coup unter Dach und Fach gebracht, Foto: Speedpictures

Auch ACO-Präsident Pierre Fillon freut sich über das Projekt: "Die Geschichte der Oreca-Gruppe ist mit derjenigen der 24 Stunden von Le Mans stark verknüpft. Durch die Entwicklung eines LMP1 bewegt sich der französische Hersteller weiter vorwärts, indem er dem Rebellion-Team erlaubt, dessen Ambitionen in dieser Kategorie weiter zu erhöhen. Die Oreca-Rebellion-Partnerschaft stellt auch das feste Fundament der neuen Langstrecken-Regularien unter Beweis, die vom Automobilklub des Westens im Jahre 2009 festgelegt wurden und 2014 in Kraft treten werden."

Die neuen Regeln stellen einen revolutionären Ansatz im Motorsport dar: Eine fest vorgegebene Spritmenge pro Zeiteinheit determiniert den Antrieb, außerdem werden die Fahrzeuge leichter und aerodynamisch effizienter. Christophe Guibbal, der Projektleiter des Rebellion R-One bei Oreca, kommentiert: "Der Langstreckensport geht mit dem neuen Reglement einen interessanten Weg, der das Spielfeld komplett verändert und neue Perspektiven eröffnet. Die Karten werden völlig neu gemischt, und es ist eine einmalige Gelegenheit zu einem frischen Start."

Für die Ingenieure sei es sehr spannend, da neue Horizonte erkundet werden können, so Guibbal weiter. "Innerhalb der neuen Regeln die Initiative zur Innovation zu ergreifen ist der Schlüssel in diesem Projekt, und mit dieser Einstellung wird Oreca die Herausforderung annehmen." Außerdem strebt Oreca eine Verlängerung der Partnerschaft mit Toyota Racing an, die von diesem Projekt unabhängig ist. Die Verhandlungen befinden sich nach eigenen Angaben im Endstadium.