Die Porsche AG setzt in diesem Jahr exclusiv zwei neue 911 RSR auf Basis der neuen Modellgeneration 991 bei den 24 Stunden von Le Mans und in der WEC (World Endurance Championship) ein. Den Elfer mit der Nummer 92 teilt sich Richard Lietz mit seinem Langzeitpartner Marc Lieb (D). Für die ersten drei Rennen bekommen sie Verstärkung durch den Franzosen Romain Dumas.

Der neueste Porsche 911 RSR wurde in vielen Dingen verbessert. Die markantesten Veränderungen am Fahrzeug sind der um zehn Zentimeter verlängerte Radstand, eine neue Dreieckslenker-Vorderachse und ein völlig neu entwickeltes, besonders leichtes Renn-Getriebe. Einer der Entwicklungsschwerpunkte war außerdem eine ausgeglichenere Gewichtsverteilung, der Fahrzeugschwerpunkt liegt jetzt deutlich tiefer.

Nach seinen Einsätzen in Daytona und Sebring stand in den letzten Wochen die Testarbeit am völlig neu entwickelten Porsche 911 RSR im Mittelpunkt. Es blieb also wenig Zeit für seine liebste Freizeitbeschäftigung, das Driften auf Schnee und Eis. Außerdem muss sich der Ybbsitzer nach vier Jahren Tätigkeit im Team Felbermayr-Proton jetzt an sein neues Einsatzteam gewöhnen. Einsatzleiter Olaf Manthey stellt an sich und das gesamte Team hohe Ansprüche: "Für alle in der WEC gibt es nur ein Ziel: Siege. Wir arbeiten daran, sind aber nicht die einzigen", wird Manthey auf "Motorsport total" zitiert.

"Vom Gefühl her ist es immer noch ein echter 911er", meint Richard Lietz. "Aber wir sind beispielweise in Sachen Bewegung im Auto einen deutlichen Schritt weiter gekommen. Die Aerodynamik funktioniert immer, alles wird für den Fahrer spürbarer", beschreibt Lietz das Fahrgefühl im neuen GTE-Pro-Auto. Dieses wurde bereits in Europa, Sebring und Abu Dhabi ausgiebig getestet und bekam zum Wochenende in Le Castellet seinen letzten Feinschliff.

Jetzt geht es richtig los: Richard Lietz wird erstmals am 14. April mit dem Werks-Porsche beim Saisonstart der World Endurance Championship in Silverstone am Start sein.

"Ich freue mich auf die kommenden Rennen. Es ist spannend, bei der Entwicklung eines neuen Rennwagens dabei zu sein und ihn dann endlich im Wettbewerb zu bewegen", beschreibt Richard Lietz seine Gefühle vor dem Premiereneinsatz. "Natürlich versuchen wir so schnell wie möglich gute Ergebnisse zu erzielen, aber man darf nicht vergessen, dass Vieles neu ist und wir noch etwas Zeit brauchen. Silverstone wird sicher interessant, vor allem, wenn wir unser Wetter in Europa momentan anschauen, ich gehe von richtigem Aprilwetter aus."