Lange Zeit war Kamui Kobayashi auf der Suche nach einem Formel-1-Cockpit, nachdem sein Vertrag von Sauber nicht mehr verlängert worden war. Der Japaner sammelte sogar eine stattliche Summe Geld und stand mit mehreren Teams in Verhandlungen, konnte jedoch keine Einigung erzielen. Aufgrund dessen sah er sich in anderen Rennserien um und wurde schlussendlich in der Langstreckenweltmeisterschaft (WEC) fündig, wo er künftig für Ferrari in einem 458 Italia in der GTE-Pro-Klasse an den Start gehen wird.

"Es ist eine Ehre für mich, Teil der Ferrari-Familie zu werden", freute sich der 26-Jährige, der zum ersten Mal Langstreckenrennen in einem GT-Wagen bestreiten wird. "Ich kann es gar nicht abwarten, mit AF Corse zu arbeiten und hoffe wirklich, dass ich gemeinsam mit meinen Teamkollegen den Titel holen kann." Kobayashi absolvierte bereits im Februar Testfahrten in Aragon, an seiner Seite befand sich damals der indische Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok.

Wer Kobayashis Teamkollege wird, ist noch offen. Das zweite Ferrari-Duo, Gianmaria Bruni und Giancarolo Fisichella, wird jedoch vermutlich nicht gesprengt werden, sodass es auf Toni Vilander, einen weiteren Werkspiloten der Italiener, hinauslaufen könnte. "Ich werde hart arbeiten und in diesem neuen Kapitel meiner Karriere alles geben, da ich weiß, dass ich auf die Unterstützung meiner Fans bauen kann", erklärte Kobayashi. "Ich möchte Ferrari für die Chance danken und dieses neue Abenteuer allen Menschen in Japan widmen, die auf den Tag genau vor zwei Jahren von diesem furchtbaren Erdbeben getroffen wurden", dachte er an seine Landsleute.

AF Corse geht als Titelverteidiger in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft der GTE-Pro-Klasse an den Start. Kobayashi wird sein Debüt beim WEC-Saisonauftakt im April in Silverstone geben.