Kodewa steht kurz vor der Fertigung des neuen LMP2-Boliden Lotus T128. Der Rennstall des Ex-Formel-1-Techmchefs Collin Kolles beauftragte zwar erst zu Beginn dieses Jahres das Münchener Rennsporttechnologie-Unternehmen Adess mit der Entwicklung des neuen Sportprototypen-Chassis, doch zu diesem Zeitpunkt waren derartige Arbeiten dort bereits seit mehr als einem Jahr in vollem Gange. In Kürze wird das Fahrzeug montiert werden und anschließenden seine ersten planmäßigen Testfahrten absolvieren können. Aktuell erwartet man, dass das Rollout in den Anfangswochen des nächsten Jahres stattfinden wird.

In das Konzept des T128, der vorerst einer Klientel aus amerikanischer, asiatischer und europäischer Le-Mans-Serie vorbehalten und später in der Langstrecken-WM an den Start gehen wird, flossen unter anderem Ideen von ehemaligen BMW-, Ligier- und Toyota-Formel-1-Ingenieuren. Ebenfalls kam die Unterstützung einiger Techniker mit Sportwagen-Vergangenheiten bei Peugeot Sport und Pescarolo hinzu. Das Kodewa-Team, welches die Namensrechte von Lotus besitzt und unter dem Banner der Marke schon heuer an der Weltmieterschaft teilnahm, erhofft sich durch die Zusammenarbeit mit Adess neuen sportlichen Erfolg.

Kodewa sagt Lola-Produkten ab

Bislang vertrauten Kolles und seine Mannen auf den altbewährten Coupé-Rahmen B12/80 aus dem Hause Lola. Spitzenergebnisse blieben zuletzt jedoch aus, sodass man dem insolventen britischen Hersteller nun den Rücken kehrt. Das neue, ebenfalls geschlossene LMP2-Projektil wurde sowohl mit moderner numerische Strömungsmechanik (CFD) als auch im Windkanal geschmiedet und soll somit dem neusten Stand der Technik entsprechen. Des Weiteren möchten die Verantwortlichen nun mit dem Bau einer LMP1-Version des T128 beginnen.

"Eine Gruppe von Leuten wird mit diesem Vorhaben in gut zwei Wochen loslegen", erklärte Stéphane Chosse, Adess-Inhaber und Chef-Aerodynamiker in einem Interview mit der offiziellen Le-Mans-Internetseite. "Die LMP2-Version beinhaltet bereits einige Elemente, die den LMP1-Regularien für 2014 entsprechen, beispielsweise die Sitzposition der Fahrer, die höher und weiter vorne liegt als in den heutigen Modellen." Details zu den Unterschieden der beiden Varianten gibt es bis dato aber nicht. Die Kosten für Erwerb und Einsatz des schwarz-goldenen Lotus' befänden sich jedenfalls im Rahmen, so Chosse.