Der 22-jährige Salzburger Dominik Kraihamer brennt bereits auf seinen Einsatz für das LMP2-Team des französischen OAK-Rennstalls - schließlich zählt der Morgan-Nissan mit der Startnummer 35 in der zweithöchsten Sportwagen-Klasse zum erweiterten Kreis der Siegesanwärter. In der LMP2 um den Klassensieg mitfighten, anstatt in der LMP1 mit notorischen Motorproblemen hinterher zu fahren - mit diesen Aussichten reist Dominik Kraihamer nach England. Im legendären "Home of British Motor Racing" will Österreichs junges Motorsport-Aushängeschild endlich wieder zeigen, was in ihm steckt: "Die Sommerpause war für meine Begriffe viel zu lange, umso mehr freue ich mich jetzt auf Silverstone. Natürlich auch deswegen, weil ich endlich in einem konkurrenzfähigen Auto sitze."

Nach drei Motorschäden in den bisherigen drei Saisonrennen hatten OAK-Teambesitzer Jaques Nicolet und sein neuer Entwicklungschef, Ex-Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel nach den 24-Stunden von Le Mans die Reißleine gezogen und die Zusammenarbeit mit dem Motorlieferanten Judd mitsofortiger Wirkung beendet. Während das LMP1-Auto vorübergehend in der Garage bleibt, wechseln Dominik und sein belgischer Teamkollege Bertrand Baguette in den LMP2-Morgan-Nissan mit der Startnummer 35 - jenes Auto, das Dominik von seinem Einsatz im ersten Saisonlauf der Europäischen Le Mans Serie (ELMS) sehr gut kennt und das zuletzt in Donington sogar den Gesamtsieg holte. Da sich der dritte Stammfahrer Guillaume Moreau noch von den Folgen seines schweren Testunfalls in Le Mans erholt, wird David Heinemeier Hansson aus Dänemark das Trio komplettieren.

"England scheint auf jeden Fall ein gutes Pflaster für OAK Racing zu sein", ist "Dodo" vor dem vierten Saisonlauf auf der Traditionsrennstrecke zuversichtlich. Voriges Jahr hatte das französische Team hier den ersten Podestplatz in der LMP1 erreicht. Und auch Dominik hat nach Platz drei im Jahr 2011 nur positive Erinnerungen: "Mit dieser Strecke verbinde ich die intensivsten Gefühle - außerdem ist es die Heimstrecke unseres Partners Morgan, auf der wir natürlich zeigen wollen, was wir drauf haben. In den letzten Rennen habe ich ausführlich gelernt, mit Niederlagen umzugehen - jetzt ist es endlich an der Zeit, wieder vorne mitzumischen, die WM beginnt für uns eigentlich erst jetzt so richtig."