Zum Auftakt des europäischen Testprogramms mit dem revolutionären DeltaWing hat Nissan auf dem britischen Kurs von Snetterton gleich ausgiebige Erfahrungen im Regen gemacht. Die Piloten Michael Krumm und Marino Franchitti zeigten sich dabei vom Handling des auf Michelin-Reifen rollenden Rennwagens angetan.

Zwei Monate vor dem Start bei den 24 Stunden von Le Mans sammelte das Nissan DeltaWing-Team in Snetterton wertvolle Informationen über die Performance des Fahrzeugs auf einer typischen europäischen Rennstrecke, nachdem das Fahrzeug zuvor ausschließlich in Kalifornien und Florida getestet worden war.

"Le Mans kommt mit Riesenschritten näher, daher ist es sehr wichtig, jetzt mit den Europa-Tests zu beginnen", so Krumm. "In Sebring war es natürlich deutlich wärmer und sonniger, doch die Bedingungen wie in Snetterton können genauso gut auch in Le Mans herrschen. Nachdem wir jetzt dieses Training im Nassen hinter uns haben, wissen wir als Fahrer und Michelin als Reifenlieferant, was uns erwartet."

Darren Cox, General Manager, Nissan Europa, sagte: "Das gesamte Nissan DeltaWing-Team befindet sich noch in einer extrem steilen Lernkurve. Die Tests in den USA dienten hautsächlich dazu, die Basisarbeiten zu erledigen. Auch wenn es nicht viel Spaß macht, im Regen von Norfolk den Tag zu verbringen, hätte uns nichts Besseres passieren können: Denn das Wetter zeigte, welche Bedingungen uns am 16./17. Juni in Le Mans erwarten könnten."

Der Schotte Marino Franchitti, jüngerer Bruder des zweimaligen Indy 500-Siegers Dario Franchitti, spulte einen Großteil der morgendlichen Testrunden ab. Dabei pendelten die Streckenbedingungen zwischen feucht und extrem nass. "Mutter Natur hat uns einen großen Gefallen getan - es war klasse, ein richtiges Regentraining erleben zu können", so Franchitti Der Tag gestattete es uns, die Regenreifen in einer realen Situation zu testen. Wir brauchten die Strecke diesmal nicht erst künstlich zu bewässern...."

Die Reifentechniker freuten sich über diese Bedingungen, war der DeltaWing doch zuvor nur auf dem künstlich bewässerten Flugplatzkurs von Sebring (Florida) unterwegs gewesen. Michael Krumm übernahm das Steuer des schwarzen Projektils am Nachmittag. Bei leicht abtrocknender Strecke konzentrierte sich die Mannschaft nun auf die Feinabstimmung des Fahrwerks, der Bremsen und des Getriebes.

Der Nissan DeltaWing startet in Le Mans in der für Experimental-Fahrzeuge reservierten "Garage 56". Sie räumt - losgelöst von den Fesseln des aktuellen Reglements - Autos mit alternativen Konzepten eine Art "Wild Card" ein. Im Gegenzug starten diese jedoch außer Konkurrenz. Mittlerweile wurde als dritter Pilot für Le Mans neben Marino Franchitti und Michael Krumm der Nismo-Fahrer und dreifache Super-GT -Champion Satoshi Motoyama verpflichtet.