In ihrer Klasse ließen die Darmstädter mit ihrem neuen blauen Mini Cooper S die Verfolger mehr als drei Runden hinter sich. Doch nicht nur die Klassenwertung gibt allen Grund zur Freude: Der 32. Gesamtrang heißt, dass das Privatteam den englischen Kleinwagen in Gesellschaft rennerfahrener Langstreckenboliden (und Legenden) parken konnte - noch vor den Werkswägen von VW, BMW, Lexus und sogar Aston Martin.

Aber auch in anderer Hinsicht ist das Ergebnis überzeugend. Würde der Darmstädter Renn-Mini in der größeren Hubraumklasse bis 2 Liter (statt 1,6 Liter) gewertet, könnte auch hier ein Platz auf dem Treppchen gefeiert werden. Die Fahrerpaarung Steffi Halm und Friedrich von Bohlen erwies sich einmal mehr als absolut langstreckentauglich und chauffierte den Mini ohne irgendwelche Probleme durch das vierstündige Rennen auf der härtesten Rennstrecke der Welt.

Schirra Motoring zeigt mit dem neu aufgebauten Renn-Würfel, welches Potential in dem Wagen und seinem Motor schlummert. Die Kontrahenten in der Klasse SP2T für Rennwagen mit Turbomotor bis 1600 ccm bedienen sich alle der gleichen technischen Basis. Sämtliche anderen Bewerber der Klasse sind nämlich Fahrzeuge aus dem Peugeot 207 RC Cup, die von der motortechnischen Basis her mit dem Mini und den Fahrzeugen der MINI Challenge identisch sind.

Das Darmstädter Team unter Führung von Joachim Schirra ersetzte allerdings große Teile der Blechkarosserie durch Faserverbund-Bauteile und entwickelte im vergangenen Jahr eine Reihe von Sonderbauteilen für das Fahrzeug. Im Endeffekt steht nun der zufriedene Teamchef vor einem ca. 960 Kilogramm schweren Fahrzeug, das mit einem speziellen Fahrwerk und einem größeren Tank optimal auf die Langstreckenrennen auf der Nürburgring Nordschleife ausgerichtet ist.

Friedrich von Bohlen, Langstreckenroutinier und Entwicklungsfahrer des Mini der ersten Stunde, gab zu Protokoll: "Ich fühle mich so wohl in dem Wagen. Und er ist einfach schnell. Mit dem neuen Fahrwerk ist das Handling jetzt auch bei Nässe richtig gut, das haben wir bei den Testfahrten gesehen."

Schirra Motoring hat sich vorgenommen die gesamte Saison der Langstreckenmeisterschaft zu fahren - nicht nur bis zum 24-Stunden-Rennen. So wird von den Zuschauern am Nürburgring auch weiterhin die Frage zu hören sein: "Wer ist denn der blaue Mini?"