Spannung, Dramatik und am Ende ein Porsche-Sieg beim siebten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft 2016. Patrick Pilet und Jörg Bergmeister von Manthey Racing haben mit einer Gesamtzeit von 6:07:54.602 Stunden gewonnen. 2:10 Minuten dahinter überquerten Uwe Alzen, Lance David Arnold und Jan Seyffarth im Haribo-Mercedes die Ziellinie als Zweite. Rang drei ging an den Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop BMW M6 GT3 mit Jörg Müller, Jesse Krohn, Victor Bouveng und Felipe Fernández Laser.

Schon das Qualifying versprach Spannung. Im Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon brannte eine Rundenzeit von 7:54.496 Minuten in den Asphalt. Nur 0,041 Sekunden dahinter folgte der Haribo-Mercedes sowie Christopher Mies und Conner de Phillippi im Audi R8 LMS von Land Motorsport.

Mies im Angriffsmodus

Während Yelmer Buurmann die Pole Position am Start verteidigte und sofort die Flucht nach vorne ergriff, hatte Lance David Arnold im Haribo-Mercedes Audi-Mann Mies im Nacken. Zunächst schnappte sich Mies Rang zwei, bis er weitere zwei Runden später schließlich den Audi in Führung brachte. Durch einen schleichenden Plattfuß und einen außerplanmäßigen Stopp war die Freude jedoch schnell beendet.

Ebenfalls in Runde vier bog Dominik Baumann an die Box ab - ein geplanter Stopp, um antizyklisch zu fahren und nicht im Verkehr steckenzubleiben, wie der HTP Motorsport-Pilot später erzählte. Jesse Krohn im BMW übernahm dadurch die Führung vor dem Haribo-Mercedes, bis Krohn in Runde sieben an die Box abbog.

Doppel-Rückschlag für Black Falcon

Das Siegerteam der 24h Nürburgring traf es währenddessen hart. Das #6-Auto kam an die Box, um die defekte Radaufhängung hinten rechts zu wechseln und schieden schließlich aus. Später im Rennen erwischte es auch das Schwesterauto. In Führung liegend musste die Mannschaft nach einem Reifenschaden an die Box abbiegen. Der Mercedes von Gerwin 7 Buurman / Haupt / Metzger konnte das Rennen fortsetzen, kam allerdings mit über acht Minuten Rückstand auf Rang sechs ins Ziel.

Schließlich ging der HTP Mercedes von Baumann / Bastian / Schmid / Symkowiak an die Spitze, nach einem Aufhängungsschaden war der Traum von Sieg aber auch in diesem Lager geplatzt. Sie sahen die Zielflagge nach einer Reparaturpause schließlich auf Rang 23.

An der Spitze lag nach 19 absolvierten Runden schließlich wieder der Land-Audi von Mies / De Phillippi, bevor sie die Box in Runde 22 zum dritten Mal ansteuerten. Damit gingen Pilet / Bergmeister im Porsche als fünfte Fahrerkombination des Rennens an die Spitze.

Drama zum Finale

Etwas mehr als eine Stunde vor Rennende die letzten Stopps. Der Porsche weiterhin an der Spitze. Auf Rang zwei der #8 Haribo-Mercedes von Alzen / Arnold / Seyffarth sowie ganz knapp dahinter der Audi R8 LMS von Mies / De Phillippi. Als die #8 nur 20 Minuten vor Rennende nochmals an die Box abbog, ging Mies auf Rang zwei nach vorne und holte konstant auf die Spitze auf. Ein spannendes Duell um den Sieg bahnte sich an, bis Mies seinen Audi in Hohenrain unvermittelt abstellen musste. Der Grund: Kein Benzin mehr. Somit erbten der Haribo-Mercedes sowie der Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop BMW M6 GT3 die Podiumsplätze zwei und drei.

Ein Blick zurück

Der viertplatzierte Phoenix-Audi R8 LMS von Stippler/Fjordbach/Winkelhock geht in der VLN auf Reifen von Dunlop an den Start. Beide Partner blicken auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. "Mit Phoenix haben wir früher bereits erfolgreich in der DTM und auch auf der Nordschleife zusammengearbeitet und Siege gefeiert", erinnert sich Alexander Kühn, Manager Dunlop Motorsport.

Audi-Veteran Stippler schaute sogar noch etwas weiter zurück und zog einen Vergleich zwischen historischem und aktuellen Motorsport. "Ich fahre seit 20 Jahren immer mal wieder gern mit historischen Rennautos aus den 60er und 70er Jahren", so Stippler. "Das ist ein komplett anderes Rennfahren, was den Umgang mit den Reifen angeht. Wenn du da nicht aufpasst, ist der Reifen nach ein, zwei Runden völlig überfahren und zehn Sekunden langsamer pro Runde. Heute hat sich das wegen der Qualitätssicherung so stark minimiert, dass man als Fahrer quasi keine Rücksicht mehr nehmen muss."