"Hat der Mies Eier!" Die Schlussphase des 5. VLN-Rennens auf der Nordschleife verschlug selbst dem Streckensprecher in der Eifel die Sprache. Teufelskerl Christopher Mies sicherte Land Motorsport den Sieg mit einem geradezu waghalsigen Überholmanöver. Gegner Jörg Bergmeister im Manthey-Porsche musste sich nach einem sehenswerten Duell schließlich geschlagen geben.

Mega-Mies! Der Audi-Veteran saugte sich im Windschatten auf der Döttinger Höhe heran, setzte sich in Antoniusbuche neben den Porsche und überholte tatsächlich im Bereich Tiergarten. Beim Zieleinlauf nach vier Stunden waren Mies und Bergmeister nur 0,602 Sekunden voneinander getrennt. Ein Finale, das in die Geschichtsbücher der Langstreckenmeisterschaft eingehen wird.

Wahnsinns-Schlussphase zwischen Mies und Bergmeister, Foto: Gruppe-C GmbH
Wahnsinns-Schlussphase zwischen Mies und Bergmeister, Foto: Gruppe-C GmbH

Alles oder nichts

"Alles oder nichts war meine Devise", grinste Mies nach dem Sieg. "Ich wollte heute unbedingt gewinnen." Der 27-Jährige ging in Tiergarten volles Risiko und schob sich im ultraschnellen Linksbogen außen an Bergmeister vorbei. "Ich hatte gehofft, dass mein Vorsprung reichen würde", sagte Bergmeister, der das Rennen lange angeführt hatte. "Der Audi hat einen Top-Speed-Vorteil." Mies dazu: "Aus meiner Sicht verfügt der Porsche über deutlich mehr Abtrieb; das habe ich heute rundenlang studieren können."

Für Land Motorsport war es der 21. Sieg in der Geschichte des Teams. Schon zuvor hatte Mies im Qualifying in 7:57,161 Minuten einen neuen, wenn auch inoffiziellen Rekord aufgestellt. Für Manthey war es unterdessen immerhin der erste Podestplatz im neuen Porsche 911 GT3 R.

Zwei Walkenhorst powered by Dunlop in den Top-5, Foto: Gruppe-C GmbH
Zwei Walkenhorst powered by Dunlop in den Top-5, Foto: Gruppe-C GmbH

Walkenhorst in buntem Mix

Hinter Mies und Bergmeister ging es bunt zu. Die beiden BMW M6 GT3 von Team Walkenhorst powered by Dunlop belegten die Plätze drei und fünf. Victor Bouveng, Jesse Krohn und Jörg Müller setzten sich dabei vor dem zweiten Walkenhorst-Sechser mit Matias Henkola und Michele Di Martino durch. Des Weiteren setzt das Team von Henry Walkenhorst einen BMW Z4 GT3 und zwei BMW 235i Racing auf der Nordschleife ein. Dunlop ist Technical Partner von BMW Motorsport und auch 2016 exklusiver Reifenpartner des BMW 235i Racing Cup.

Zwischen die beiden Münchner Boliden von Walkenhorst quetschte sich der Lexus RC-F GT3 der Brüder Mario und Dominik Farnbacher. Sebastian Asch und Luca Ludwig, eigentlich Mercedes-Spezialisten, waren diesmal im Nissan GT-R Nismo GT3 ihres Teams Zakspeed unterwegs - und holten Platz sechs bei ihrem ersten Auftritt im Japaner. Die Truppe aus der Eifel setzt neben dem Mercedes-AMG GT3 seit einiger Zeit auch den Nissan GT-R ein.