Audi gegen Mercedes, das war das große Duell beim 41. DMV 4-Stunden-Rennen, dem zweiten Lauf zur VLN-Saison 2016. Auch das berüchtigte Eifelwetter spielte wieder eine große Rolle am Nürburgring. Immer wieder sorgten Regenschauer für schwierige Verhältnisse auf der Strecke. Am Ende setzten sich Stippler/Fjordbach im Audi R8 LMS Ultra #5 durch gegen die beiden Mercedes AMG GT3 #6 (Schneider/Engel/Christodoulou/Metzger) und #8 (Alzen/Arnold/Götz/Seyffarth).

Am Start blieb das Feld zwar von Regen verschont, die Strecke allerdings war noch etwas feucht. Nicht feucht genug allerdings für Regenreifen, weshalb sich einige Fahrer bereits nach der ersten Runde zu einem Wechsel auf Slicks entschlossen. Die richtige Entscheidung, wie sich schon kurze Zeit später herausstellte. Bereits zwei Runden später wurden die Autos, die noch immer auf Regenreifen unterwegs waren, von den Slick-bereiften Konkurrenten eingeholt und überholt.

Strategie bringt Audi am Nürburgring auf die Siegerstraße

Nach knapp 40 Minuten lag der Audi #5 erstmals in Front und wurde von den Mercedes #6 und #8 gejagt. Doch Überrundungen spielten dem Audi in die Karten, sodass er seinen Vorsprung auf knapp sieben Sekunden ausbauen konnte. Nach gut 1:15 Stunden kamen die beiden Mercedes zum Stopp herein, der Audi folgte zwei Runden später. Unterdessen fing es am Nürburgring erneut zu regnen an, was viele Unfälle und Zwischenfälle nach sich zog. Doch der Regenguss stellte sich nur als kurzer Schauer heraus.

Die Entscheidung um den Sieg beeinflusste das wechselhafte Wetter in der Eifel jedoch nicht. Vielmehr war die Boxenstopp-Strategie bei Audi und Mercedes ausschlaggebend. Stippler/Fjordbach schafften es, im Laufe des Rennens ein Mal weniger als ihre Mercedes-Konkurrenten an die Box zu kommen - der Grundstein für den Sieg! Daran konnte auch ein erneuter Schauer in der allerletzten Rennrunde nichts mehr ändern. Stippler/Fjordbach fuhren nach 4:09 Stunden mit 57 Sekunden Vorsprung vor den Mercedes #6 und #8 über die Ziellinie.

Nach dem Rennen erklärte Stippler seinen Ritt auf der Rasierklinge bei den diffizilen Bedingungen am Nürburgring: "Es hat durchgehend getröpfelt. Das war das alte Thema hier heute: Wie schnell fährst du und versuchst zu pushen, um Temparatur in den Reifen zu halten? Das ist ein schmaler Grat und kann schnell mal in die Hose gehen", gibt der Sieger zu bedenken. Umso größer die Freude über die gelungene Leistung: "Heute hat es aber gut funktioniert."

Der beste BMW landete auf Platz 12, Foto: Uwe Koehn
Der beste BMW landete auf Platz 12, Foto: Uwe Koehn

Reifen ein wesentlicher Faktor

Eine wichtige Rolle spielten bei der Wetter-Lotterie am Nürburgring auch die Reifen. "Es geht darum, die Seitenkräfte soweit zu reduzieren, dass man unterhalb der Rutschgrenze bleibt", erklärte Frank Stippler, der mit dem Dunlop-bereiften Audi R8 von Phoenix Racing an den Start ging. "Du brauchst sehr viel Feingefühl, um das richtig umzusetzen und mit ein paar Prozent weniger Schlupf um die Ecken zu fahren."

"Für einen Reifenhersteller ist es einfach, einen guten Reifen für eine bestimmte Bedingung zu bauen. Aber das reicht schon lange nicht mehr aus, um konkurrenzfähig zu sein." Über Knappheit mussten sich die Teams zumindest keine Gedanken machen. Allein Dunlop hatte für das Wochenende rund 1.950 Reifen im Gepäck und kümmerte sich mit zwölf Servicetechnikern um die zahlreichen Kundenteams.