Endlich haben sie es geschafft: Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen durften Robin Strycek und Moritz Oestreich beim achten Lauf zum Astra OPC Cup im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring endlich ihren ersten Sieg bejubeln. Beim vier Stunden Rennen auf der legendären Nordschleife blieben die Youngster ohne Fehler und fuhren den OPC GTC mit der Startnummer 362 auf Platz eins ins Ziel.

"Wahnsinn! Endlich haben wir es nach ganz oben aufs Treppchen geschafft", freute sich Strycek im Ziel. Platz zwei ging erneut an die Mannschaft von Lubner Motorsport mit Juha Hannonen, Jari Nuoramo und Daniel Bohr, die den Abstand zu den Tabellenführern auf zehn Punkte verkürzen konnten. Denn nach zwei Siegen in Folge blieben Heinz-Otto Fritzsche, Jürgen Fritzsche und Hannu Luostarinen diesmal ohne Punkte. Zum ersten Mal auf dem Podium standen bei der Siegerehrung Jasmin Preisig und Marcel Senn: Das Schweizer-Duo sicherte sich nach Rang vier beim letzten Rennen den dritten Platz und strahlte bei der Siegerehrung um die Wette. "Das ist einfach nur der Hammer", freute sich die neben Lena Strycek einzige Dame im Feld.

Acht Rennen mussten die Gewinner auf diesen Tag warten. "Wir waren schon einige Male kurz davor, ein Rennen zu gewinnen - aber irgendwas kam immer dazwischen", so Robin Strycek, Sohn des DTM-Champions von 1984, Volker Strycek. Sein Teamkollege Moritz Oestreich, Filius von Ex-DTM-Pilot Markus Oestreich, ergänzte: "Heute hat einfach alles gepasst, und es hat richtig viel Spaß gemacht. Ein Renntag, wie er sein sollte: Das Wetter war super, das Auto lief wie ein Uhrwerk, und wir haben den Tag mit einem Sieg gekrönt." Zwei Mal standen sie in diesem Jahr bereits auf dem Podium: Sowohl beim vierten als auch beim sechsten Lauf wurden Strycek/Oestreich Dritte.

Weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg im Astra OPC Cup warten müssen hingegen Nuoramo/Hannonen/Bohr. Zwar hat das Trio in der bisherigen Saison ein Abonnement auf das Podium, zum Sieg im hart umkämpften Cup hat es aber noch nicht gereicht. Sechs Rennen in Folge beendete die Fahrerkombination aus Finnland und Luxemburg auf einem Podestrang, viermal wurden sie Zweite. "Wir waren wieder nah am ersten Erfolg dran - und wieder hat es nicht geklappt", fasste Daniel Bohr enttäuscht zusammen. "Das Problem sind häufig die Gelb-Phasen: Manchmal spielen sie dir in die Karten und manchmal eben nicht. Aber wir sind optimistisch in Sachen Meisterschaft. Zehn Punkte Rückstand sind nichts, und auch die Tabellenführer dürfen sich in den letzten beiden Rennen keinen Fehler mehr erlauben. Abgerechnet wird zum Schluss. Und sollten wir am Ende ohne Sieg den Titel holen, ist mir das auch recht."

Nuoramo/Hannonen/Bohr müssen weiter auf den ersten Sieg warten, Foto: Opel
Nuoramo/Hannonen/Bohr müssen weiter auf den ersten Sieg warten, Foto: Opel

Die Zwillinge Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche sowie der Finne Hannu Luostarinen hatten sich den achten Saisonlauf im Astra OPC Cup anders vorgestellt: Nach einem guten Trainingsergebnis wollte das Trio mit einem weiteren Sieg die Führung in der Meisterschaft ausbauen. Aber daraus wurde nichts. Bereits 25 Minuten nach dem Start steuerte Startfahrer Luostarinen im Opel GTC OPC mit der Startnummer 353 unplanmäßig die Box von Ti-Tarvike Racing an. Die Diagnose: Turboschaden. "Wir sind erfahren genug um zu wissen: Das kann immer mal passieren", sagt Otto Fritzsche. "Trotzdem ist die Enttäuschung natürlich groß. Jetzt müssen wir den Fehler genau analysieren, und dann geht es beim nächsten Rennen weiter - unser Ziel bleibt, den Cup zu gewinnen."

Derweil feierten Jasmin Preisig und Marcel Senn ihren dritten Platz wie einen Sieg. "Wir freuen uns riesig. Bis hierhin war es ein langer und harter Weg, der endlich Früchte getragen hat", strahlte die Schweizerin. Die letzten Meter seien für die 23-Jährige wie ein Ritt auf der Rasierklinge gewesen. "Ich war extrem nervös, wollte keinen Fehler machen und diesen wichtigen dritten Platz einfach nach Hause fahren." Nicht weniger nervös war Teamkollege Senn: "Gefühlt sind die Sekunden auf der Uhr viel langsamer gelaufen als sonst. Nach Platz vier beim Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen und dem dritten Platz heute ist die Tendenz klar erkennbar: Es fehlen noch die Plätze zwei und eins ..."

Glück im Unglück hatte Willy Hüppi, der sich den GTC OPC von Kappeler Motorsport mit Alexander Schula teilt: In der 13. Rennrunde überschlug sich der Schweizer in Führung liegend nach einer Kollision mit einem GT3-Fahrzeug im Streckenabschnitt Hatzenbach mehrfach. Die im Cup-Fahrzeug integrierte Sicherheitsstruktur hielt den Belastungen stand, sodass Hüppi nach einem Check im Medical-Center den Heimweg antreten konnte.

Enger Kampf in der Meisterschaft

Der Kampf um die Krone im Astra OPC Cup hat sich zugespitzt. Nach acht von zehn Veranstaltungen führen Fritzsche/Fritzsche/Hannonen das Klassement mit 157 Punkten vor Nuoramo/Hannonen/Bohr (147 Punkte) an. Bei noch 60 zu vergebenden Zählern - plus vier mögliche Zusatzpunkte für Pole-Position und schnellste Rennrunde - bleibt die Entscheidung spannend bis zum Schluss. Mit ihrem dritten Platz sind Senn/Preisig in der Tabelle zwei Positionen nach vorne gerückt. Hinter dem zweiten Fahrzeug von TI-Tarkive Racing mit Hunt/Kariste/Liiri belegen belegen die Schweizer nun Rang vier.

Der nächste Lauf zum OPC Cup findet bereits in zwei Wochen statt. Am 17. Oktober 2015 steht das vorletzte Saisonrennen im beliebten Opel Markenpokal auf dem Programm.