Nach dem fünften Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring war die Bilanz beim Mönchengladbacher Torsten Kratz einmal mehr ernüchternd. "Ich weiß wirklich nicht, warum diese Pechsträhne nicht aufhört. Zum zweiten Mal in Folge traf es nicht nur mich, sondern erneut das ganze Sorg Rennsport-Team."

So gut und auch erfolgreich das ADAC 24-Stunden-Rennen im Mai verlief: Seitdem ist bei Torsten Kratz und seinem Teamkollegen Kevin Warum (Schweitenkirchen) der Wurm drin. Der zehnte Platz bei 18 Startern im hartumkämpften BMW-Cup war sicherlich nicht das Resultat, was das Duo angepeilt hatte.

Dabei verlief der Startstint des 44-Jährigen noch gut. Kratz: "Alles lief nach Plan, bis auf die Meter vor dem Startstrich wurde deutlich fairer gefahren als zuletzt. Ich bin kein unnötiges Risiko eingegangen, auch wenn ich mich einmal beim Überrunden in der Kurzanbindung leicht verbremst habe." Als Fünfter, aber mit Kontakt zur Spitze, übernahm Warum das Steuer im Sorg Rennsport-BMW M235i Racing.

In dessen neunter Runde stockte Kratz der Atem: Während der Mönchengladbacher zum Fahrerwechsel bereit stand, zeigten die TV-Monitore, wie Warum in der Hohenrain-Schikane ausrollte. Mit leerem Tank, wie sich später herausstellte. "Das Problem müssen wir genau analysieren, da ich es mir nicht erklären kann."

Neben den rund sechs Minuten Zeitverlust kam es für das Duo Kratz/Warum noch schlimmer. Sowohl für zu schnelles Fahren auf der Döttinger Höhe – die Nordschleife des Eifelkurses ist ja weltweit die einzige Rennstrecke mit Tempolimits - als auch für ein vermeintliches Vergehen beim Start gab es Strafen von der Rennleitung.

Kratz: "Wir sind auf der Döttinger Höhe angeblich 268 km/h gefahren, bekanntermaßen sind dort nur 250 km/h erlaubt. So schnell fährt ein Cup-BMW überhaupt nicht! Und der Witz ist: Alle drei Sorg-BMW sollen so schnell gewesen sein und kassierten eine Stop-and-Go-Strafe!"

Die zweite Strafe betraf den Start: Weil ein anderer Teilnehmer im Kiesbett steckte, gab es auf den letzten 300 Metern bis zum Startstrich Tempo 60 und Überholverbot für die gesamte Startgruppe. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern aus dem BMW-Cup, hielt sich Kratz hieran und wurde rechts und links überholt. Dennoch hagelte es eine Zeitstrafe. "Die TV-Bilder zeigen ganz klar, dass das eine Fehlentscheidung ist. Aber es ist wie im Fußball: Hat der Schiri einmal gepfiffen, ist die Entscheidung gefallen."

Auf jederzeit reichlich Sprit im Tank und eine faire Rennleitung hofft Kratz für das nächste Rennen am 22. August.