AVIA racing gelang beim dritten Rennwochenende der VLN Langstreckenmeisterschaft eine faustdicke Überraschung. Dank einer Sensationsleistung im Qualifying eroberten sich Wolfgang Weber, Hendrik Still und Norbert Bermes den siebten Startplatz im Gesamtklassement. Das eingespielte Duo verbuchte damit das bisher beste Qualifying-Ergebnis von AVIA racing in der VLN. Im Rennen vereitelte ein technisches Problem am Aston Martin V8 Vantage die Chance auf ein Top-Ergebnis und den Klassensieg.

"Das war ja mal der absolute Wahnsinn", strahlte Wolfgang Weber nach dem Zeittraining am Samstagmorgen. Die Freude beim Routinier und der Mannschaft von AVIA racing kannte keine Grenzen. Eine gute Taktik und viel Fingerspitzengefühl des Routiniers waren der Schlüssel zur Qualifying-Sensation. "Die Bedingungen im Training waren einmal mehr sehr speziell. Doch ich habe den perfekten Zeitpunkt für eine schnelle Runde erwischt und somit die Top-Zeit gefahren. Unmittelbar danach wurde es immer feuchter und für die Konkurrenz schwer, uns von Platz sieben zu verdrängen."

In der Startaufstellung sorgte der Erfolg von AVIA racing im Qualifying für ein einmaliges Bild: Inmitten zahlreicher Fahrzeuge aus leistungsstärkeren Klassen ging der Aston Martin V8 Vantage von der siebten Position an den Start. Für Hendrik Still, der als Erster ins Steuer griff, war das ein ungewohntes Erlebnis: "Es hat sich unheimlich toll angefühlt, von so weit vorn zu starten. Gegen die stärkeren GT3-Autos hatte ich zwar keine Chance, doch dafür habe ich einen komfortablen Vorsprung in der GT4-Klasse herausfahren können", erklärte Still.

Auch Epp nicht im Ziel

Die Jagd nach dem Top-Ergebnis fand nach rund einer Stunde jedoch ein vorzeitiges Ende. "Ein Elektronik-Problem hat dafür gesorgt, dass der Motor einfach ausging", erklärt Wolfgang Weber. "Das war sehr schade, da wir sehr gut unterwegs waren und der Sieg in der GT4-Klasse eine sichere Sache gewesen wäre." Für Begeisterung bei den VLN-Fans sorgte das Trio dennoch mit einem speziellen Design für den dritten Saisonlauf. "Ein großes Dankeschön gilt unserem Teamchef Matthias Holle. Er hatte nach einem schweren Unfall des Aston Martin im Vorfeld für Ersatz gesorgt", erklärte Stephan Hauke von AVIA racing.

Auch Stephan Epp hatte sich das dritte Wochenende der Saison anders vorgestellt: Der AVIA-Pilot, der als Einzelkämpfer die VLN bestreitet, wurde nach einem Auspuff-Problem ans Ende des Starterfeldes zurückversetzt. Zu allem Überfluss kam ein Motorschaden an seinem Renault Clio hinzu, der das Aus für den Motorsportler bedeutete. Seine Teamkollegen Andre Duve, Max Walter von Bär und Andres Serrano holten im BMW M235i den 45. Gesamtplatz. Für Freude sorgte das Ergebnis von Chris Brück: Der von AVIA racing unterstützte Pilot fuhr im Frikadelli-Porsche auf den starken vierten Gesamtrang.

Trotz der Rückschläge zieht Stephan Hauke ein positives Fazit: "Unsere Jungs haben alles gegeben. Der siebte Platz im Qualifying hat uns alle riesig gefreut. Jetzt heißt es, abhaken und nach vorn schauen", so Hauke. In zwei Wochen haben die Fahrer von AVIA racing die nächste Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Am 4. Juli wird der vierte Saisonlauf der populärsten Breitensportserie Europas ausgetragen.