Das Saisonfinale ist stets ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite ist das Motorsportjahr nun vorbei und man kann stolz auf das Geleistete zurückblicken. Auf der anderen Seite ist dem eingefleischten Motorsportler auch bewusst: Nun folgen Tage und Wochen, an denen sich buchstäblich kein Rad dreht. Mit einer Traditionsveranstaltung endet am Samstag, 25. Oktober die Langstreckensaison in der 'Grünen Hölle'.

Das Teilnehmerfeld ist auch beim Finale international, Foto: Patrick Funk
Das Teilnehmerfeld ist auch beim Finale international, Foto: Patrick Funk

Der 39. DMV Münsterlandpokal - den Teilnehmern unter dem Namen 'Schinkenrennen' bekannt - bildet den krönenden Abschluss des 38. Jahres der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Der Name ist Programm, denn den Siegern winkt bei der abendlichen Siegerehrung neben dem obligatorischen Pokal ein Westfälischer Schinken als zusätzlicher Bonus. Diese Tatsache ist für die mehr als 165 Teams zusätzliche Motivation, denn die kulinarische Köstlichkeit aus der Heimat des veranstaltenden MSC Münster möchte sich niemand entgehen lassen.

Den Preis für die weiteste Anreise darf man guten Gewissens schon vor dem Rennen vergeben. Wenn Tony Richards am Samstagmorgen im Aston Martin V8 Vantage das Training aufnimmt, hat der Neuseeländer bereits eine mehr als 18.000 Kilometer weite Anreise hinter sich. Richards, der sich das Cockpit des britischen Supersportlers mit Aston-Martin-Boss Dr. Ulrich Bez und dem Schweizer Andreas Bänziger teilt, ist der perfekte Beweis dafür, dass der Reiz der berüchtigten Nürburgring Nordschleife ungebrochen ist. Und er ist nur einer von vielen: Dem Ruf der Grünen Hölle folgen Piloten aus den USA, Russland und Thailand genauso wie aus den europäischen Nachbarländern. Der Faszination der schönsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt kann sich eben niemand entziehen.

Ähnlich wie das Aston-Martin-Trio setzen auch Guy Smith, Steven Kane und Andy Meyrick auf Rennsporttechnik von der britischen Insel. Die drei Sportwagenspezialisten pilotieren beim VLN-Finale zum zweiten Mal den bulligen Bentley Continental GT3. Nach der Premiere beim neunten Lauf, die durch eine Kollision und anschließende Reparaturarbeiten geprägt war, schickt sich das Werksteam nun an, weitere Erfahrungen im Renneinsatz auf der Nordschleife zu sammeln.

Der Bentley Continental GT3 startet erneut auf der Nordschleife, Foto: Patrick Funk
Der Bentley Continental GT3 startet erneut auf der Nordschleife, Foto: Patrick Funk

Die Konkurrenz wird es dem Neuling allerdings erneut nicht leicht machen. Erfahrene VLN-Teams stehen Gewehr bei Fuß, um noch einmal voll zu punkten. Der Favoritenrolle können sich Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huisman mit drei Saisonsiegen nicht entziehen. Das Trio wird im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing zum wiederholten Mal von Frank Stippler unterstützt. Der etatmäßige Audi-Pilot fuhr beim neunten Lauf einen neuen Rundenrekord auf der 24,358 Kilometer langen Kombination auf Nürburgring Sprintkurs und Nordschleife. Dass dieser nicht in die offiziellen Statistiken eingehen wird - Stippler erzielte die Rundenzeit im Zeittraining - dürfte ihn dabei nur wenig stören. Vielmehr hat er sich die Hochachtung seiner Mitstreiter erfahren.

Die Privatteams brauchen sich nicht verstecken, Foto: Patrick Funk
Die Privatteams brauchen sich nicht verstecken, Foto: Patrick Funk

Die Teams Weiland Racing, Car Collection Motorsport und Hofor Racing setzen auf den starken Mercedes-Benz SLS AMG GT3, der in diesem Jahr schon für drei Gesamtsiege gut war. Nicht verstecken müssen sich auch die beiden Besatzungen des Team Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop. Die beiden BMW Z4 GT3 sind immer für eine vordere Platzierung gut. Selbiges gilt auch für den Porsche 911 GT3 RSR des Wochenspiegel Team Manthey, den Audi R8 LMS ultra der Brüder Dennis und Marc Busch, den McLaren MP4 12C GT3 von Dörr Motorsport und den Ford GT3 von Jürgen Alzen Motorsport. Spannung ist in jedem Fall garantiert.

Der 39. DMV Münsterlandpokal führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden. Die Startplätze werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr vergeben. Das Rennen beginnt pünktlich um 12 Uhr.

Nürburgring Drift Cup in der Müllenbachschleife

Für alle Driftfans findet vom 24. bis 26. Oktober 2014 der vierte und letzte Lauf des Nürburgring Drift Cup statt. In der Müllenbachschleife treffen sich Driftexperten aus ganz Europa, um die Zuschauer mit quietschenden Reifen und soundstarken Motoren zu beeindrucken. Unterstützt von FALKEN High Performance Tyres, der AUTO BILD Sportscars und Skylimit, veranstaltet der Nürburgring eines der größten Drift-Events in Deutschland. Tickets sind im info°center und an den Tageskassen erhältlich. Inhaber eines VLN Tickets erhalten eine Ermäßigung auf das Samstag- und Sonntag-Ticket.