Dritter Saisonsieg für Frikadelli Racing: Beim sechsten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring war die schnellste Frikadelle der Welt erneut an der Spitze. Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huismann triumphierten bei traumhaftem Eifelwetter und sicherten sich somit bereit den dritten Erfolg in dieser Saison. Der BMW Z4 GT3 von Schubert Motorsport, der sich im morgendlichen Zeittraining die Pole-Position gesichert hatte, musste sich mit dem zweiten Rang knapp geschlagen geben.

Der Start des Rennens musste um wenige Minuten verschoben werden. Im Streckenabschnitt Pflanzgarten hatten Fans die Strecke mit Ölfarbe beschmiert. Um die Sicherheit der Piloten zu wahren, musste der Asphalt zunächst gesäubert werden. Der Beginn des Rennens verlief wenig später turbulent: Während Jens Klingmann den BMW Z4 GT3 von Schubert Motorsport in Führung bringen konnte, wusste Kevin Estre im Dörr-McLaren zu überzeugen. Der Franzose arbeitete sich von der sechsten Startposition auf den zweiten Rang nach vorne. Dahinter folgten Uwe Alzen sowie die beiden Porsche von Frikadelli Racing und Falken Motorsports.

Beim Start war Schubert Motorsport noch in Front, Foto: Patrick Funk
Beim Start war Schubert Motorsport noch in Front, Foto: Patrick Funk

Bereits in der zweiten Rennrunde die Überraschung: Mit einer Rundenzeit von 7:59.045 Minuten stellte Jens Klingmann einen neuen Rundenrekord in der VLN auf. Noch nie war es einem Piloten gelungen, während eines VLN-Rennens die Acht-Minuten-Marke zu knacken. Motorsport-Magazin.com-Kolumnist Christian Menzel sah die Freude mit gemischten Gefühlen. "Ich wusste, dass es irgendwann passieren wird, warum sollte ich mich da freuen", erklärte Menzel, der bereits frühzeitig mit Problemen an seinem Cup-Porsche zu kämpfen hatte.

Und auch der Konkurrenz war das Rennglück nicht immer hold. Nach rund einer Stunde fielen zahlreiche Fahrzeuge aufgrund von Reifenschäden zurück, darunter auch der Porsche 911 GT3 KR von billiger.de/racing - powered by Kremer Racing. Startpilot Wolfgang Kaufmann hatte den Zuffenhausener in der Startphase bis in die Top-Ten nach vorne gefahren, ehe im Verlauf des Rennes gleich zwei Reifenschäden das Trio zurückwarfen. Noch schlimmer erwischte es den Ford GT von Jürgen Alzen. Bereits im Zeittraining erlitt die amerikanische Flunder einen Reifenschaden, der große Teile der Karosserie beschädigte. An einen Rennstart war anschließend gar nicht erst zu denken.

Schwerer Unfall von Alzen

Uwe Alzen überstand einen schweren Unfall unverletzt, Foto: Patrick Funk
Uwe Alzen überstand einen schweren Unfall unverletzt, Foto: Patrick Funk

Zur Rennhalbzeit kehrte Hektik in das Geschehen in der Eifel, als zwei Unfälle die Führungsgruppe minimierten. Während Uwe Alzen nach einer Kollision mit einem langsameren Fahrzeug im Bereich Hatzenbach über die Leitplanke flog, wurde der Dörr-McLaren nach einem Feindkontakt in der ersten Kurve der Grand-Prix-Strecke aus dem Rennen gerissen. Zwar blieben alle Piloten unverletzt, das Rennen war hingegen beendet.

Mit einem frühen Stopp hatte sich Frikadelli Racing unterdessen auf den zweiten Rang nach vorne geschoben und schnappte sich wenig später sogar den führenden Schubert-Z4. Doch Thomas Jäger, der sein erstes Nordschleifen-Rennen im BMW Z4 GT3 bestritt, ließ nicht locker: Mehrmals überholten sich die beiden Spitzenreiter im Kampf um die Gesamtführung. Auch der Falken-Porsche konnte sich in der zweiten Hälfte des Rennens an die Spitzengruppe heranfahren und lag kurz vor dem Ende schließlich aussichtsreich auf der zweiten Position. Rund 30 Minuten vor dem Ende der Schock: Der Porsche rutschte im Bereich Metzgesfeld auf einer Ölspur aus und knallte in die Streckenbegrenzung - das Aus für den türkis-blauen Renner.

An den Frikadelli-Porsche, den gegen Ende des Rennens Teamchef Klaus Abbelen pilotierte, gab es für die Konkurrenz derweil kein Vorbeikommen mehr. Zwar kam der Schubert-BMW in den Schlussrunden noch einmal bedrohlich nahe, ein Überholmanöver konnte jedoch nicht mehr angesetzt werden. Die Truppe aus Barweiler feierte beim sechsten VLN-Lauf somit bereits den dritten Saisonsieg. Sabine Schmitz, Patrick Huismann und Klaus Abbelen triumphierten vor dem Schubert-BMW von Jens Klingmann, Max Sandritter, Dominik Baumann und Thomas Jäger. Das Quartett bekam im Verlauf des Rennens eine Drei-Minuten-Strafe und hätte auch mit einem geglückten Überholmanöver nicht gewonnen.

Auf dem dritten Rang komplettierte der Rowe-SLS von Jan Seyffarth und Michael Zehe das Podest. Walkenhorst Motorsport belegte mit dem BMW Z4 GT3 von Ralf Oeverhaus, Peter Posavac und Henry Walkenhorst die vierte Position, gefolgt vom Wochenspiegel-Porsche und GetSpeed Performance. Haribo Racing, die kurz vor dem Ende noch auf der dritten Position lagen, erlitten einen Reifenschaden und fielen auf den siebten Gesamtrang zurück. Black Falcon, Uwe Alzen Automotive und Kappeler Motorsport komplettierten die Top-Ten.

Die Top-Ten im Gesamtklassement

1. #30 Abbelen / Schmitz / Huisman (Porsche 911 GT3 R)
2. #20 Sandritter / Jäger / Baumann / Klingmann (BMW Z4 GT3)
3. #6 Zehe / Seyffarth (Mercedes-Benz SLS AMG GT3)
4. #35 Oeverhaus / Posavac / Walkenhorst (BMW Z4 GT3)
5. #154 Weiss / Kainz / Jacobs / Krumbach (Porsche 911 GT3 RSR)
6. #101 Osieka / Mies / Jans (Porsche 911 GT3 997 Cup)
7. #8 Bergmeister / Stursberg (Porsche 911 GT3 R)
8. #57 Weishaupt / Scheerbarth (Porsche 911 GT3 Cup)
9. #62 Kräling / Gindorf / Brück (Porsche 911 GT3 Cup)
10. #113 Hennes / Gerling / Kappeler (Porsche 911 GT3 Cup)