Beim fünften Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring erlebten die Fans ein turbulentes Rennen. Bei wechselnden Wetterbedingungen sorgte ein Team allerdings für besonderes Aufsehen: Frikadelli Racing. Den Rennsieg der schnellsten Frikadelle der Welt war beim 45. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen nicht zu verhindern - auch nicht durch eine Bestrafung im Zeittraining.

Schon vor dem Rennen hatte die Rennleitung einiges zu tun: Aufgrund einiger Gelb-Vergehen im Qualifying verschob sich der Start des fünften VLN-Laufs um rund zwei Stunden nach hinten. "Nach einem Unfall im Streckenabschnitt Flugplatz gab es dort eine Doppelt-Gelb-Phase, um das Fahrzeug zu bergen", sagte Rennleiter Andreas Thamm. "Dabei hielten sich ungewöhnlich viele Fahrer nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometern. Wir haben jeden Verstoß individuell und gewissenhaft bearbeitet - dabei konnten wir den Zeitplan leider nicht einhalten."

Während die meisten Teams die Bestrafung akzeptierten, zog Uwe Alzen die Notbremse. Der BMW-Pilot, der alle Rundenzeiten des Zeittrainings gestrichen bekam und somit vom Ende der ersten Startgruppe ins Rennen gehen sollte, war mit der Entscheidung nicht einverstanden und zog alle seine Fahrzeuge vom Renngeschehen zurück. Anders bei Frikadelli Racing: "Wir haben die Strafe zurecht erhalten, weil Sabine schlichtweg zu schnell gefahren ist", nahm Frikadelli-Teamchef Klaus Abbelen die Schuld auf sich. "Die Rennleitung hat vollkommen richtig gehandelt, auch wenn wir so nicht über die volle Distanz fahren konnten."

Doch die Bestrafung schien das Privatteam aus Barweiler nicht zu stören. Sabine Schmitz nahm das Rennen vom Ende der ersten Startgruppe auf und kehrte bereits als Vierte aus der ersten Runde zurück. "Das hat eine Menge Spaß gemacht und ich konnte meinen Fehler aus dem Zeittraining wieder gutmachen", strahlte die Porsche-Pilotin. "Ich habe mich bei leichtem Nieselregen für Slicks entschieden und hatte zunächst Probleme, meine Reifen auf Temperatur zu bekommen. Aber die Reifenwahl erwies sich als goldrichtig und ich konnte schnell zur Spitze aufschließen." Am Ende reichte es für Frikadelli Racing sogar zum Geamtsieg.