Mit dem 24-Stunden-Rennen in Dubai fand auch in diesem Jahr das erste Langstreckenrennen der neuen Saison statt. Neben zahlreichen bekannten Rennteams, wie Münnich Motorsport aus der WTCC oder FACH AUTO TECH aus dem ADAC GT Masters, zieht es jährlich auch mehrere VLN-Teams in die Wüste. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick zurück und verrät, wie das Rennen für die Mannschaften der Langstreckenmeisterschaft verlaufen ist.

Black Falcon reiste als Sieger der vergangenen beiden Auflagen und Top-Favorit auf den Gesamterfolg nach Dubai. Nach dem Sieg beim 12-Stunden-Rennen in Abu Dhabi Mitte Dezember, war die Devise für das erste Langstreckenrennen des neuen Jahres klar: der Hattrick in Dubai. Und auch die Voraussetzungen für das Rennen hätten besser kaum sein können. Im Qualifying positionierte sich der Meuspather Rennstall auf den Positionen zwei und vier.

Vorjahressieger Black Falcon war ohne Glück, Foto: Creventic
Vorjahressieger Black Falcon war ohne Glück, Foto: Creventic

Beim Start schnappte sich Jeroen Bleekemolen sogar die Führung - doch zu früh gefreut. Aufgrund eines Frühstarts bekam der Flügeltürer mit der Startnummer schließlich eine zehn Sekunden Stop-&-Go-Penalty aufgebrummt. Anschließend lief es für das Quartett Khaled Al Qubaisi, Jeroen Bleekemolen, Bernd Schneider und Andreas Simonsen nicht viel besser. Schon in der frühen Nacht kämpften die Vorjahressieger mit einem zu heißen Auspuff und einer angeschlagenen Lichtmaschine, in den Morgenstunden zog die Mannschaft den SLS schließlich gänzlich zurück und konzentrierte sich auf den verblieben Flügeltürer, der Abdulaziz Bin Turki Al Faisal, Hubert Haupt und Adam Christodoulou sowie den Doppelstartern Khaled Al Qubaisi und Jeroen Bleekemolen pilotiert wurde. Am Ende reichte es hier immerhin zum dritten Gesamtrang.

Neben den beiden Mercedes SLS hatte Black Falcon allerdings zwei weitere Eisen im Feuer. Arturo Devigus, Anders Fjordbach, Willi Friedrichs, Burkard Kaiser und Vladimir Lunkin steuerten das dritte Auto, einen Porsche 911 GT3 Cup, der nach 24 Stunden auf dem 14. Gesamtplatz und dem zweiten Rang der Klasse ins Ziel kam. Neuland betrat Black Falcon in Dubai mit dem Porsche 991 Carrera. Der seriennahe Rennwagen wurde für die VLN-Saison 2014 vorbereitet und bestritt in der Wüste sein erstes Rennen. Für den Zuffenhausener, der unter Anderem von Christian von Rieff und Helmut Weber gesteuert wurde, reichte es zum 27. Platz in der Gesamtwertung sowie den zweiten Klassenrang.

Freud & Leid für Schubert Motorsport

Auch Schubert Motorsport reiste als Favorit auf den Sieg nach Dubai und schickte einen BMW Z4 GT3 sowie den BMW 320D des Racingdivas Team Schubert ins Rennen. Und tatsächlich, es lief zunächst nicht schlecht: Bill Auberlen, Dane Cameron, Paul Dalla Lana, Claudia Hürtgen und Ex-DTM-Pilot Dirk Werner lagen kurz vor der Rennhalbzeit in Führung, gerieten dann jedoch in Probleme. Zwei Kollisionen beim Überrunden zwangen das Quartett zu Reperaturpausen und machten die Hoffnungen auf den Gesamtsieg zunichte. Für die vier Racingdivas reichte schließlich zwar ebenfalls nur zur 31. Gesamtposition, dafür feierte das Quintett den Klassensieg in der Klasse A3T.

"Es ist sehr schade, dass wir die gute Performance unseres Fahrzeugs nicht in einen Platz auf dem Podium ummünzen konnten", zeigte sich Dirk Werner unglücklich. "Es war sehr viel mehr drin, von daher ist man nach so einem anstrengenden Rennen natürlich enttäuscht." Bei der ersten der beiden Kollisionen saß Werner im Auto. "Ein Ferrari ist mir beim Einlenken in die Kurve aufs Hinterrad gefahren", erklärt der ehemalige DTM-Pilot. "Dabei ist der Querlenker gebrochen. Sehr unglücklich, denn der Treffer auf die Hinterachse war nicht besonders hart. Insgesamt habe ich mich trotz allem gefreut, mit Schubert arbeiten zu können. Ich habe viele alte Bekannte getroffen, und der BMW Z4 GT3 ist ein sehr gut zu fahrendes Auto. Das sind die positiven Aspekte, die ich aus Dubai mitnehme."

Car Collection, respektive race&event, ging mit zwei Fahrzeugen ins Rennen, darunter ein Mercedes SLS, der schon beim 24-Stunden-Rennen in Barcelona am Start war. Heinz Schmersal, Johannes Siegler, Klaus Koch, Johannes Kirchhoff sowie Gustav Edelhoff bildeten das rein-deutsche Fahrer-Quintett des Flügeltürers. Nach 24 Stunden überquerte der Flügeltürer auf dem 15. Gesamtrang die Ziellinie. Im zweiten Fahrzeug des Teams, einem Cup-Porsche, wechselten sich Peter Schmidt, Ingo Vogler, Wolgang Kemper, Miro Konopka und Sebastian Kemper am Volant ab und erreichten schließlich auf Gesamtposition 19 das Ziel.

Bonk motorsport setzte gemeinsam mit Walkenhorst Motosport die Hoffnungen auf den BMW Z4 GT3. Teamchef Henry Walkenhorst setzte beim ersten Langstreckenrennen des Jahres auf seine VLN-Besetzung Ralf Oeverhaus, Daniela Schmid und Jens Richter. Zusätzlich bekam die Mannschaft Unterstützung von BMW-Pilotin Claudia Hürtgen. Auf einem starken sechsten Platz sah das Quintett schließlich die Zielflagge und stellte damit auch den besten BMW. In Eigenregie setzte Bonk motorsport zudem noch einen BMW M3 GT4 ein, der unter Anderem von Teamchef Michael Bonk persönlich pilotiert wurde und auf sich auf Rang 40 positionierte.

Starkes Rennen von GT Corse

Ebenfalls stark: GT Corse. Die Frankfurter Truppe absolvierte nach der Trennung von RacingOne erstmals gemeinsam mit Rinaldi Racing ein Rennen und setzte den Ferrari 458 GT3 ein. Alexander Mattschull, Marco Seefried, Pierre Ehret, Pierre Kaffer und der Russen Vadim Kogay schrammten knapp am Podest vorbei und wurden Vierte. "Viel besser hätte die Saison kaum beginnen können. Unser Auto war mit einer Mischung aus Profis und ambitionierten Amateurpiloten besetzt. Wir freuen uns daher erst recht und dieser vierte Platz fühlt sich wie ein Sieg an", strahlte Marco Seefried.

Nach einer soliden Startphase waren es vor allem Seefried und Ferrari-Spezialist Kaffer, die in der Nacht einen beachtlichen Vormarsch hinlegten. "Wir sind perfekt durchgekommen und haben mit Konstanz gepunktet. So konnten wir uns Schritt für Schritt in die Top-Fünf vorkämpfen", erklärte Seefried. GT Corse und Technikpartner Rinaldi Racing, die erstmals gemeinsam ein Rennen in Angriff nahmen, präsentierten ebenfalls eine perfekte Leistung. "Die Jungs haben unser Auto super vorbereitet und während des Rennens einen genialen Job gemacht. Das gesamte Team arbeitet sehr eingespielt, das ist bei einem 24-Stunden-Rennen unbezahlbar", lobte Marco Seefried. "Zahlreiche Konkurrenten hatten mit Problemen zu hadern. Aber bei uns gab es nicht den kleinsten Zwischenfall."

Sorg Rennsport hatte in Dubai kein Glück, Foto: Creventic
Sorg Rennsport hatte in Dubai kein Glück, Foto: Creventic

Probleme hatte beispielsweise Sorg Rennsport, die zwei seriennahe BMW ins Rennen geschickt hatten. Paul Follett, Marco van der Knaap, Henk Thijssen, Lars Zander und Daniel Sorg teilten sich das Steuer des BMW Z4M Coupe, wurden nach vier absolvierten Stunden jedoch unsanft in die Leitplanken befördert. Das Aus für den Z4. Die Hoffnungen ruhten daher auf dem BMW M3, der von Benjamin Sorg, Stephan Kuhs, Roland Poulsen, Harald Schlotter und Jacques Moller gesteuert wurde. Doch auch hier war das Glück nicht hold: Rund zwei Stunden vor dem Ende musste die Wasserpumpe gewechselt werden, der BMW verlor die Klassenführung und rutschte auf den dritten Rang zurück.

Eine unglückliche Premiere erlebten auch Hofor und Kuepper Racing, die gemeinsam wieder einen BMW M3 in die Wüste geschickt hatten. Der grün-blaue E46 wurde von der Schweizer Familie Kroll sowie Bernd Küpper und Roland Eggimann pilotiert, fiel jedoch erstmals bei einem 24-Stunden-Rennen aus. Vermutlich ist durch ein Loch im Auspuff ein Teil der Kardanwelle geschmolzen. Zwar wären Ersatzteile parat gewesen, durch die Hitze ist die Karosserie jedoch deformiert worden, dass keine Befestigungspunkte mehr da waren. Ein enttäuschendes Ende für Hofor-Kuepperracing.