Phoenix Racing hat die Saison in der VLN Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring mit einem Sieg beendet. Marc Basseng, Laurens Vanthoor und Christian Mamerow entschieden das über vier Stunden führende Finalrennen im Audi R8 LMS ultra souverän mit gut zwei Minuten Vorsprung für sich.

Es war der dritte Saisonsieg des Phoenix-Teams aus Meuspath, nachdem zuvor Frank Stippler und Marcel Fässler Ende April sowie Stippler, Ferdinand Stuck und Johannes Stuck Ende Juni siegreich waren. Für Stippler/Stuck/Stuck lief es beim Finale allerdings nicht nach Plan, ein Defekt warf den #15 TÜV-Rheinland-Audi auf Rang 25 zurück und verhinderte eine mögliche Podiumsplatzierung.

"Das war ein wunderschöner Abschluss", äußerte Teamchef Ernst Moser. "2013 war ein sehr gutes Jahr für uns: In der DTM haben wir den Fahrer- und Team-Titel gewonnen, und in der VLN war dies unser dritter Sieg. Beide Autos hatten eine sehr gute Pace, dazu kam die gleiche Strategie, so dass eigentlich ein Doppelsieg möglich gewesen wäre. Leider gab es dann an der Nummer 15 einen ärgerlichen Defekt, der zwei Runden gekostet hat."

"Durch eine Überspannung sprang eine Sicherung heraus. Warum das passiert ist, müssen wir später genau analysieren. Die Jungs haben sich von Rennen zu Rennen gesteigert, für das Pech bei den letzten Rennen können sie gar nichts. Ich kann mich nur bei ihnen entschuldigen. Unterm Strich hat mein Team wieder eine sehr gute Arbeit geleistet. Heute feiern wir ein wenig, und nächste Woche bei unserer DTM-Party brennen wir die Hütte ab."

25. Gesamtsieg für Basseng

Marc Basseng feierte seinen 25. Gesamtsieg, Foto: Jan Brucke/VLN
Marc Basseng feierte seinen 25. Gesamtsieg, Foto: Jan Brucke/VLN

Auch das Trio Basseng/Vanthoor/Mamerow im #37 Audi R8 LMS ultra war sichtlich zufrieden. Zum ersten Mal in dieser Fahrer-Konstellation am Start, fuhren sie einen überzeugenden Sieg heraus, nachdem Basseng die Pole-Position erobert und Vanthoor mit 8.14,125 Minuten auch die schnellste Rennrunde erzielt hatte. "Ein cooler Tag", stellte Marc Basseng sichtlich zufrieden fest.

"Im Training waren wir genau zum richtigen Zeitpunkt auf der Strecke, um die Pole-Position zu holen. Auch der Start auf Regenreifen war richtig, wir sind damit auf Nummer Sicher gegangen. Als wir nach drei Runden auf Slicks gewechselt haben, war es immer noch sehr schwierig, die Strecke hatte nur sehr wenig Grip. Später hat Laurens (Vanthoor) einen super Job gemacht, und Christian hat den Sieg souverän nach Hause gefahren."

Der Belgier Laurens Vanthoor freute sich vor allem, dass er den Frust von seinem Unfall beim 24h-Rennen abschütteln konnte. "Ich bin erleichtert, denn mein Stint war ganz gut, die Zeiten waren auch okay. Dabei waren die Bedingungen überhaupt nicht einfach, es war viel Öl und Schmutz auf der Strecke, der Grip niedrig. Mit diesem Erfolg bin ich mein schlechtes Gefühl vom 24-Stunden-Rennen endlich losgeworden, das tut gut."

Auch Christian Mamerow fühlte sich erleichtert: "Ich bin drei Monate lang nicht gefahren, daher ist dieser Erfolg gut für meine Seele. Das Auto war sehr, sehr gut, und ich habe mich bei Phoenix sehr wohlgefühlt. Ich musste am Ende nur noch meinen Strich sauber durchfahren, um das Ergebnis, den Sieg, nach Hause zu bringen. Das hat funktioniert, doch es war volle Konzentration gefordert, weil es viele Gelbphasen gab und etliche Trümmerteile auf der Strecke lagen."

Ausfall der Stuck-Brüder

Aus der dritten Position waren Stippler/Stuck/Stuck gestartet, ebenfalls auf Regenreifen, um nach drei Runden auf Slicks zu wechseln. "Platz drei im Training war im Rahmen unserer Möglichkeiten", so ein enttäuschter Stippler. "Natürlich sind wir nicht glücklich, denn wir haben einen Podiumsplatz verloren. Dabei lief es bis zum Defekt richtig gut. Für Phoenix ist es aber ein schöner Abschluss in der VLN."

Verständlicherweise gefrustet waren auch die Stuck-Brüder: "Frank (Stippler) ist wieder einen sehr guten ersten Stint gefahren, war an der Spitze dran. Auch bei mir lief es sehr gut, ich konnte das Tempo gut mitgehen. Dann fiel eine Sicherung aus und wir haben wie zuletzt durch einen Defekt zwei Runden und damit alle Chancen verloren. Das ist sehr ärgerlich", erklärte Ferdinand Stuck.

Und sein Bruder Johannes ergänzte: "Fünf Rennen in Folge hatten wir nun Pech, ohne dass jemand etwas dafür konnte, weder wir noch das Team. Wir hatten uns nicht vorgestellt, die Saison so zu beenden. Meine Runden haben Spaß gemacht, die Rundenzeiten waren richtig gut, umso größer war der Frust, als ich die Zielflagge sah. Wir haben heute wieder einen Podiumsplatz verloren."