Marc und Dennis Busch haben ihren ersten Gesamtsieg in der VLN geholt. Die Zwillinge im Audi R8 LMS ultra von Twin Busch Motorsport siegten vor dem Frikadelli-Porsche von Sabine Schmitz, Patrick Huismann, Henri Moser und Klaus Abbelen sowie dem Alzen-Z4 von Uwe Alzen, Philipp Wlazik und Niclas Kentenich. Manthey Racing erlebte hingegen ein enttäuschendes Rennen. Sowohl der 'Dicke' als auch der Wochenspiegel-Porsche fielen auf Spitzenpositionen liegend mit gebrochenen Antriebswellen aus.

Die Pole-Position für den achten VLN-Lauf hatten sich am späten Vormittag zunächst noch Arno Klasen und Rudi Adams im McLaren von Dörr Motorsport gesichert. Im verschobenen und um 30 Minuten gekürzten Qualifying absolvierte das Duo in 8:20.883 Minuten die schnellste Runde der Session. Auf Rang zwei positionierte sich der Black-Falcon-SLS, gefolgt vom späteren Sieger, dem Audi R8 LMS von Twin Busch Motorsport.

Beim Start konnte Arno Klasen die Pole-Position in eine Führung umwandeln und bog als Erster auf die Nordschleife ein. Dahinter gab es hingegen den ersten Positionswechsel des Rennens, als Dennis Busch den Audi R8 LMS ultra des Teams am zweitplatzierten SLS von Black Falcon vorbeibringen konnte. Auf Rang vier folgte Jan Seyffarth im ROWE-SLS, der wiederum unter Druck vom Ford GT mit Dominik Schwager stand.

Der Dörr-McLaren holte seine erste Pole, Foto: Patrick Funk
Der Dörr-McLaren holte seine erste Pole, Foto: Patrick Funk

Nach der ersten Rennrunde hatte sich an den Spitzenpositionen nichts geändert, der Stuck-R8 von Phoenix Racing drehte jedoch auf: von Startposition 19 hatte sich Startfahrer Frank Stippler im Verlauf der ersten Runde bis auf den sechsten Gesamtrang nach vorne gearbeitet. Doch schon nach dem zweiten Umlauf bog der Ingolstädter zum ersten Boxenstopp ab. Auch der gelb-grüne Manthey-Porsche mit Krumbach, Luhr und Bergmeister bog bereits zum ersten Halt ab.

Als nach rund einer Stunde auch die übrigen Top-Teams zum ersten Boxenstopp kamen, wurde das Feld durcheinander gewürfelt. Die Führung übernahm der Manthey-Porsche von Krumbach, Luhr und Bergmeister, gefolgt vom Falken-Porsche mit Martin Ragginger und Sebastian Asch. Auf der dritten Position lag der Flügeltürer von Black Falcon. Alzen/Wlazik/Kentenich (BMW Z4 GT3) und Alzen/Deutgen/Schwager (Ford GT) belegten die Ränge vier und fünf.

Manthey Racing im Pech

Pech hatte hingegen der Nissan GT-R von Schulze Motorsport, der mit einem gebrochenen Frontsplitter die Boxenmannschaft ansteuern musste. Der Porsche 911 GT3 KR von David Schiwietz und Wolfgang Kaufmann blieb mit einem technischen Defekt ebenso stehen, wie der Mercedes SLS von Jan Seyffarth, Nico Bastian und Thomas Jäger. Auch für den Wochenspiegel-Porsche, der sich auf die zweite Gesamtposition nach vorne gearbeitet hatte und ein heißer Favorit auf den Sieg in der VLN-Meisterschaft ist, war das Rennen frühzeitig beendet. Eine gebrochene Antriebswelle zwang das Team zwar nicht zur Aufgabe, kostet jedoch viel Zeit.

Manthey Racing war im Pech, Foto: Patrick Funk
Manthey Racing war im Pech, Foto: Patrick Funk

An der Spitze fuhr unterdessen weiterhin der gelb-grüne Manthey-Porsche, gefolgt vom Black-Falcon-SLS und dem Falken-Porsche. Doch das Pech für Manthey ging weiter. Im Hatzenbach rollte der 'Dicke' mit einer gebrochenen Antriebswelle aus. Für den Ford GT von Jürgen Alzen war das Rennen nach einem technischen Defekt ebenfalls beendet.

Die Führung erbte der Audi R8 LMS von Marc und Dennis Busch. Die Zwillinge gaben die Spitzenposition bis zum Ende des Rennens nicht wieder her und feierten damit ihren ersten Gesamtsieg in der VLN. Auf Rang zwei überquerte der Frikadelli-Porsche die Ziellinie - und profitierte dabei vom Pech des Flügeltürers von Black Falcon. Auf der letzten Rennrunde erlitt der SLS einen Reifenschaden und fiel auf die vierte Position zurück. Uwe Alzen, Philipp Wlazik und Niclas Kentenich komplettierten das Podest.

Stimmen zum Rennen

"Das ist eine große Genugtuung, nachdem wir beim letzten Rennen den Podestplatz mit viel Pech am Ende nur knapp verpasst haben", freute sich Dennis Busch nach dem Rennen. "Der erste Sieg fühlt sich verdammt gut an, auch wenn wir sicherlich noch ein paar Tage brauchen werden, um zu realisieren, was wir heute geschafft haben. Das ganze Team und unsere Partner haben verdammt hart für diesen Erfolg gearbeitet und wir konnten endlich erste Früchte ernten und zeigen, dass wir nicht nur schnell sind, sondern auch ein Rennen gewinnen können."

"Das war ein turbulentes Ende", ergänzte Sabine Schmitz, die drei Runden vor Schluss mit einem zu überrundenden Fahrzeug kollidiert war, ihre Fahrt aber fortsetzen konnte. "Ein Missverständnis - das kann vorkommen", räumte die erfahrene Nordschleifenpilotin ein. "Allerdings haben wir wichtige Aerodynamik-Teile verloren. Unser Porsche war anschließend auf der Vorderachse sehr leicht und ich musste volles Risiko gehen, um die Position ins Ziel zu retten."

Uwe Alzen war froh, nach vielen Rückschlägen in diesem Jahr nun endlich einen Podestplatz einzufahren: "Endlich ein kleines Erfolgserlebnis. Unser BMW war von Beginn der Saison an perfekt - leider haben wir es aus unterschiedlichen Gründen bislang nie geschafft, ein Rennen auf einer vorderen Position zu beenden. Der Sieg wäre heute vielleicht drin gewesen, aber wir sind auch so sehr zufrieden."