Autogramme für den guten Zweck, Unfall am Freitag und Fehlkalkulationen beim Benzin: neben dem spannenden Vier-Stunden-Rennen bot das VLN-Wochenende auf dem Nürburgring noch viele weitere interessante Anekdoten. Motorsport-Magazin.com schaute sich beim 45. ADAC Barbarossapreis im Fahrerlager um.

Twin Busch Motorsport war nicht das einzige Team, das ihren Boliden aufgrund einer Fehlkalkulation bei der Spritmenge wenige Meter vor der Ziellinie abstellen musste. Auch der Ferrari F458 Endurance von GT Corse rollte in den letzten Minuten des Rennens aus.

Race4Hospiz sammelte wieder Unterschriften, Foto: Patrick Funk
Race4Hospiz sammelte wieder Unterschriften, Foto: Patrick Funk

Wie schon beim vergangenen VLN-Lauf, als die DTM in Oschersleben gastierte, blieben auch nun viele Piloten dem Nürburgring fern. Dirk Adorf steuerte für BMW das Renntaxi in Zandvoort, während Norbert Siedler im Porsche Carrera Cup an den Start ging.

Bei der Fahrerversammlung am Samstagmorgen wurden Unterschriften für die jährlichen Auktionen von Race4Hospiz zugunsten des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar in Olpe gesammelt. Ein Großteil der VLN-Piloten verewigten sich auf den Bildern und machten diese somit zu einem Unikat der besonderen Art.

Das Rennwochenende lief für GT Corse nicht nach Plan. Schon am Freitag verunfallte einer der beiden Ferrari F458 Endurance. Da eine Reparatur über Nacht nicht möglich war, musste die Mannschaft aus Frankfurt am Samstag auf den Italiener verzichten.

Eine Kühlwasser-Spur im Eschbach sorgte im Rennen gleich für mehrere Unfälle. Bei einer Berührung mit dem Cup-Porsche von Raceunion Teichmann Racing beschädigte sich Steve Jans am Steuer des GetSpeed-Porsche den Kühler. Auf der rutschigen Spur verunfallten mit dem Pinta-Porsche, dem Alzen-Z4 sowie einem der beiden Marc-VDS-BMW gleich drei der Favoriten auf den Gesamtsieg.

Auch Christian Menzel zeigte sich über die zahlreichen Unfälle besorgt. "So viel Schrott gab es schon lange nicht mehr, einige Fahrer waren wirklich total überfordert", schreibt der Porsche-Pilot in seiner aktuellen Kolumne auf Motorsport-Magazin.com. "Normalerweise wird das zum Saisonende eher besser als schlechter."

Dörr Motorsport feierte beim 45. ADAC Barbarossapreis das beste Ergebnis der Teamgeschichte. Nach dem Ausfall des Mathey-Porsche und dem Audi R8 von Twin Busch Motorsport rückte der McLaren in der letzten Rennrunde auf das Podium vor. Schon oft war die Mannschaft rund um Teamchef Rainer Dörr in den vergangenen Jahren dicht an einer Podestplatzierung im Gesamtklassement, nun haben Rudi Adams und Arno Klasen den ersten Erfolg geschafft.

Adorf unterstützt Sorg Rennsport

Phoenix Racing war erstmals in dieser Saison nicht am Start. Das Team aus Meuspath ging nicht nur wie üblich in der DTM an den Start, sondern auch beim Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim. Enzo Ide und Nico Verdonck steuerten dort einen Audi R8 LMS ultra - allerdings mit wenig Erfolg. Das Duo belegte die Ränge 17 und 13. In Zandvoort lief es hingegen besser: Mike Rockenfeller sicherte bereits vorzeitig den Titel des DTM-Champions 2013.

Bei Aston Martin scheint es nach dem 45. ADAC Barbarossapreis vor allem über den Einsatz des Aston Martin Testcenters diskussionsbedarf zu geben. Mit dem Profi Andreas Gülden an Bord kitzelte das am Nürburgring beheimatete Team alles aus seinem Aston Martin heraus und gewann die Klasse. "Das kostet uns wichtige Punkte. Ich weiß nicht, was sich Aston Martin dabei gedacht hat", war Mathol-Racing-Teamchef Matthias Holle anschließend etwas angefressen. Vor allem im Meisterschaftskampf, in dem Mathol Racing mit dem Aston Martin von AVIA racing voll involviert ist, ein großer Rückschlag.

'Wir bremsen auch für Groneck Motorsport', Foto: Sönke Brederlow
'Wir bremsen auch für Groneck Motorsport', Foto: Sönke Brederlow

Auf dem Heck aller Renault Clios von Roadrunner Racing prangte am Rennsamstag der Schriftzug 'Wir bremsen auch für Groneck Motorsport'. Das Team von Tim und Dirk Groneck, das ebenfalls in der Renault-Clio-Cup-Klasse an den Start geht, liegt in der Gesamtwertung seit dem vergangenen Rennen auf dem ersten Rang und hofft, diesen bis zum Saisonfinale Ende Oktober zu verteidigen. Beim siebten Lauf sicherte sich das Duo den sechsten Sieg der Saison.

Bei Bonk motorsport sorgte vor allem die aktuelle Balance of Performance für Unmut. "Wenn die Balance of Performance nicht angepasst wird, müssen wir halt zu Hause bleiben", war Teamchef Michel Bonk frustriert. Dass der BMW M3 GT4 trotzdem um den Klassensieg mitfahren konnte, lag nach Meinung Bonks eindeutig an der fahrerischen Leistung. "Auf der Geraden ist der Aston Martin deutlich schneller und in den Kurven kommst Du einfach nicht vorbei", waren sch die Piloten einig. Während der Aston Martin des Testcenters den Klassensieg einfuhr, konnte das Trio den AVIA-Aston allerdings hinter sich halten. "Die Autos sind auf einem Niveau und da entscheidet jetzt die Tagesform der Piloten", sieht Mathol-Racing-Teamchef Matthias Holle die aktuelle Situation und musste zugleich eingestehen, dass die Bonk-Fahrer an diesem Tag die entscheidenden Zehntel schneller unterwegs waren.

BMW-Werkspilot Dirk Adorf, der die vergangenen beiden VLN-Rennen aufgrund einer Überschneidung mit der DTM auslassen musste, geht beim achten Lauf wieder in einem privaten BMW an den Start. Nachdem zuletzt Adrenalin Motorsport und rent2Drive unterstützt wurde, startet Adorf beim ROWE DMV 250-Meilen-Rennen für Sorg Rennsport.