"500 Meter vor der Ziellinie in Führung liegend mit Spritmangel auszuscheiden ist unglaublich bitter", Mike Jäger ärgerte sich nach dem Ende des siebten Laufes zur VLN Langstreckenmeisterschaft maßlos über den traurigen Ausgang. Teamkollege Patrik Kaiser musste den Wagen in der letzten Schikane mit leerem Tank abstellen. "Ich hatte so einen tollen ersten Stint und das Auto lief wirklich hervorragend. Schade, dass es dann so ausgehen muss", meinte Jäger.

Kurz vor dem Ende rollte Jäger aus, Foto: Patrick Funk
Kurz vor dem Ende rollte Jäger aus, Foto: Patrick Funk

Dabei war der Tag gar nicht so gut losgegangen. Wegen einer defekten Lichtmaschine konnte das Duo Jäger/Kaiser keine Qualifikationsrunden fahren. Das Ergebnis war der letzte Platz in der Klasse und Vorletzte in der Startgruppe. Doch Mike Jäger griff direkt voll an und wühlte sich regelrecht durchs Feld. Nach dem ersten Umlauf auf der gut 25 Kilometer langen Nordschleife war er bereits auf Platz zwei vorgefahren.

"Das Auto lief zu diesem Zeitpunkt richtig gut, das war der beste Stint, den ich je gefahren bin." Jäger hatte vom Team ausreichend Motivation mit auf den Stint bekommen, hier ein Meisterstück zu vollbringen. Die Aussage von Teamchef Danny Pfeil war ja auch unmissverständlich: "So fahre ich hier nicht nachhause, du weißt was zu tun ist."

Sein Teamkollege Patrik Kaiser konnte die zweite Position dann problemlos verteidigen und als er wieder zurück auf Mike Jäger übergab schien alles perfekt zu laufen. Doch kurz vor Ende des dritten Stints zeigten sich erneute Elektronikprobleme. "Das Auto hatte immer wieder Aussetzer und es erschienen mehrere Warnmeldungen im Display", wusste Jäger zu berichten und steuerte zwei Runden vor dem geplanten Fahrerwechsel die Box an.

Nachdem die Crew den Fehler behoben hatte übernahm wieder Patrik Kaiser und konnte sogar auf Platz 1 vorfahren. "Wir wussten, dass es vom Sprit her knapp werden würde, aber da wir in der letzten Runde waren und Patrik wieder mit Aussetzern zu kämpfen hatte, sind wir durchgefahren. Aber dass es am Ende so knapp wurde ist doppelt enttäuschend", so Jäger.

Trotzdem freute er sich über seine Leistung. "Ich muss auch mal ganz deutlich die Betreuung durch GT Corse hervorheben. Dank des effektiven Trainings mit den Profis habe ich mich deutlich steigern können. Das ist bei GT Corse wirklich einmalig." Die technischen Probleme sah er mit Blick auf die Mannschaft gelassen. "Ich denke, dass in den nächsten Wochen intensiv nach dem Fehler gesucht wird und beim nächsten Mal auch alles wieder rund läuft", gibt sich Jäger optimistisch.