Beim 36. RCM DMV Grenzlandrennen gewann Manuel Metzger zum ersten Mal die Klasse SP7 und erreichte damit endlich dann lange ersehnte Ziel für dieses Jahr. Bei widrigsten Bedingungen war Metzger zudem zeitweise der mit Abstand schnellste Pilot im Feld und sicherte so seinem Team den Klassensieg und Gesamtrang neun.

Bereits das Zeittraining des sechsten Laufs zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring musste wegen stellenweise extrem dichten Nebels um knapp eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden. Nachdem die Strecke endlich freigegeben war, fuhr Manuel Metzger die ersten zwei Runden im Porsche 911 GT3 Cup des Black Falcon Team TMD Friction und erzielte dabei die zwischenzeitlich schnellste Runde der Klasse. "In der ersten Runde habe ich mich langsam an die Streckenbedingungen ran getastet, um in der zweiten Runde anzugreifen, ohne einen Unfall zu riskieren. Meine Zeit konnten Marcel und Tim leider nicht mehr verbessern, sodass wir bis auf Rang 22 durchgerutscht sind", entgegnete Metzger nicht einhundertprozentig zufrieden nach dem Zeittraining.

Bis zum Rennstart hatte sich das Wetter deutlich verbessert, die Strecke war an Start und Ziel nahezu abgetrocknet. Trotzdem verzichteten die meisten Startfahrer im Feld auf Slicks und gingen mit Regenreifen auf Nummer sicher, nicht von nassen Abschnitten auf der Nordschleife und erneutem Regen überrascht zu werden. Startfahrer Tim Scheerbarth ging ebenfalls auf Regenreifen ins Rennen, tauschte diese jedoch nach drei Runden gegen Slicks, was sich noch in der gleichen Runde als Fehler herausstellen sollte, da der Himmel über dem Nürburgring seine Schleusen öffnete und die Piloten zu Schritttempo zwang.

Nachdem Scheerbarth zum erneuten Reifenwechsel die Box erreicht hatte, begann die Aufholjagd des Black Falcon-Trios, das durch die extrem langsame Sicherheitsrunde zurück zur Box weit zurück gefallen war. Manuel Metzgers Teamkollegen konnten dieses Ziel auch hervorragend umsetzen, und so lag das Team auf einem aussichtsreichen Top-20-Rang, als Metzger das Fahrzeug von Teamkollege Marcel Belka übernahm.

In seiner ersten Runde schauerte es noch einmal an vielen Streckenabschnitten der Nordschleife, doch trotz diesen Bedingungen gelang es Metzger, 15 Sekunden auf den Erstplatzierten der Klasse, den "Wochenspiegel-Porsche" des Manthey-Teams, aufzuholen. In den folgenden Runden fuhr Metzger auf der teilweise noch feuchten Strecke extrem schnelle Zeiten und holte innerhalb von zwei Umläufen 52 und 23 Sekunden auf den deutlich stärker motorisierten Porsche auf.

"Der Funkspruch: 'Du bist mit Abstand das schnellste Auto im Feld – und Du hast letzte Runde 52 Sekunden gut gemacht' hat mich extrem motiviert, ich konnte das eigentlich gar nicht glauben. Nach der zweiten schnellen Runde waren dann nur noch 15 Sekunden zwischen mir und dem Wochenspiegel-Porsche bei einer Restfahrzeit von knapp 17 Minuten. Die Strecke wurde immer trockener und ich habe immer mehr gepusht, um ihn irgendwie noch einzuholen – am Ende der folgenden Runde sah ich ihn dann auf der Döttinger Höhe vor mir und hatte nur noch sieben Sekunden Rückstand. Als er dann noch am Ende der Runde zum Nachtanken an die Box abbog, habe ich sofort Tempo rausgenommen, um bei dem erneut einsetzenden Regen das Auto nicht zu riskieren, denn unter normalen Bedingungen wären wir in dieser letzten Runde nicht mehr einholbar gewesen", erklärte Metzger nach dem Rennen seinen Stint.

Das Rennen jedoch wurde noch in derselben Runde aufgrund des erneuten Regens zur Sicherheit der Teilnehmer abgebrochen, sodass die letzte Zielüberfahrt das endgültige Ergebnis bedeutete. "Durch den Rennabbruch werden wir wahrscheinlich als Zweiter gewertet, das ist extrem enttäuschend, nachdem wir diese tolle Aufholjagd unter normalen Umständen mit dem Klassensieg gekrönt hätten", sagte Metzger direkt nachdem er aus dem Auto gestiegen war.

Jedoch hatte er den Wochenspiegel-Porsche bereits vor der Ziellinie überholt, sodass am Ende des Tages der erste Klassensieg in der SP7 gefeiert werden konnte. "Wir sind extrem stolz den technisch überlegenen GT3 RSR endlich einmal geschlagen zu haben. Das Auto war super und hat mir in meinem Stint unglaubliche Zeiten ermöglicht", freute sich Metzger nach der Pokalübergabe über den hart erkämpften Klassensieg.