Hoch gepokert hatte das Frikadelli Racing Team aus Barweiler beim 36. RCM DMV Grenzlandrennen zur VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring. Mit einem siebten Gesamtplatz und dem dritten Platz in der Klasse zahlte sich das Risiko leider nicht so aus, wie man es im Vorfeld erwartet hatte.

Entscheidend für das Rennen war die Wahl des richtigen Reifens und der damit verbundenen Strategie bei wahrlich wechselhaften Bedingungen in der verregneten Eifel. Bereits beim Training waren die Bedingungen für die drei Piloten Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huisman schwierig. Sabine ließ sich vom nassen Asphalt aber nicht beeindrucken und fuhr das Team auf eine gute dritte Startposition.

Der Regen verhinderte ein Top-Platzierung, Foto: Patrick Funk
Der Regen verhinderte ein Top-Platzierung, Foto: Patrick Funk

Für den Start des Rennens rechnete man mit noch mehr Regen auf der Strecke, was zur Wahl eines Regenreifens führte. Doch Sabine attestierte bereits in der ersten Runde, dass der Reifen nicht die schnellste Variante zu sein schien. Teammanager Frank Lynn handelte schnell und holte Sabine bereits nach wenigen Runden wieder an die Box. Mit einem sogenannten Splash-&-Dash, einem nur kurzen Boxenstopp, wurde die Barweilerin mit anderen Reifen und vollem Tank wieder auf die Piste geschickt. Üblicherweise ist so ein kurzer Stopp vor Ende des Rennens notwendig, um nicht in der letzten Stunde ohne Sprit auszurollen. Sollte die Taktik aufgehen, wäre nun ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erwarten.

Zunächst sah es auch so aus, als würde sich das eingegangene Risiko auszahlen: Sabine war pfeilschnell unterwegs, hatte nun freie Bahn und den perfekten Reifen montiert. Ihre Rundenzeiten bestätigten die weise Entscheidung und trotz eines nun eher tieferen Rang im Gesamtklassement wusste das Team, dass erst am Ende abgerechnet würde.

Vorzeitiger Abbruch verhindert Top-Platzierung

Nach Ihrem Turn übergab Sabine das Auto an "Frikadelli" persönlich. Für Klaus sollten es ein paar spannende Runden werden, denn das Wetter wechselte immer wieder. Ging er anfangs noch mit Regenreifen ins Rennen, wies er die Mannschaft schon in Runde 9 korrekt an, wieder auf die profillosen Slicks zu wechseln. Wie richtig er damit lag, quittierte der Zeitenmonitor prompt bei der nächsten Zieldurchfahrt: Der Teamchef knallte eine schnelle Rennrunde nach der anderen aufs Parkett und schob sich Position für Position weiter nach vorne. Das Team ging volles Risiko und ließ Klaus bis zum letzten Tropfen Sprit auf seiner Reise, bevor er das Auto unbeschadet an Patrick Huisman übergab.

Patrick blies zum letzten Angriff und nun schien der Plan vom vorgezogenen Boxenstopp aufzugehen. Was nun alles möglich war zeigte eindrucksvoll die Zeit von 8:20.505 Minuten, der schnellsten Runde, die in diesem Rennen überhaupt gemessen wurde. Doch der Traum von einer Position ganz vorne wurde abrupt unterbrochen. Die Rennleitung entschloss sich etwa 15 Minuten vor dem geplanten Rennende zum Abbruch des Rennens durch die rote Flagge.

Auch wenn das Barweiler Privatteam sich keinen Reim auf den Abbruch machen konnte, so gab es am Abend noch einiges zu feiern. Der neue Saloon von Klaus und Sabine ist endlich fertig gestellt und so ließen es sich die beiden nicht nehmen, diesen feierlich zu eröffnen. Neben dem kompletten Team waren zahlreiche Freunde, Partner und Bekannte geladen, dass neue Gebäude in Barweiler standesgemäß einzuweihen. Augenzeugen zur Folge war die Veranstaltung aber genau wie das Rennen zuvor: Man hantierte mit Sprit unter äußerst feuchten Bedingungen und einige Teilnehmer hatten am Ende Probleme damit, noch Grip zu finden!