Am kommenden Wochenende findet auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona das 24-Stunden-Rennen statt. Ein Blick in die Starterliste zeigt: Auch viele Teams aus der VLN Langstreckenmeisterschaft haben sich auf die Reise nach Spanien gemacht. Neben Roadrunner Racing sind auch PoLe Racing, Car Collection, Hofor-Racing race&event und Bonk motorsport beim Langstreckenrennen auf dem Formel 1-Kurs angekündigt. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die teilnehmenden Mannschaften.

Das PoLe Racing Team und race&event schließen sich in Spanien zusammen und bestreiten nach Dubai und dem Nürburgring bereits das dritte 24-Stunden-Rennen des Jahres. Anders als in der VLN, wo die Teams auf Rennfahrzeuge von Porsche setzen, wird in Barcelona der Mercedes-Benz SLS AMG von Car Collection zum Einsatz kommen. "Es ist eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung und wir lassen uns mal überraschen, was uns erwartet", freut sich PoLe-Team-Manager Wolfgang Kemper. "Im Grunde genommen fahren auch dort die Autos 24 Stunden im Kreis. Vermutlich ist vor allem das Wetter wärmer als am Nürburgring", ergänzt race&event-Team-Manager Martin Mohr mit einem Grinsen.

Pilotiert wird der SLS von Heinz Schmersal, Johannes Kirchhoff, Gustav Edelhoff, Peter Schmidt und Alexander Mattschull. "Der Flügeltürer ist natürlich ein reinrassiges GT3-Fahrzeug, darauf freue ich mich sehr", sagt Schmersal. "Ein Top-Ten-Ergebnis müsste damit absolut drin sein, vielleicht sogar auch Top-Fünf." Johannes Kirchhoff macht sich wenig Sorgen, obwohl die Strecke und das Fahrzeug für ihn Neuland sind. "Wir werden genug Zeit haben, den Kurs und den SLS im Training kennen zu lernen. Und bei einem 24 Stunden-Rennen kommt es ja auch nicht auf die letzte Sekunde an. Konstanz und fehlerfreies Fahren sind dann angesagt."

Für Gustav Edelhoff ist der Circuit de Catalunya ebenfalls neu. "Die aktuellen Formel 1-Piloten sagen ausnahmslos, dass Barcelona physisch am anstrengendsten sei", weiß er jedoch. "Es gibt sehr viele schnelle und langgezogene Kurven, an deren Fliehkräfte wir Gentlemen-Driver uns erst noch gewöhnen müssen. Aber das bekommen wir hin, ich freue mich jedenfalls riesig." Einzig Peter Schmidt, der den Mercedes auch in der VLN steuert, kennt sich mit dem Gefährt bereits aus.

Auch Hofor-Racing, die in der VLN sonst zwei BMW einsetzen, bringen einen Mercedes-Benz SLS AMG nach Barcelona. Hier werden sich Michael Kroll, Roland Eggimann, Kenneth Heyer und Christiaan Frankenhout am Volant abwechseln. In Kooperation mit Kuepperracing, die mit einem BMW 135D M Coupe antreten, wird zudem ein BMW E46 M Coupe an den Start gebracht. Bernd Kuepper, Chantal Kroll, Martin Kroll und Richard Feller werden den Münchener bei der Hatz zwei Mal um die Uhr steuern.

Klassensieg für Bonk?

Acht Piloten und zwei Autos werden für Bonk motorsport im Einsatz sein. Neben einem BMW M3 GT4 bringt der Münsteraner Rennstall auch die Corvette C6 mit nach Spanien. Die Erwartungen sind groß. "Wenn wir irgendwo ein Rennen fahren, dann wollen wir am Ende auch vorne stehen", kündigt Teamchef Michael Bonk an. Natürlich möchte das Team zunächst einmal, dass die beiden eingesetzten Fahrzeuge auch ins Ziel kommen, aber um die goldene Ananas will Bonk nicht mitfahren. "Das wird sicherlich nicht einfach, da einige gute Konkurrenten antreten, aber es ist durchaus machbar."

Roadrunner startet mit einem Renault Clio, Foto: Patrick Funk
Roadrunner startet mit einem Renault Clio, Foto: Patrick Funk

Die Vorbereitungen liefen in den vergangenen Wochen auf Hochtouren. "Wir haben wirklich alles überprüft und vieles erneuert", verrät Bonk. Nahezu jede Schraube wurde mindestens einmal gelöst und wieder befestigt. Max Partl, Peter Bonk, Axel Burghardt und Teamchef Michael Bonk werden somit in einem runderneuerten BMW M3 GT4 sitzen. Auch das jüngste Aerodynamikpaket von BMW wurde eingebaut, um auch alle positiven Entwicklungen nutzen zu können. "Ich denke, dass wir mit dem Auto sehr gut aufgestellt sind."

Tobias Guttroff, Joachim Kiesch, Arno Klasen und Gerd Beisel werden die Corvette pilotieren. Neben dem Klassensieg hat Michael Bonk auch hier große Erwartungen. "Vielleicht können wir auch in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden", grinst er. Vor den GT3-Boliden im Feld hat sein Team jedenfalls keine Angst.

Auch Roadrunner Racing, die in diesem Jahr schon beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einen Klassensieg feiern konnten, tritt mit einem Renault Clio Cup in Barcelona an. "Wir freuen uns schon riesig auf diese - für uns neue - Herausforderung", blickt Teamchef Udo Huppertz dem Langstreckenrennen optimistisch entgegen.