Eine Zielankunft außerhalb der Wertung und zwei Ausfälle lautet das ernüchternde Ergebnis des Sechs-Stunden-Rennens für Sorg Rennsport. Vorangegangen waren einige Zwischenfälle, die das Team zurückwarfen und auch die zukünftigen Einsätze beeinflussen werden. Trotzdem gab es für die Truppe gute Gründe, stolz auf sich zu sein.

Das Sechs-Stunden-Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft, der Höhepunkt der Saison, sollte für Sorg Rennsport zum Großereignis werden. Mit vier Rennwagen war die Wuppertaler Truppe in die Eifel gereist. Zusätzlich zu den drei Rennwagen, die in der ganzen Saison zum Einsatz kommen, wollten die Serienwagen-Spezialisten mit dem BMW 130i zurück in die Garde der Spezial-Tourenwagen.

Das Z4M Coupe verunfallte heftig, Foto: Patrick Funk
Das Z4M Coupe verunfallte heftig, Foto: Patrick Funk

Am Vorabend des Rennens drehten die Fahrer sicher und schnell ein paar Testrunden. Danach wurden am BMW Z4M Coupe turnusmäßig die Querlenker durch Neuteile ersetzt. Da Moritz Hannappel aus gesundheitlichen Gründen seinen Start absagen musste, blieb die BMW 325i-Limousine im Fahrerlager geparkt stehen und Hannappels Partner Marcus Nikowitsch wechselte zu Peter Larsson und Philipp Leisen in den BMW M3.

Im Qualifikationstraining am Morgen bestätigten Alexey Veremenko und Sergey Borisov ihre starke Form mit der zweitschnellsten Zeit in der Klasse V6. Larsson, Leisen, Nikowitsch erreichten in derselben Klasse im BMW M3 den elften Rang. Dagegen endete das Training für den BMW 130i katastrophal. Ausgangs der Fuchsröhre war der Einser zu schnell unterwegs und kam nach einem Einschlag stark havariert im Fahrerlager an.

Sofort wurde mit den Reparatur-Arbeiten begonnen. Hier half die im Fahrerlager geparkte Dreier-Limousine, die nun als Teileträger herhalten musste. Schnell war aber klar: An einen pünktlichen Start ist nicht zu denken. Trotzdem war das Ziel, den Wagen ins Rennen zu schicken.

Immerhin war Paul Follet, der schon die 24-Stunden-Rennen in Dubai und Barcelona für Sorg Rennsport bestritt, eigens für das Rennen aus Großbritannien angereist und sollte zumindest ein paar Runden fahren. Nachdem die Sorg-Boxenmannschaft den Einser in einem Kraftakt gerichtet hatte, nahm der Brite mit gut drei Stunden Verspätung sein erstes VLN-Rennen auf. Follet konnte seinen Turn beenden und Dominik Grudzien brachte den kleinen Bayern ins Ziel.

Als der Einser in sein Rennen startete, war es für das Z4M-Coupè bereits beendet. In der elften Rennrunde brach einer der neu eingebauten vorderen Querlenker und es gab einen äußerst unsanften Einschlag. Davor waren Veremenko/Borisov gut in das Rennen gestartet. Zwar waren sie nach einem unplanmäßigen Aufenthalt in der Box auf den 14. Platz in der Klasse zurück gefallen, konnten sich aber stetig nach vorne arbeiten und kurz vor dem Ausfall lag der Z4M auf dem dritten Klassen-Rang. Allerdings war der Einschlag so heftig, dass derzeit noch unklar ist, ob das Coupè überhaupt noch einmal auf die Rennstrecke kommt.

Die Entwicklung im BMW M3 zeigte zunächst steil nach oben. Nach Platz elf in der Qualifikation fand sich Startfahrer Leisen schnell auf dem vierten Platz der Klasse wieder. Dass er bei der Aufholjagt die schnellste bislang im M3 gefahrene Runde drehte sorgte in der gesamten Mannschaft für Begeisterung. Im zweiten Abschnitt brachte Larsson den Wagen des Trios auf den dritten Platz.

Als es gegen Rennmitte immer wieder regnete, erwies sich der Bayern-Renner einmal mehr als äußerst gut fahrbar. Schlussfahrer Nikowitsch, immerhin zum ersten Mal mit dem leistungsstarken V6-Boliden auf der Nordschleife unterwegs, brannte bei den schwierigen Bedingungen eine Top-Runde nach der Anderen in den Eifel-Asphalt.

Beim Kampf um den zweiten Klassen-Rang wurde er dann im Tiergarten auf der Ideallinie fahrend abgeschossen. Besonders bitter für das Team - Nach zwei sehr durchwachsenen Rennen hatte die Truppe im M3 endlich ein sehr gutes Ergebnis vor den Augen.

Teamchef Daniel Sorg resümierte nach dem Rennen: "Trotz des Totalausfalls sehen wir die Entwicklung beim 130i und M3 sehr positiv, auch das Z4M-Coupè konnte wieder mit Top-Rundenzeiten überzeugen! Wie es mit dem Z4M weitergeht steht jedoch noch in den Sternen."