Nach der Enttäuschung vor fünf Wochen hat sich Mathol Racing mit einer starken Leistung in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zurückgemeldet. Beim 6-Stunden-Rennen setzte die Mannschaft aus Diez gleich sechs Fahrzeuge ein. Bis auf einen technisch bedingten Ausfall konnte sich Teamchef Matthias Holle über das Ergebnis freuen. Schließlich gab es mit dem Aston Martin Vantage V8 GT4 den vierten Klassensieg im fünften Rennen.

"Erst ärgert uns das Wetter, dann spielt uns die glückliche Reifenwahl in die Karten", für Holle war der Lauf ein echtes Auf und Ab. In der GT4-Klasse SP10 ging es richtig eng zu. Zum einen bekamen die Konkurrenten aus dem BMW-Lager neue Aerodynamikteile, die die Autos deutlich schneller machten. Das spiegelte sich auch in der schnellsten Rundenzeit wieder, die diesmal ein GT4-BMW fuhr. Doch Mathol Racing setzte auf die Konstanz seiner drei schnellen Piloten Wolfgang Weber, Norbert Bermes und Rickard Nilsson.

In den ersten dreieinhalb Stunden war der Kampf um die GT4-Spitze zwar eng, aber Mathol Racing war stets vorne zu finden. Dann setzte der lange erwartete Regen ein. Für Mathol Racing zum genau falschen Zeitpunkt. Ein ungeplanter Boxenstopp war die Folge. Doch der Schauer war nur kurz, weshalb auch die Piste zügig wieder abtrocknete. Der Wechsel zurück auf Slicks kam zum perfekten Zeitpunkt, weshalb der Avia-Aston wieder die Führung übernahm. Am Ende trennten nur 39 Sekunden das Sieger-Auto von Mathol Racing und den zweitplatzierten BMW.

Auf Rang vier in der Klasse fuhren Thomas Heinrich, Franz-Josef Georges, Arthur Goroyan und Doppelstarter Norbert Bermes ins Ziel. Der von Mathol Racing betreute Aston Martin von Hemopharm racing Team Bratke lief nahezu problemlos, konnte mit den drei Autos an der Spitze aber nicht mithalten. Da ein anderer Konkurrent ins Heck des Autos gerauscht war, musste der Wagen zudem einen Sicherheitsstopp an der Box einlegen, der knapp eine Runde kostete.

Großes Lob vom Teamchef gab es für Tanja Nilsson, die gemeinsam mit Sebastian Schäfer einen Renault Clio RS pilotierte. Während Schäfer einen Stint im Clio fuhr, absolvierte Tanja Nilsson den Rest. "Sie hat zusammengerechnet fast fünf Stunden im Auto gesessen. Ich wüsste nicht, dass das vor ihr eine andere Frau gemacht hat", lobte Matthias Holle. Mit Rang 4 in der Klasse SP3 sprang dazu auch noch ein gutes Ergebnis heraus. Das teaminterne Duell verlor das Duo allerdings knapp. Denn Rüdiger Schicht, Christian Eichner und Sebastian Schäfer (als Doppelstarter im Einsatz) lagen am Ende mit ihrem Honda Civic Type R auf Platz drei der Klasse. "Ich liebe meine Civics", gestand Holle. Zuverlässig, ohne Kratzer und dazu zügig unterwegs hatte der Teamchef nichts an dem Honda auszusetzen. "Der Civic könnte jetzt noch ohne Probleme ein 24-Stunden-Rennen fahren und würde komplett durchhalten. Es gibt keine zuverlässigeren Autos."

Schwieriger war die Sache da schon beim Porsche Cayman, den Jochen Schäfer, Rüdiger Schicht und Winfried Assmann über die 6 Stunden-Distanz brachten. Früh im Rennen zeigte sich ein unerklärlicher Leistungsverlust. "Wir haben gesucht und gesucht, bis wir endlich einen Wackelkontakt an einem Kabel der Ölpumpe gefunden haben. Leider wurde dieser Fehler nicht in den Fehlerspeicher geschrieben." Nachdem das Problem behoben war, konnte das Fahrertrio sich noch Rang 6 in der Klasse sichern.

Lange Gesichter gab es dagegen bei Andreas Greineder, Marc Legen und Jürgen Nett. Das Trio pilotierte den Avia-Opel Astra und nach nur einer Stunde parkte der Wagen mit Motorschaden in der Box. "Jetzt haben wir eine halbe Saison mit den neuen Autos hinter uns und es zeigen sich die ersten Wehwechen", meinte Holle. Auch andere Teams kämpften mit der Technik der Astras. Mit der fahrerischen Leistung war Holle dagegen sehr zufrieden. Routinier Jürgen Nett konnte seinen beiden Teamkollegen die richtigen Tipps für schnellere Rundenzeiten geben.