Das Roadrunner Racing Team reiste zum vierten Lauf der VLN mit zwei Renault Clio Fahrzeugen an den Nürburgring. Im Clio mit der Startnummer 676 startete der Mönchengladbacher Pilot Roland Botor gemeinsam mit dem erstmals für Roadrunner Racing startenden Idsteiner Lutz Marc Rühl. Botors Ziel, als erwiesener Maßen einer der schnellsten Clio-Piloten am Ring, war es das Podium am Ende des Rennens zu erklimmen.

Botor und Rühl landeten auf dem Podium, Foto: Patrick Funk
Botor und Rühl landeten auf dem Podium, Foto: Patrick Funk

Nicht minder ambitioniert war die Erwartung von Lutz Marc Rühl. Auch er kann auf viele Rennen im Clio Cup auf der Nordschleife verweisen. Die Startnummer 681 wurde erneut vom Bonner Dr. Volker Kühn und dem aus Litauen stammenden Fahrer Liudas Vastakas pilotiert. Für Vastakas, der neben einzelnen VLN-Rennen erfolgreich mit seinem Honda Civic Type R an heimischen Langstreckenrennen teilnimmt war es nach 2012 das zweite Rennen im einen Roadrunner Racing Clio.

Bei Kaiserwetter traten die 12 Clio-Protagonisten zum Qualifying am Samstagmorgen an. Es war an Roland Botor die Bestzeit von 9:51 Minuten auf der 676 zu setzen. Dies reichte am Ende für einen respektablen zweiten Startplatz hinter dem Schweizer Schläppi-Clio. Enttäuschung hingegen bei der Startnummer 681. Für Vastakas/Kühn reichte es mit einer Zeit von 11:06 Minuten nur für den letzten Platz in der Klasse. Man wusste jedoch, dass gerade bei Langstreckenrennen das Qualifying nicht derart hoch zu bewerten war und konzentrierte sich auf das Rennen.

Routinier Botor ging in der Startnummer 676 das Rennen über die Vier Stunden Distanz an. Mit direktem Kontakt zur Spitze konnte Roland Botor die ersten Runden absolvieren. Diverse Gelbphasen brachten ihm gegenüber seinen direkten Konkurrenten jedoch einen erheblichen Rückstand ein und man fand sich zum Fahrerwechsel auf einem ernüchternden fünften Platz der Clio-Klasse Cup3 wieder.

Nun galt es für Lutz Marc Rühl den Anschluss wieder herzustellen, um das erklärte Ziel des Podiums zu erreichen. Seine Eingewöhnungszeit dauerte nicht lange und Lutz konnte nach ein paar Runden seine Zeiten in Richtung 10 Minuten-Marke korrigieren. Platz vier schien in der letzten Runde sicher und das Ziel verfehlt. Ein Ausfall eines Konkurrenten in der letzten Runde bescherte dem Duo Botor/Rühl allerdings noch den dritten Platz.

Liudas Vastakas war der Startfahrer der Nummer 681. Noch mit den Tücken der Nordschleife kämpfend, konnte auch er seine Rundenzeiten stetig verbessern. Er übergab nach tadelloser Fahrt das Volant an Dr. Volker Kühn auf dem neunten Platz liegend. Dieser kam Anfang nicht so recht in Fahrt. Die Reifen wurden als Übeltäter ausgemacht und nach dem Wechsel der selbigen konnte Kühn seine Fahrt problemlos fortsetzen. Am Ende sprang für eine souveräne und fehlerfrei Fahrt ein siebter Platz für das Duo Kühn/Vastakas heraus.

Stimmen zum Rennen

Roland Botor: "Auf dem dritten Rang der Klasse das Rennen zu beenden ist sicherlich nicht schlecht. Zufrieden bin ich dennoch nicht. Aus mir unerklärlichen Gründen hatte ich in den zahlreichen Gelbphasen meines Stints ständig Pech. Die Jungs vor mir konnten in diversen Runden mehr als eine Minute auf mich gutmachen und so verlor ich Platz um Platz. Ich habe mich ausdrücklich an die Regeln der Code-60 Regelung gehalten die besagt, dass man in einer Gelbphase auf 60 Stundenkilometer verzögert und erst bei der grünen Flagge wieder das Renntempo aufnimmt. Scheinbar war ich der Einzige der sich 100 Prozent an die Regeln gehalten hat..."

Lutz Marc Rühl: "Mein Ziel war es gemeinsam mit Roland auf dem dritten Platz der Klasse anzukommen. Ob uns dies gelingen würde stand zumindest für mich nicht eindeutig vor der Veranstaltung fest. Neues Team, neuer Teamkollege, neues Auto: viele unbekannte Größen in der Gleichung. Zudem war es ein gutes Jahr her, dass ich zuletzt ein Rennen im Clio Cup bestritten habe. Anfangs war das Fahrzeug für mich noch etwas ungewohnt. Spätestens jedoch im Rennverlauf kam ich immer besser zurecht und freundete mich mit dem Roadrunner Clio an. Auch das Zusammenspiel mit Roland Botor war erstklassig. Ein sympathischer und schneller Teamkollege, so soll es sein. Dass nun am Ende der dritte Rang in der Cup3 für uns heraus sprang macht mich wirklich glücklich. Das Team hat eine super Arbeit geleistet und das Auto war 1a vorbereitet. Danke liebes Roadrunner Racing Team!"

Teamchef Udo Huppertz: "Endlich hat das Wetter mitgespielt und der Nürburgring hat sich von seiner schönsten Seite gezeigt. Mit diesmal nur zwei Fahrzeugen am Start, stand uns eine eher ruhige Veranstaltung bevor. Was genau am Ende des Rennens für uns herausspringen würde, war mir nur bedingt klar. Rolands Potential stand außer Frage. Lutz Potential ebenfalls, aber bei ihm kam die Unbekannte hinzu, dass er zuvor noch nie in einem unserer Clios gesessen hatte. Die Einstellfahrt freitags und das Qualifying am Samstag beruhigten mich dann doch, als Lutz die Fahreigenschaften unseres Clios durchweg lobte."

"Das Rolands Stint eher mäßig ausfiel, kann nicht zu seinen Lasten gehen. Auf Onboardvideos konnten wir genau sehen, dass er sich an die Regeln gehalten hat und der entstandene Rückstand bis zum Ende seines Stints größten Teils auf Verstöße der Konkurrenz zurück zu führen war. Dass die anderen Teilnehmer nicht geahndet wurden überrascht mich und lässt mich an dem neuen GPS-System zweifeln. Nichts desto trotz wäre es schwierig gewesen die zweitplatzierten Clio-Piloten Dirk und Tim Groneck bei normalem Rennverlauf schlagen zu können", so Huppertz weiter.

"Liudas und Volker haben mal wieder gezeigt, dass die Startposition im Zeittraining nicht derart entscheidend für den Rennverlauf ist. Sie haben ohne jegliche Zwischenfälle souverän ihre Runden gedreht. Platz sieben ist für die beiden ein gutes Ergebnis und ausbaufähig."

Neben dem VLN-Saisonhighlight am 24.08.2013 (6h-Rennen) nimmt Roadrunner Racing erstmals am 24-Stunden-Rennen in Barcelona teil. Am Nürburgring konnte das Team beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen mit Platz eins und drei schon ihre Leistung unter Beweis stellen. Roadrunner Racing ist gespannt, wie man sich in Spanien schlagen wird. Ein Fahrzeug ist bereits ausgebucht. Beim zweiten Clio sind noch Fahrerplätze zu haben.