"Frikadelli Racing bei Hitzeschlacht am Nürburgring als strahlender Gesamtsieger" - erneut schrieb ein spannendes VLN-Rennen ein Stück Motorsport-Geschichte in der Eifel. Und doch gab es auch abseits des großen Trubels viele nennenswerte Ereignisse. Motorsport-Magazin.com guckte sich im Fahrerlager um. Ist Ihnen zum Beispiel aufgefallen,...

...dass Sabine Schmitz zum ersten Mal seit 50 VLN-Rennen nicht am Steuer des Frikadelli-Porsche saß? Aufgrund einer Knieverletzung, die sie sich bei der Heuernte zuzog, konnte die Nordschleifen-Spezialistin nicht aktiv am Rennen teilnehmen. "Das ist sehr schade, aber ich bin davon überzeugt, dass Sabine Sportsfrau genug ist, um sich mit uns zu freuen", sagte Lebensgefährte Klaus Abbelen.

...dass Dirk Adorf seit diesem Lauf die BMW-Teams aus der VLN unterstützt und fördert? Beim Reinoldus Langstreckenrennen saß der BMW-Werksfahrer im M3 von Adrenalin Motorsport. "Da ich nie vergessen habe, wo ich im Motorsport herkomme, habe ich bei BMW den Wunsch geäußert, kleine, mittlere oder auch große BMW-Teams im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft zu unterstützen", erklärte Adorf den Hintergrund. "Meine Idee kam bei den Verantwortlichen gut an und ab sofort haben alle Teams und Fahrer der BMW Sports Trophy die Möglichkeit, mich als Fahrer, Berater oder als Ratgeber zu nutzen!" Der Premieren-Einsatz lief allerdings nicht gewünscht: der BMW M3 von Adrenalin Motorsport fiel mit technischem Defekt aus.

Rowe & Timbuli nicht am Start

...dass Twin Busch Motorsport den Audi R8 LMS ultra beim Training am Freitag abstellen musste und auch das Rennen nicht bestreiten konnte? Ein Getriebeschaden beendete das Wochenende des sympathischen Teams vorzeitig. "Die Performance konnten wir im Vergleich zum letzten Lauf deutlich verbessern, was wir morgen aber leider nicht zeigen können", war das Team am Freitagabend sichtlich enttäuscht.

...dass Rowe Racing die beiden Mercedes-Benz SLS AMG GT3 am Freitagabend aufgrund der aktuell gültigen Balance of Performance von Renngeschehen zurückzog? Nach Meinung des Bubenheimer Rennteams bevorzugt die ‚BoP‘ derzeit die GT3-Fahrzeuge der Marken Audi und Porsche. Pro Runde verlieren die Flügeltürer rund acht bis zehn Sekunden. Auf der Pole-Position stand jedoch ein BMW...

...dass Mario Merten beinahe die gesamten vier Stunden alleine bestritt? Nachdem sein Teamkollege Wolf Silvester beim vergangenen VLN-Lauf aufgrund gesundheitlicher Probleme verstarb, wollte Merten das Rennen trotz der hohen Temperaturen von bis zu 60°C im Cockpit alleine absolvieren. Kurz vor Rennende musste der Bonk-Pilot seinen Opel in Führung liegend wegen technischer Probleme abstellen. Dennoch eine großartige Vorstellung!

...dass Uwe Alzen für die Pole-Position eine Rundenzeit von 8:02.418 Minuten in den Nordschleife-Asphalt brannte? Der Routinier unterbot damit den Qualifying-Rekord von Norbert Siedler beim dritten VLN-Rennen. Der Österreicher umrundete den Kurs in 8:03.632 Minuten – und war damit 1.214 Sekunden langsamer als Alzen.

Bonk gedachte seinem verstorbenen Piloten, Foto: Jochen Merkle
Bonk gedachte seinem verstorbenen Piloten, Foto: Jochen Merkle

...dass alle Opel Astra OPC Cup-Fahrzeuge aufgrund des Todesfalls von Wolf Silvester mit einem Trauerflor an den Start gingen? Und auch Bonk motorsport gedachte seinem Piloten: die Fahrzeuge des Münsteraner Rennstalls waren beim vierten VLN-Lauf mit schwarzer Motorhaube und der Aufschrift 'Tschüß für alles…!' unterwegs.

...dass Timbuli Racing gar nicht erst am 53. ADAC Reinoldus Langstreckenrennen teilnahm? Die beiden gelben Porsche 911 GT3 R waren weder in der Starterliste noch im Fahrerlager zu finden. Als Grund nannte das Team 'geschäftliche Termine'.

Kuscheltier verloren!

...dass die schnellste Rundenzeit des Rennens auf das Konto von Phoenix Racing geht? Frank Stippler drehte bei seiner Aufholjagd so richtig auf und verbuchte schließlich mit 8:11.695 Minuten die Bestzeit.

...dass vor der Box 33 von Sorg Rennsport ein kleines Kuscheltier im Fahrerlager gefunden wurde? Über Facebook macht sich die VLN-Gemeinde derzeit auf die Suche nach dem Besitzer.

...dass der siegreiche Aston Martin von Mathol Racing nach dem Rennen disqualifiziert wurde? Der Tank des britischen Sportwagens war minimal größer als das maximal erlaubte Fassungsvermögen. "Auch wenn für jedermann offen ersichtlich ist, dass wir in allen Rennen immer deutlich unter den erlaubten 100 Liter getankt haben, könnte das etwas zu große Volumen theoretisch ein Wettbewerbsvorteil sein und dieser führt gemäß Regularien immer zum Wertungsausschluss", sagte Matthias Holle geknickt. Für Wolfgang Weber, Norbert Bermes und Rickard Nilsson, den eigentlichen Klassensiegern der SP10, bedeutet dies vor allem ein großer Rückschlag in der Meisterschaft.

...dass rent2Drive am Freitag Besuch von der Lebenshilfe Mayen hatte? Das Team um David Ackermann spendete den Gesamterlös ihres Benefiz-für-Kids-Sommerfestes 2012 an die Lebenshilfe und hatte die Kontakte seitdem weiter gepflegt. Nun wurde erstmals Motorsport-Luft geschnuppert.