Auf dem vierten Platz kamen Frank Stippler sowie Ferdinand und Johannes Stuck mit dem Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing beim vierten Lauf zur Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring (VLN) ins Ziel. Nur 0.157 Sekunden fehlten nach dem Vier-Stunden-Rennen zu einem Podestrang. Das Phoenix-Trio, Sieger des vorangegangenen Laufes, zeigte mit dem weiß-blauen TÜV-Rheinland-Audi mit der Startnummer 15 eine fulminante Aufholjagd, nachdem Ferdinand Stuck wegen eines unverschuldeten Drehers nur auf Rang 50 aus der Startrunde zurückgekommen war.

Bei bestem Sommerwetter hatte Frank Stippler den Audi R8 LMS ultra mit einer Rundenzeit von 8:06.865 Minuten auf die zweite Startposition gestellt. Ferdinand Stuck übernahm den ersten Part, verlor zunächst zwei Plätze, als die Ampel auf Grün schaltete. Nach der Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses wurde er von einem nachfolgenden Fahrzeug touchiert und in einen Dreher gezwungen.

"Den Start habe ich nicht ganz optimal erwischt, mich dann an vierter Position eingereiht. In der Linkskurve nach der Kurzanbindung ist dann ein Porsche aufgefahren, und ich habe mich gedreht", schilderte Ferdinand Stuck, der dadurch eineinhalb Minuten verlor und erst nach 9:47.284 Minuten als 50. aus der Startrunde zurückkam. "Es ist natürlich schade, wenn man gleich zu Beginn so viel Zeit verliert. Zum Glück war das Auto noch okay und ich konnte dann Position um Position gutmachen." Bis zum Boxenstopp nach neun Runden kämpfte sich Ferdinand Stuck durchs Feld zurück unter die besten Zehn.

Unfall gegen Rennende

Den Mittelpart übernahm Frank Stippler, der die Aufholjagd mit eindrucksvollen Rundenzeiten, darunter auch mit 8:11.695 Minuten die schnellste Runde des Rennens, forcierte. "Wir hatten heute ein siegfähiges Auto, denn unser R8 war sehr schnell und vor allem konstant schnell", äußerte Frank Stippler. "Es hat unheimlich Spaß gemacht, denn das war einer der besten R8, denn ich gefahren bin."

Johannes Stuck übernahm das Audi-Lenkrad an zweiter Stelle, und der Podiumsplatz schien auch in greifbarer Nähe, als in der 27. und vorletzten Runde das Phoenix-Trio erneut unverschuldet zurückgeworfen wurde. Als Ausgang des Streckenabschnittes Fuchsröhre doppelt geschwenkte gelbe Warnflaggen (so genannter Code 60) gezeigt wurden, reduzierte Johannes Stuck die Geschwindigkeit vorschriftsmäßig auf Tempo 60. Ein Fahrer sah die Flaggen offenbar zu spät und prallte auf das Audi-Heck, das dadurch erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde, ebenso wie das rechte Hinterrad.

Der R8 wurde kurz vor Ende getroffen, Foto: Sönke Brederlow
Der R8 wurde kurz vor Ende getroffen, Foto: Sönke Brederlow

"Das war total ärgerlich, zumal in der Fuchsröhre bereits die Warnlampe eingeschaltet war", berichtete Johannes Stuck. Nur langsam konnte der Ältere der Stuck-Brüder den langen Weg zur Box fahren, wo das Heck notdürftig repariert und zwei neue Heckräder montiert wurden. 11:33 Minuten dauerte die vorletzte Runde, 10:22 Minuten die 28. und letzte Runde inklusiv Reparatur, somit kostete der Auffahrunfall insgesamt rund fünf Minuten und letztlich den zweiten Rang. Johannes Stuck: "Platz zwei war möglich, doch wir sind unter diesen Umständen auch mit Platz vier mehr als zufrieden. Unser R8 war phantastisch, wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Deshalb freue ich mich auch auf die zweite Saisonhälfte mit fünf weiteren Rennen."

Auch Ernst Moser, Teamchef von Phoenix Racing mit Sitz in Meuspath am Nürburgring, war durchaus zufrieden: "Das Happy End nach einer schwierigen aber erfolgreichen Aufholjagd nach dem Dreher in der Startrunde blieb uns letztlich verwehrt, als Johannes Stuck an einer Gefahrenstelle entsprechend den Vorschriften verlangsamte und dabei ein anderes Fahrzeug auffuhr. Das war für uns ein turbulentes Rennen, und am Ende sind wir in Anbetracht des Zeitverlustes auch mit Rang vier happy. Wir hatten heute ein sehr gutes Auto, nicht zuletzt dank unseres neuen Partners KW, mit dem wir die Fahrwerksabstimmung und Fahrzeugbalance unseres Audi R8 LMS ultra bereits im zweiten Renneinsatz spürbar verbessern konnten."