Beim Münsteraner Rennstall Bonk motorsport wehen die Fahnen auf Halbmast. Während des dritten VLN-Laufes am 22. Juni starb Stammpilot Wolf Silvester am Steuer seines Opel Astra OPC aufgrund eines plötzlichen gesundheitlichen Problems. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen, war dem 55-Jährigen nicht mehr zu helfen. Die Verantwortlichen der VLN brachen das Rennen daraufhin ab. Die Beisetzung von Wolf Silvester fand heute um 11.00 Uhr in seiner Heimat in der Nähe von Nürnberg im Kreise seiner Familie und Freunde statt.

Für Teamchef Michael Bonk endete mit dem Tod von Wolf Silvester eine langjährige Freundschaft und auch berufliche Partnerschaft. "Wolf war 14 Jahre lang unser Fahrer und er ist in dieser Zeit zu einem echten Freund geworden." Mit ihm konnte Michael Bonk auch Dinge besprechen, "die man nicht mal mit seiner Ehefrau bespricht." Wenn beide zwei Wochen nicht miteinander gesprochen hatten, galt das schon als eine lange Zeit.

Als Rennfahrer war Wolf Silvester aus dem Breitensport nicht mehr wegzudenken. Neben seinen Einsätzen in der VLN bestritt der Nürnberger Rennen im Porsche Sports Cup, der Porsche Club Historic Challenge, im Divinol Cup und auch in der RCN.

Für Bonk motorsport war der Tod des beliebten Rennfahrers der dritte schwere Schicksalsschlag in nur einem halben Jahr. Anfang Dezember 2012 verstarb der langjährige Teammitarbeiter Albert Dambacher. "Bei ihm war es zwar schwer, aber längst nicht so überraschend", erinnert sich Bonk. Kurz vor Weihnachten erlitt dann der langjährige Teamfotograf Stephan Diekmann einen Herzinfarkt. Am vergangenen Wochenende folgte nun Wolf Silvester. Er hinterlässt zwei erwachsene Kinder und seine Frau. Anzeichen, dass Silvester krank sein könnte, hatte Michael Bonk nicht. "Er war absolut fit und richtig gut drauf." Sein Stammpilot sollte sogar nacheinander in zwei Autos an den Start gehen.

Kraft und Mut schöpft Michael Bonk aus den zahlreichen Beileidsbekundungen aus dem Fahrerlager. Hunderte Fans und zahlreiche motorsportliche Konkurrenten drückten beispielsweise über Facebook ihr Mitgefühl aus. "Wolf war ein großer und fairer Sportsmann. Dass bekommen wir jetzt auch immer wieder zu hören." Trost findet Bonk darin, dass Wolf Silvester bei seiner großen Leidenschaft gestorben ist. "Er hat bis zuletzt das getan, was ihm richtig Spaß gemacht hat." Dem Teamchef und seiner Mannschaft hilft es auch ein wenig, dass Wolf Silvester nicht durch einen Unfall im Rennauto ums Leben kam. "Trotzdem ist es verdammt schwer und im Moment herrscht bei uns allen eine große Leere."

Schon jetzt steht für Michael Bonk fest, dass es weitergehen wird. Passend dazu sagte auch Fahrerkollege Alexander Mies: "Wolf wird für immer bei uns im Auto dabei sein."