Auch beim dritten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft war Adrenalin Motorsport doppelt auf dem Podium der Produktionswagenklasse V5 vertreten. Ein tragischer Todesfall überschattete jedoch den Erfolg der Mannschaft aus der Nähe von Frankfurt.

Mit der 44. Adenauer ADAC Simfy Trophy wurde das zweite Saisondrittel zu Europas erfolgreichster Breitensportrennserie eingeläutet. Mehr als 180 Rennfahrzeuge - vom seriennahen Tourenwagen bis hin zum ausgewachsenen GT3-Boliden traten bei der Veranstaltung des MSC Adenau an. Besonders motiviert ging dabei Adrenalin Motorsport zu Werke. Die Mannschaft aus Heusenstamm wollte alles daran setzen, den Doppelsieg vom 24-Stunden-Rennen zu wiederholen.

Der BMW M3 konnte überzeugen, Foto: Patrick Funk
Der BMW M3 konnte überzeugen, Foto: Patrick Funk

Bereits im Qualifying lief alles nach Plan. Nordschleifenroutinier Torsten Kratz, der sich das Cockpit des BMW M3 GT an diesem Wochenende mit Christian Büllesbach und Christian Drauch teilte, versetzte die Konkurrenz mit einer Rundenzeit von 9:33.277 Minuten ins Staunen und behielt damit lange Zeit die Nase auf dem Zeitentableau vorne.

Erst kurz vor Ablauf der Trainingssession konnte Daniel Zils mit dem Schwesterfahrzeug, einem BMW Z4 Coupé, bei besten Streckenbedingungen noch einmal zulegen und mit einer Zeit von 9:26.886 Minuten die Runde des Mönchengladbachers unterbieten. Gemeinsam mit Norbert Fischer und Matthias Unger nahm der Bendorfer das vierstündige Rennen von der Pole Position aus in Angriff. Die erste Startreihe der Produktionswagenklasse V5 war somit fest in den Händen von Adrenalin-Motorsport.

Rennstart ohne Zwischenfälle

Auch der Rennstart verlief ohne jegliche Zwischenfälle. Matthias Unger konnte mit dem BMW Z4 Coupé erfolgreich die Spitzenposition verteidigen und lieferte sich einen heißen Zweikampf mit dem BMW M3 von Hajo Müller. "Ich habe mir in meinem Stint ein schönes Duell mit ihm geliefert. Es hat sehr viel Spaß gemacht, gerade weil das Ganze auf stets fairem Niveau ausgetragen wurde", berichtete Unger, der mit einem Vorsprung von knapp zehn Sekunden das Steuer an seinen Teamgefährten Norbert Fischer übergab.

Dank der schnellen Arbeit von der Boxencrew konnte das Fahrertrio des BMW Z4 Coupé beim Tankstopp weitere wichtige Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz legen. Mit einer entfesselnden Fahrweise baute Nobert Fischer im zweiten Stint den Vorsprung dann sogar auf weit über eine Minute aus.

Ähnlich gut waren auch Christian Drauch, Christian Büllesbach und Torsten Kratz mit dem BMW M3 GT unterwegs. Von Position zwei gestartet, musste Drauch den BMW M3 von Hajo Müller zwar ziehen lassen, konnte sich aber erfolgreich in den Top-Drei festsetzen. "Wir konnten das Polster auf die viertplatzierte Mannschaft kontinuierlich ausbauen und haben rund 1:30 Minute Vorsprung auf die Truppe herausgefahren. Mit dem Podestplatz sind wir alle sehr zufrieden, aber durch den tragischen Todesfall von heute ist das Ergebnis nur Nebensache", berichtet Büllesbach, der den zweiten Stint im BMW M3 GT absolvierte.

Nach etwas mehr als der Hälfte der ursprünglich geplanten Distanz wurde das Rennen vorzeitig durch die rote Flagge abgebrochen. Der 55-Jährige Ex-VLN Meister Wolf Silvester verstarb während des Rennens am Steuer seines Opel Astra OPC vermutlich an einem Herzinfarkt. Durch diese tragischen Ereignisse war die Freude über den Klassensieg und den dritten Platz im Team von Adrenalin-Motorsport zur Nebensache geworden.

"Natürlich können wir mit dem Abschneiden einmal mehr sehr zufrieden sein, allerdings rückt das sportliche Geschehen angesichts des tragischen Todesfalls etwas in den Hintergrund. Im Namen des gesamten Teams von Adrenalin-Motorsport möchte ich der Familie und den Freunden von Wolf Silvester mein aufrichtiges Beileid aussprechen", äußerte sich Teamchef Matthias Unger nach der Zieldurchfahrt sichtlich bestürzt.

Eine fehlerfreie Leistung zeigten auch Joachim Schulz, Stephan Wolff und Manfred Anspann, die auf einem BMW 325i in der Produktionswagenklasse V4 an den Start gingen. Das Fahrertrio spulte souverän die Runden auf der schwierigsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt ab, steigerte die Zeiten kontinuierlich und belegte schlussendlich den sechsten Rang.