Starker Regen, tiefhängender Nebel und kalte Temperaturen verwandelten den zweiten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in eine große Herausforderung. Steve Jans behielt in der Grünen Hölle einen kühlen Kopf und trotzte den schwierigen Witterungsbedingungen. Kurz vor Schluss fuhren er und seine Teamkollegen dem Klassensieg entgegen - ein unverschuldeter Unfall verhinderte das Top-Ergebnis jedoch.

Schon im Qualifying am Samstagmorgen deuteten Steve Jans und seine beiden Teamkollegen David Jahn und Tim Scheerbarth an, was im Rennen möglich sein sollte. Mit dem zweiten Startplatz in der stark besetzten SP7-Klasse und Platz 14 im Gesamtklassement sicherten sich die drei Black-Falcon-Piloten eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Doch damit nicht genug: Der Porsche 911 GT3 war das bestplatzierte Fahrzeug des Black-Falcon-Teams und wurde damit zur Speerspitze des Eifler Rennstalls.

Vor dem Start hätten die Bedingungen in der Eifel nicht schwieriger sein können. Dichter Nebel beschränkte die Sichtweite bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auf weniger als 100 Meter. Jans übernahm den ersten Teil des vierstündigen Rennens, das zur Mittagszeit gestartet wurde. "Man hat wirklich nichts gesehen - ich habe mich komplett auf mein Gefühl verlassen", beschreibt der 24-Jährige seine Anfangsrunde. "Das Feld ist aber sehr diszipliniert gefahren, deswegen gab es in der erste Kurve keine Kollisionen." Zum ersten Mal überhaupt bewegte der Nachwuchsrennfahrer den 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup im Regen. "Ich war positiv überrascht, wie gut ich von Beginn an attackieren konnte." Der Luxemburger machte keine Fehler und steuerte nach dem ersten Renndrittel die Boxengasse zum geplanten Fahrerwechsel an.

Die erfolgreiche Fahrt von Jans wurde zunächst von David Jahn und später auch von Tim Scheerbarth fortgesetzt. Eine halbe Stunde vor Rennende lag das junge Trio auf der mittlerweile abgetrockneten Strecke in aussichtsreicher Position in der Gesamtwertung und fuhr dem Sieg in der SP7-Klasse entgegen. Doch dann der Rückschlag: Im Bereich 'Kurzanbindung' verschätzte sich ein Konkurrent total und räumte den wehrlosen Black-Falcon-TMD-Friction-Porsche von der Strecke. Die Beschädigungen am Fahrzeug waren zu groß, um das Rennen fortzusetzen. "Das ist extrem bitter", berichtete ein verärgerter Steve Jans. "Wir haben keinen Fehler gemacht und waren auf dem besten Weg, ein sensationelles Ergebnis einzufahren."

Doch auch nach dem Rückschlag zieht der Mann aus Eschweiler ein positives Fazit: "Unsere Performance war genial - sowohl bei den nassen Bedingungen am Anfang als auch im Trockenen konnten wir schnelle Rundenzeiten fahren." Gleichzeitig blickt er dem Saisonhighlight entgegen: "Wenn es beim 24-Stunden-Rennen ähnlich läuft, können wir die Großen vielleicht ein wenig ärgern." Auch beim Langstreckenklassiker am Pfingstwochenende wird Steve Jans im Porsche für das Black-Falcon-Team an den Start gehen.