Brandl Motorsport hat beim Saisonauftakt zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring hat einen glücklichen Sieg bei den Turbo-Specials bis 2600 ccm gefeiert. Nach vier Stunden Fahrzeit kreuzten Christian Kranenberg, Stefan Michels und Benjamin Weidner mit dem Audi TT-RS als Erste die Ziellinie. Zu verdanken war dieser Erfolg einem tollen Teamgeist sowie einer ordentlichen Portion Glück.

"Aber wie lautet ein altbekanntes britisches Sprichwort?", fragte Teamchef Rudolf Brandl nach der Zieldurchfahrt in die Runde. "To finish first, first you have to finish! Und genau das war heute unser Motto! Ich muss meiner Mannschaft und meinen Piloten ein ganz großes Kompliment aussprechen."

In der mit nur zwei Startern leider dünn besetzten Klasse hatte das Brandl-Trio in der Anfangsphase keine Chance gegen den aus der Audi Kundensport-Abteilung stammenden Audi TT des Teams race&event. Kurz nach Rennmitte parkte dieser allerdings mit defektem Vortrieb im Bereich Kesselchen und musste aufgeben.

"Unsere einzige Chance ist die Zuverlässigkeit", bestätigte Rudi Brandl einmal mehr seine Aussage von vor der Saison. "Wir als kleines Privatteam können einen solchen im Werk gebauten Boliden nur mit Kampfgeist, Zuverlässigkeit und Glück besiegen. In der Vergangenheit erwiesen sich diese Fahrzeuge bereits als sehr anfällig und heute wurde dieses wieder bestätigt. Wobei es mir natürlich für die race&event-Fahrer leid tut, sie hätten den Sieg verdient gehabt!"

Unter schwierigen Bedingungen fand das 90-minütige Zeittraining statt. Zunächst war die Strecke rundherum feucht, trocknete aber kontinuierlich ab. So richtig nutzen konnte das Fahrertrio aber den Quattro-Vorteil nicht. "Alle drei sollten ihre Pflichtrunden abspulen und sich allmählich wieder an die Strecke gewöhnen", schilderte Brandl. "Die Winterpause war fast sieben Monate lang und mit über 200 Autos war die Strecke auch verdammt voll." Bis auf eine defekte Zündspule lief das Coupé fehlerfrei.

Startfahrer Kranenberg fand keinen richtigen Rhythmus, da verschiedene Streckenabschnitte wegen Aufräumarbeiten nach Unfällen zu Tempo 60-Zonen avancierten. Am Ende der fünften Runde parkte der Audi TT-RS dann unplanmäßig vor der Box: Die rechte vordere Antriebswelle musste gewechselt werden. Nach rund 25 Minuten Standzeit stieg Michels ins Cockpit und übernahm den Mittelstint. Bei seinem Debüt im Brandl-Team lenkte Weidner den Fünfzylinder schließlich ins Ziel.