Nach zwei gestrichenen Testterminen und dem ausgefallenen ersten Langstreckenrennen fand am vergangenen Samstag die von Fahrern, Teams und Fans lang ersehnte Auftaktveranstaltung zur VLN-Saison 2013 statt: Manthey-Stammfahrer Jochen Krumbach und Porsche-Werksfahrer Marco Holzer beendeten das 38. DMV 4-Stunden-Rennen als Sieger der Klasse SP7 und auf dem sechsten Gesamtrang.

Es war der erste Rollout des neuen gelbgrünen Porsche 911 GT3 RSR von Manthey-Racing auf der Nürburgring-Nordschleife, weshalb der Lauf vom Team aus Meuspath vor allem als Testfahrt angesehen wurde. Erklärtes Ziel: möglichst viel zum Fahren kommen, möglichst viele Daten sammeln und möglichst viel über das Auto, das in der VLN die Startnummer 60 führt, lernen.

Krumbach, der den Mittelturn fuhr, berichtet: "Ich fühle mich sehr wohl im RSR. Wir müssen noch an verschiedenen Bereichen des Fahrzeugs arbeiten, aber grundsätzlich funktioniert das Auto und hat Potenzial. Für das nächste Rennen hoffe ich auf eine Justierung der ‚Balance of Performance´, da wir mit dem jetzigen Luftmengenbegrenzer und der damit verbundenen Geschwindigkeit absolut chancenlos sind, das Tempo an der Spitze mitzugehen."

Viele Gelbphasen

Viele Gelbphasen bremsten den 'Dicken' aus, Foto: Sönke Brederlow
Viele Gelbphasen bremsten den 'Dicken' aus, Foto: Sönke Brederlow

Die Rundenzeiten erfüllten allerdings auch aus anderen Gründen nicht die Erwartungen des Nordschleifen-Profis: ein sehr großes Starterfeld brachte viele Gefahren, Unfälle und Bergungsarbeiten und damit doppelt-gelb geschwenkte Flaggen mit sich. Doppelt-Gelb bedeutet seit dem 9. VLN 2012 Tempo 60 für die Fahrer. "Erst im letzten Stint konnte Marco ein paar freie Runden fahren, davor haben wir beide zum Teil eine Minute auf unsere eigentlich möglichen Rundenzeiten verloren," so Krumbach. "Grundsätzlich hat zwar jeder dieses Handicap, aber da es den einen unterschiedlich öfter bzw. seltener als den anderen betrifft, wird der Wettbewerb hierdurch verzerrt."

Viele Fans bejubelten die Rückkehr eines gelbgrünen 'Dicken' nach einem Jahr VLN-Abwesenheit. Seinen Spitznamen verdankt das 2012er RSR-Modell dem breiten Bodykit und der breiten Spur. Das nächste Rennen in zwei Wochen wird zeigen, ob sich die Erwartungen an den 'Dicken' und die 'Balance of Performance' erfüllen.