Bernd Schneider und Jeroen Bleekemolen haben den neunten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft, das ROWE DMV 250-Meilen-Rennen, gewonnen. Das Duo im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Black Falcon überquerte die Ziellinie vor dem zweitplatzierten Manthey-Porsche von Jochen Krumbach, Romain Dumas und Timo Bernhard. Rang drei sicherten sich Marko Hartung, Mark Bullitt und Nico Bastian in einem weiteren SLS von ROWE Racing.

Die Bestzeit im morgendlichen Qualifying sicherte sich Norbert Siedler im Timbuli-Porsche, der kurz vor dem Rennen jedoch auf den sechsten Rang zurückversetzt wurde. Die Pole-Position erbte damit Nico Bastian im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE Racing. "Sehr cool war es, von der Pole-Position in das Rennen zu gehen", freute sich der Deutsche. "Mein Ziel war es, als erster auf die Nordschleife einzubiegen." Beim Start war jedoch erneut Norbert Siedler am schnellsten und zog bereits auf dem Weg in die erste Kurve in Führung.

Timbuli im Pech

"Die Top-Porsche hatten im Gegensatz zu mir keine Probleme, in der Einführungsrunde ihre Reifen auf Temperatur zu bringen", erklärte Bastian seinen Führungsverlust. "Trotzdem hatte ich in meinem Stint nach den ersten Runden eine Menge Spaß. Danke an BMW, die es mir ermöglicht haben, zum zweiten Mal auf einem Fremdfabrikat in der Langstreckenmeisterschaft an den Start zu gehen."

Der Timbuli-Porsche fiel nach einem Reifenschaden zurück, Foto: Sönke Brederlow
Der Timbuli-Porsche fiel nach einem Reifenschaden zurück, Foto: Sönke Brederlow

Lange konnte Timbuli den Platz an der Spitze jedoch nicht mehr genießen: Schon nach der ersten Rennstunde ereilte das Team ein Reifenschaden, der den Porsche 911 GT3 R weit nach hinten werfen sollte. Kurz vor dem Ende wurde dem Zuffenhausener von Siedler, Seefried und Hennerici wegen Missachtung von Flaggensignalen auch noch eine Rennrunde abgezogen. Am Ende stand für die Mannschaft von Timbuli Racing ein neunter Platz zu Buche.

Auch der ROWE-SLS von Maro Engel, Roland Rehfeld und Jan Seffyarth fiel nach einem Reifenschaden zunächst zurück, weniger später mit einem Heckschaden sogar aus. Nordschleifen-Königin Sabine Schmitz sorgte mit einem Unfall im Schwalbenschwanz ebenfalls für ein vorzeitiges Ende des Frikadelli-Porsches.

Kampf um den Sieg

Der Kampf um den Rennsieg spielte sich damit nur noch zwischen Bernd Schneider und Timo Bernhard ab, der sich jedoch nicht mehr an den SLS des DTM-Rekordchampions ranfahren konnte. "Es ist immer fantastisch auf der Nordschleife ein Rennen zu gewinnen", jubelte Schneider anschließend. "Ich bin hier in meiner Karriere viel zu selten gefahren, um als Experte zu gelten und es gibt sicherlich hier eine Menge Fahrer, die sich in der ‚Grünen Hölle´ wohler fühlen. Daher ist der Sieg doppelt wertvoll." Für den Mercedes-Piloten war es nach 1990 erst der zweite Erfolg in der VLN.

Teamkollege Jeroen Bleekemolen feierte sogar seinen ersten Triumph auf der Nürburgring-Nordschleife. "Ich hatte in meinem Doppelstint zu Beginn des Rennens jede Menge Spaß und viele gute Zweikämpfe", grinste der Niederländer. "Mit dem Ergebnis können wir bei der starken Konkurrenz in der VLN mehr als zufrieden sein."

Auf Rang zwei überquerte der Manthey-Porsche von Jochen Krumbach, Romain Dumas und Timo Bernhard die Linie. "Ich habe voll gepusht und bin etwas an Bernd herangekommen, aber er ist stark gefahren und hatte einen Superstint", beschrieb Bernhard die letzten Runden des Rennens. "So war am Ende nicht mehr drin." Auch Krumbach lobte: "Die Black-Falcon-Mannschaft hat verdient gewonnen."

Position drei sicherten sich Marko Hartung, Mark Bullitt und Nico Bastian, die nach einer Bestrafung des drittplatzierten Phoenix-Audis noch aufs Podium rutschten. "Der dritte Platz bei meinem Debüt im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ist ein tolles Ergebnis", freute sich Bastian. In vier Wochen steht mit 37. DMV Münsterlandpokal das Saisonfinale der VLN 2012 an.