Mit einem verkleinerten Aufgebot trat die Mannschaft von Raeder Motorsport beim Saisonhighlight der Langstreckenmeisterschaft, dem 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, an. Einer der beiden Audi TT RS verblieb in der westfälischen Heimatbasis. Im verbliebenen TT RS wechselten sich Peter Oberndorfer, Elmar Deegener, Heinz Schmersal und Christopher Breuer ab, während sich Christian Hohenadel, Thomas Mutsch und Frank Biela den Audi R8 LMS ultra teilten. Und auch wie schon vor zwei Wochen zeigte der siebte VLN-Lauf, wie eng Freud und Leid beieinander liegen.

Das Qualifying bewies einmal mehr, wie perfekt die beiden Audis von der Mannschaft rund der Brüder Nicolas und Martin Raeder vorbereitet worden war. Der von Bott gesponserte Audi R8 LMS ultra qualifizierte sich für den zweiten Startplatz, nur anderthalb Hundertstel hinter dem Polesitter, während für den TT RS mit einer Zeit von 8:30.529 die Pole Position in der Klasse SP4T notiert wurde. "Ich hätte zwar nichts gegen die Pole Position gehabt, aber mit Startplatz zwei können wir auch sehr gut leben, denn bei einem sechs Stunden Rennen ist der Startplatz eher zweitrangig. Die entscheidenden Sekundenbruchteile habe ich vermutlich in einer Gelbphase im Bereich Brünnchen verloren", so Thomas Mutsch, der die Zeit von 8:07.882 Minuten in den Asphalt der Nürburgring-Nordschleife plus Kurzanbindung der GP-Strecke brannte.

Im Rennen, das als einziges der zehn VLN-Rennen über die Distanz von sechs Stunden ging, setzte das Fahrertrio des Audi R8 LMS ultra vom Start weg an der Spitze des Feldes fest. Nach einem spannenden Kampf mit dem baugleichen R8 von Phoenix Racing hatte am Ende der weiß-grüne Rader-Audi die Nase vorn und sicherte mit dem zweiten Gesamtrang das beste Saisonergebnis für Biela, Mutsch und Hohenadel. "Ich habe mir einen sehr fairen Kampf mit Christer Jöns im Phoenix-R8 geliefert, der mir sehr viel Spaß bereitet hat. Unser Rennen verlief ansonsten sehr gut und es freut mich richtig für unsere Mechaniker, dass wir ihnen als Lohn für ihre Arbeit den zweiten Platz bescheren konnten. Beim nächsten VLN-Rennen in drei Wochen wollen wir an dieses Ergebnis anknüpfen und vielleicht stehen wir dann auch einmal auf der mittleren Podiumsstufe", strahlte Mutsch nach dem Rennen.

Pech für die TT-Delegation

Ganz und gar nicht nach Wunsch verlief das Rennen dagegen für den Audi TT RS: Am Start verlor man die Klassenführung an das baugleiche Auto der FH Köln Motorsport, diese konnte man sich aber bereits innerhalb der ersten Rennstunde zurückerobern. Doch das Rennen nahm bereits kurze Zeit später ein viel zu frühes Ende, als das Audi-Coupé mit einem Schaden im Antriebsstrang ausrollte. "Beim TT RS steckt momentan wirklich der Wurm. Es tut mir wirklich leid für unsere Piloten, die alles gegeben haben bis zum Ausfall. Im letzten Jahr ist das Auto so gut gelaufen aber dieses Jahr bereitet es uns einige Kopfschmerzen", gab Martin Raeder ehrlich zu. "Wir arbeiten aber hart daran, die Probleme auszumerzen."

Auf der R8-Seite zog Bruder Nicolas Raeder ein positives Fazit: "Letztes Jahr haben wir das 6-Stunden-Rennen mit dem TT RS bei sehr schwierigen Wetterbedingungen gewonnen und einen historischen Fronttriebler-Sieg herausgefahren. Mit dem zweiten Rang heute können wir sehr gut leben. Wir sind beim schnellsten 6-Stunden-Rennen der VLN-Geschichte schnellster Vertreter mit vier Ringen auf dem Kühlergrill und haben die Werks-R8 hinter uns gelassen. An den siegreichen Mercedes SLS sind wir nicht herangekommen. Aber irgendwann knacken wir schon die Nuss und holen unseren ersten Gesamtsieg. Denn nach dem dritten und zweiten Gesamtrang fehlt uns dieser noch."